- Joshua Kimmich muss den FC Bayern nach der Gladbach-Niederlage stabilisieren
- Die Formschwäche von Pavard und Sarr setzt dem FC Bayern zu
- Flick muss sich entscheiden, wo Kimmich für ihn wertvoller ist: Rechts oder zentral?
Es ist erstaunlich wenig passiert für den FC Bayern. Trotz der bitteren 2:3-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach am Freitagabend grüßt der Rekordmeister weiter von der Tabellenspitze der Bundesliga. Doch die spielerischen Probleme der Bayern sind seit Wochen nicht zu übersehen.
Die Rolle von
Pavard und Sarr mit Formkrise
Das hat auch damit zu tun, dass die etatmäßigen Kräfte auf Rechts derzeit ziemlich außer Form sind.
Gegen Mainz vor knapp zehn Tagen nahm Flick Pavard nach 45 Minuten vom Feld und schob Kimmich nach rechts. Innerhalb von 25 Minuten drehten die Münchner in der Folge den 0:2-Halbzeitrückstand in eine komfortable Führung. Kimmich war an zwei Toren direkt beteiligt. Auch gegen Leverkusen vor Weihnachten hatte er maßgeblichen Anteil am späten Sieg nach Rückstand.
Gegen Mönchengladbach lief es genau anders herum. Dort drehte
Sommer-Neuzugang Bouna Sarr ist derweil bisher keine echte Alternative. Der Franzose konnte in seinen wenigen Einsätzen nicht überzeugen und ist noch dabei, sich an die hohen Anforderungen beim FC Bayern zu gewöhnen.
Flick nutzte gegen Mönchengladbach trotz Rückstand ohnehin nur einen seiner fünf möglichen Wechsel. Mancher deutete da ein sichtbares Misstrauensvotum gegen die Ergänzungsspieler hinein.
Lahm sieht Kimmich im Zentrum
Und so rückt wieder eine Frage in den Mittelpunkt, die eigentlich längst abgehakt schien: Wo ist Kimmich in den nächsten Wochen wertvoller? Einer, der diese Frage aus seiner langen Karriere kennt, hat dazu eine klare Haltung:
"Jetzt, da er etabliert ist, ist es schon wichtig, dass man ihn mit einer Position identifiziert und dass er sich auf dieser Position zu einem Weltklassespieler entwickelt. Bei Joshua sehe ich diese Möglichkeit im zentralen Mittelfeld." So positionierte sich Anfang der Woche Philipp Lahm im Kicker zur Kimmich-Frage.
Kimmich wird nur noch wichtiger
Naheliegend ist der Gedanke, dass ein Schlüsselspieler wie Kimmich gerade jetzt, wenn der FC Bayern große Probleme hat, sein Spiel konstant über 90 Minuten durchzuziehen, ins Zentrum des Spiels gehört. Doch auch für die Position auf dem Flügel gibt es gute Argumente.
Kimmich könnte von dort aus mit etwas weniger Pressingdruck im Spielaufbau agieren und gleichzeitig den immer noch schwächelnden Leroy Sané im Offensivspiel unterstützen.
Die zweite Halbzeit mit fünf Toren gegen Mainz hat gezeigt, wie das aussehen kann. Wären Pavard und Sarr in guter Form, würde sich die Frage zwar eher nicht stellen, doch so muss Flick aktuell vor jedem Spiel neu entscheiden, wo Kimmich für ihn wichtiger ist.
Für den 25-Jährigen Ex-Leipziger bricht so auch eine neue Phase in seiner Karriere an. Noch nie war er für den deutschen Rekordmeister so wichtig wie jetzt. Spätestens nach dem Wechsel von Thiago zum FC Liverpool konzentriert sich Bayerns Spiel noch mehr auf den deutschen Nationalspieler. Er ist Organisator, Dauerläufer, Ballverteiler, Torvorbereiter, Pressinganker und "Aggressive Leader" in einer Person.
Kimmich kann die Diskussion um seine beste Position deshalb auch gelassen sehen. Sie ist Ausdruck seiner Stärke. Flick dagegen muss sich in den kommenden Wochen etwas einfallen lassen. Denn klonen ist in naher Zukunft zum Glück keine reale Option.
Verwendete Quellen:
- Kicker.de: Lahm über Kimmich: "Weltklasse ist möglich! Zentral!"
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