Borussia Mönchengladbach und der FC Schalke 04 trennen sich torlos. Auf beide Teams und die neuen Trainer wartet noch reichlich Arbeit.

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Das mit Spannung erwartete Duell der Jürgen-Klopp-Schüler Marco Rose und David Wagner ist mit einer langweiligen Nullnummer zu Ende gegangen. Borussia Mönchengladbach und der FC Schalke 04 trennten sich im Rekord-Auftaktspiel der Fußball-Bundesliga am Samstagabend 0:0. Damit wahrte der neue Gladbach-Coach Rose zumindest seinen Heim-Nimbus. Der bisherige Coach vom österreichischen Double-Gewinner Red Bull Salzburg blieb auch in seinem 53. Heimspiel als Proficoach ungeschlagen.

"Die Leistung war in Ordnung. Wir haben wieder einen Schritt nach vorne gemacht", sagte Rose im TV-Sender Sky. Auch angesichts der spielerischen Überlegenheit seines Teams war der Punkt für die Schalker und ihren neuen Coach Wagner indes ein größerer Erfolg. "Alles in allem war es ein gutes Spiel", sagte Torwart Alexander Nübel. Gladbach hatte zuvor neun der vergangenen elf Heimspiele gegen Schalke gewonnen. Vor 54 022 Zuschauern im ausverkauften Borussia-Park aber lief vieles noch nicht rund. Somit blieb Gladbach saisonübergreifend auch im neunten Heimspiel am Stück sieglos.

Ballbesitz ohne Torgefahr

Auch auf die Gäste und ihren neuen Trainer Wagner wartet noch viel Arbeit. Höchstens in Ansätzen zeigten beide Teams den von Liverpool-Coach Klopp geprägten Power-Fußball, den auch Rose und Wagner sehen wollen. Somit endete das neunte Auftaktduell beider Teams enttäuschend. Kein anderes Duell gab es an einem ersten Spieltag bislang häufiger in der ersten Liga.

Zunächst war ein großer Unterschied im Spielstil beider Teams zu erkennen. Die Borussia spielte wie in den vergangenen Jahren stark ballbesitz-orientiert, aber schneller und druckvoller in die Spitze. Die Gäste waren zu viel Defensivarbeit gezwungen und attackierten auffallend hoch. Wenn Schalke mal in Ballbesitz kam, war das Spielgerät meist schnell auch wieder weg. Aus ihrer Überlegenheit machte die Elf vom Niederrhein aber recht wenig.

Klopps enger Freund Wagner hatte vor dem Spiel bereits geunkt, dass die neue Borussen-Spielweise unter Rose wohl erst in "sechs oder sieben Monaten" richtig greifen werde. Tatsächlich tat sich der mit Spannung erwartete Gladbacher Angriff mit Alassane Plea und den Neuzugängen Marcus Thuram und Breel Embolo noch schwer.

Plea mit Riesenchance

Embolo, der vor der Saison nach drei Jahren auf Schalke für gut zehn Millionen Euro zur Borussia gewechselt war, stand gegen seinen Ex-Club gleich in der Startelf, blieb aber blass.

Die erste Großchance der Partie hatten überraschend die Schalker. Der 13-Millionen-Euro-Zugang aus Düsseldorf, Benito Raman, vergab indes nach Zuspiel von Guido Burgstaller freistehend kläglich (27.). Die Gelsenkirchener wurden zunehmend mutiger und insbesondere nach dem Wechsel offensiver, hatten aber einige spielerische Mängel.

Durch das mutigere Schalker Spiel bekam die Borussia nun mehr Räume, die sie aber nicht nutzte. Plea setzte den Ball bei der bis dahin größten Gladbacher Chance nur an den Außenpfosten (55.). Im Anschluss geschah auf dem Platz nur noch wenig.

Die Affäre um Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies war zumindest sichtbar kein Thema. Tönnies hatte vor zwei Wochen mit Aussagen über Afrikaner irritiert, die als rassistisch kritisiert wurden. Der 63 Jahre alte Fleischfabrikant hatte Steuererhöhungen im Kampf gegen den Klimawandel kritisiert und gefordert, man solle lieber jährlich 20 Kraftwerke in Afrika finanzieren. "Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn's dunkel ist, Kinder zu produzieren", hatte Tönnies gesagt und seine Aussagen später als "töricht" bezeichnet und sich entschuldigt.  © dpa

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