Leipzigs Amadou Haidara hat nach dem üblen Kopftreffer beim Topspiel gegen Leverkusen eine Gehirnerschütterung erlitten. Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer drängt nun auf eine Regeländerung in der Bundesliga.
Es war der Schockmoment im Topspiel des zweiten Bundesliga-Spieltags zwischen Bayer Leverkusen und RB Leipzig (2:3): Bei einem Fallrückzieherversuch von Bayer-Stürmer Victor Boniface traf dieser Leipzigs Amadou Haidara mit voller Wucht am Kopf.
Der Mittelfeldspieler sackte bewusstlos zusammen und musste daraufhin bereits nach 15 Minuten ausgewechselt werden. Boniface sah für seine Aktion die Gelbe Karte. Haidara erlitt durch den üblen Tritt eine Gehirnerschütterung, für die anstehenden Länderspiele mit Mali muss er passen.
Bundesliga-Trainer haben drei Wechsel-Slots
Die Szene sorgte auch dafür, dass der Umgang mit (schweren) Kopfverletzungen im Fußball wieder einmal mehr in den Fokus rückt. In direktem Zusammenhang damit: Die Anzahl der Auswechslungen beziehungsweise Auswechsel-Slots während eines Spiels.
In der Bundesliga ist dies folgendermaßen geregelt: Der Trainer eines Teams darf insgesamt fünf Spieler einwechseln, jedoch hat er dafür neben der Halbzeitpause nur drei Slots zur Verfügung. In mehreren europäischen Ligen gibt es die Ausnahmeregelung, dass dem Trainer eine sechste Einwechslung zusteht, wenn ein Spieler wegen einer Kopfverletzung ausgewechselt werden muss. In Deutschlands höchster Spielklasse ist das allerdings nicht der Fall.
RB-Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer plädiert nach dem Haidara-Vorfall nun für eine Regeländerung. "Man muss über die Auswechslungen bei Verletzungen sprechen. Den Mannschaften wird einer von drei Auswechsel-Slots weggenommen, wenn man früh wechseln muss. Das schränkt den Trainer taktisch extrem ein", sagte Schäfer bei einer digitalen Medienrunde am Dienstag.
Wegen der Haidara-Auswechslung – und einem dadurch verbrauchten Wechsel-Slot – mussten die Leipziger im Topspiel einen Dreifach-Wechsel vornehmen. "Da wäre ich dafür, dass es im Falle von nachweislich medizinischen Auswechslungen einen zusätzlichen Slot gibt", erklärte Schäfer. Insgesamt sei es "ein Riesenthema, über das man diskutieren muss".
Daneben brachte Schäfer auch eine Regeländerung bei Fallrückziehern im Strafraum ins Spiel. Dem RB-Boss zufolge bewege sich die Liga hier aktuell in einer Grauzone, auch weil klare Regelungen des DFB fehlen würden.
"Man könnte auch sagen: Wir verbieten Fallrückzieher, weil es im Strafraum immer passieren kann, dass dir mal jemand reinspritzt", erklärte Schäfer. "Dass du mal allein bist im Strafraum, ist ungewöhnlich. Wenn es dann ein Spieler versucht, ist es Rot."
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