Ottmar Hitzfeld brachte Jürgen Klopp als möglichen Bayern-Trainer ins Gespräch. Tatsächlich sprechen einige Gründe für eine Zusammenarbeit – aber nicht alle.
Trainerlegende
Jürgen Klopp war Wunschkandidat von Uli Hoeneß
Jürgen Klopp wurde in den vergangenen Jahren häufiger mit dem deutschen Rekordmeister in Verbindung gebracht. Der Erfolgstrainer war zum Beispiel im Jahre 2008 der Wunschkandidat von Präsident
Nicht nur Hoeneß, sondern auch der Vorstandsvorsitzende
Auch der Ehren-Präsident
FC Bayern favorisiert deutschsprachigen Trainer
Tatsächlich gibt es einige Gründe, die für eine Zusammenarbeit zwischen dem FC Bayern München und Klopp sprechen würden.
Die Verantwortlichen an der Säbener Straße legen bekanntermaßen großen Wert darauf, dass ihr Trainer deutschsprachig ist.
Ein deutscher Muttersprachler ist als Nachfolger von Ancelotti wahrscheinlich. Allzu viele dieser Kandidaten, die zudem einem für den FC Bayern München angemessenen Format entsprechen, gibt es nicht. Häufig genannt werden lediglich diese fünf:
Verbürgt ist, dass die Arbeitsweisen von Tuchel, Hasenhüttl und Nagelsmann in München geschätzt werden. Jedoch gewann keiner dieser Trainer je eine nationale Meisterschaft oder stand in einem internationalen Finale. Das heißt: Sie haben (noch) nicht bewiesen, eine Mannschaft dauerhaft an der Spitze halten zu können.
Und überhaupt: Kann ein Trainer glaubhaft die Richtung vorgeben, wenn er weitaus weniger Titel gewonnen hat als seine Spieler? Sollten die Bayern-Verantwortlichen diese Frage mit einem Nein beantworten, blieben wohl nur noch
Löw sagte zwar bereits vor zwei Jahren, er könne sich vorstellen, irgendwann wieder Vereinstrainer zu werden. Wann das allerdings sein wird, steht in den Sternen. Somit wäre Klopp die naheliegendste Variante.
Klopp wäre ideal
Klopp wäre der ideale Trainer, um den geplanten Umbruch des FC Bayern München einzuleiten. Hoeneß hat angekündigt, keine Transfers für 100 Millionen Euro tätigen zu wollen. Das heißt: Bayern will keine fertigen Mega-Stars kaufen, sondern selbst junge Spieler auf dieses Niveau bringen.
Klopp wäre dafür prädestiniert. In Dortmund hat er Talente wie Mario Götze, Robert Lewandowski oder Shinji Kagawa zu Weltklasse-Spielern geformt. Auch in Liverpool hat er viele Spieler weiterentwickelt, unter anderem den deutschen Nationalspieler Emre Can oder Ex-Bundesligaprofi Roberto Firmino.
Taktisch allerdings wäre Klopp ein kleiner Kulturbruch. Der Trainer ist für sein schnelles Umschaltspiel bekannt. Der FC Bayern hingegen steht eher für Ballbesitz und Dominanz. Die Spielphilosophien sind komplett unterschiedlich. Einer müsste sich anpassen – entweder der Trainer oder der Verein.
Auch die Persönlichkeit von Klopp ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits würde der Trainer den Bayern mit seiner aufgeschlossenen Art vermutlich weitere Sympathiepunkte einbringen. Andererseits ist Klopp ein Mensch, der häufig aneckt.
Klopp mit Spitzen gegen FC Bayern
Das bekamen die Verantwortlichen der Münchner selbst bereits mehrmals zu spüren: Klopp kritisierte als Dortmund-Trainer unter anderem die Personalie Matthias Sammer und das Transferverhalten der Münchner, warf den Bayern einmal sogar vor, den BVB nachzuahmen. Diese Spitzen haben das Verhältnis zwischen den Bayern und Klopp beeinträchtigt.
Es ist kaum vorhersehbar, ob es menschlich passen würde, wenn sich in Klopp ein weiteres Alphatier zu Hoeneß und Rummenigge gesellt. Bei Klinsmann und Louis van Gaal entwickelten sich Spannungen, bei Guardiola hingegen herrschte weitestgehend Harmonie.
Noch stellt sich die Frage nicht. Ancelottis Vertrag läuft bis 2019. Ob dem Italiener allerdings der Umbruch gelingt, wo doch junge Spieler nicht unbedingt zu seinem Spezialgebiet zählen, ist fraglich.
Nicht auszuschließen also, dass Klopp in München schneller zu einem Thema wird, als man heute annehmen würde. Der Trainer hat beim FC Liverpool zwar bis zum Jahre 2022 unterschrieben. Doch Verträge sind im Fußball bekanntermaßen nur selten ein Hindernis.
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