Einen Tag nach dem Einstellen der Ermittlungen im Fall Bakery Jatta durch das Hamburger Bezirksamt ziehen auch drei Zweitligisten Bochum, Nürnberg und Karlsruhe ihre Einsprüche zurück. Das DFB-Sportgericht schließt die Verfahren ab.
Im Fall
Auch das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes reagierte umgehend und schloss die Einspruchsverfahren ab. Das teilte der DFB am Dienstag mit. "Damit bleiben die Spielwertungen bestehen, sind die Einspruchsverfahren vor dem DFB-Sportgericht mit Zustimmung des DFB-Kontrollausschusses abgeschlossen", hieß es in der Mitteilung des Verbandes.
Am Montag hatte das Hamburger Bezirksamt seine Ermittlungen gegen Jatta eingestellt und ausländerrechtliche Maßnahmen wegen der Zweifel an der Identität des Profis abgelehnt.
2. Liga Clubs sehen Fall Jatta als geklärt an
"Mit der Entscheidung der zuständigen Behörde hat sich die sportjuristische Frage für den Club geklärt und wir sehen keine Veranlassung mehr, den Einspruch beim Deutschen Fußball-Bund gegen die Spielwertung" aufrechtzuerhalten, teilten die Nürnberger mit. Mit ähnlichen Worten äußerten sich auch die beiden anderen Vereine.
"Dem KSC ging es zu jedem Zeitpunkt ausschließlich darum, den Verein vor einem etwaigen Wettbewerbsnachteil zu schützen. Wir sind froh, dass sich die Angelegenheit jetzt für alle Beteiligten im positiven Sinne entwickelt hat und wünschen insbesondere Bakery Jatta nach dieser für ihn sehr schwierigen Zeit nur das Beste", hieß es vom KSC.
"Wir bedauern es sehr, dass die Diskussionen um Bakery Jatta in den vergangenen Wochen besonders emotional geführt wurden. Die Anfeindungen gegen ihn wie auch die populistische oder parteipolitische Instrumentalisierung verurteilen wir auf das Schärfste", teilten die Bochumer in einer Presseerklärung mit.
Nach "Sport Bild"-Bericht: Zweifel an Bakery Jattas Identität
Ein Bericht der "Sport Bild" hatte den Fall ins Rollen gebracht: Demnach hatte es Zweifel an Jattas Identität gegeben. Das Magazin mutmaßte, er habe einen anderen Namen und sei älter als von ihm angegeben.
Der Gambier war 2015 nach Deutschland geflüchtet und lebte zunächst in der Nähe von Bremen. Seit 2016 spielt er für den HSV und hat noch einen Vertrag bis 2024. Sein Klub hatte stets deutlich gemacht, hinter seinem Spieler zu stehen.
Das Bezirksamt Hamburg-Mitte stellte seine Ermittlungen gegen den Stürmer am Montag ein. "Aus den dem Bezirksamt vorliegenden Unterlagen gehen keine belastbaren Anhaltspunkte hervor, die ausländerrechtliche Maßnahmen begründen würden", teilte Bezirksamtsleiter Falko Droßmann mit. "Die aufgekommenen Zweifel an der Richtigkeit der Angaben" hätten sich demnach "im Rahmen der Anhörung nicht bestätigt".
Auch der Kontrollausschuss des DFB prüfte die Causa Jatta und befragte am 15. August unter anderem den Spieler. Ermittlungen von Polizei oder Staatsanwaltschaft gegen Jatta gab es nicht.
Während der gesamten Zeit der Ermittlungen beim Bezirksamt und durch den DFB setzte der HSV Jatta in den Punktspielen mit Hinweis auf die Spielberechtigung ein. Die Nürnberger, der VfL Bochum und der Karlsruher SC hatten Widerspruch gegen ihre Niederlagen eingelegt und dies mit dem Einsatz Jattas begründet.
Hannover 96 hatte hingegen keinen Protest gegen das 0:3 am vergangenen Sonntag in Hamburg eingelegt. Jatta erzielte dabei den Treffer zum Endstand. Auch Stadtrivale FC St. Pauli hatte mit Blick auf das Derby am 16. September schon angekündigt, ebenfalls auf einen Widerspruch zu verzichten. (dpa/ank)
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