- Der frühere Defensivspieler der Königsblauen sorgte am Sonntag mit möglicherweise rassistischen Bemerkungen für Entrüstung bei Schalke 04.
- Er hatte vor TV-Kameras behauptet, die Disziplinlosigkeiten der Mittelfeldakteure Nabil Bentaleb und Amine Harit sei ihrer Herkunft zuzuschreiben.
- Der TV-Sender Sport1 distanziert sich von den Aussagen.
Der TV-Sender Sport1 hat sich nach irritierenden Aussagen von
Olaf Schröder, Vorstandsvorsitzender der Sport1 Medien AG und Vorsitzender der Geschäftsführung der Sport1 GmbH, sagte am Montag in einer Pressemitteilung: "Es ist uns sehr wichtig, in aller Deutlichkeit zu betonen, dass wir uns grundsätzlich und unmissverständlich von jeglichem rassistischen oder in irgendeiner Art und Weise extremistischen Gedankengut distanzieren - und solchen Inhalten auf unserer Sportplattform auch kein Forum bieten."
Aussagen von Ex-Nationalspieler Freund in der Sport1-Sendung "Doppelpass" hatten am Sonntag für Verwirrung im Netz gesorgt.
Freund zieht Verbindung zwischen Undiszipliniertheiten und Herkunft von Spielern
Der frühere Schalker Profi hatte darin eine Verbindung zwischen Undiszipliniertheiten der Schalker Spieler Nabil Bentaleb und Amine Harit und deren Herkunft gezogen. Später entschuldigte Freund sich beim Kurznachrichtendienst Twitter dafür, dass er sich "leider so missverständlich ausgedrückt" habe.
Über Bentaleb hatte Freund gesagt: "Er ist einer der besten Spieler dann auch. Im Endeffekt bei Schalke gelandet. Aber ist französisch-algerischer Herkunft. Charakter... Wenn sie einen Kaderplaner haben, muss man wissen, dass da auch eine Disziplinlosigkeit schnell kommt, wenn er nicht derjenige ist, der gesetzt ist." Es sei aber wichtig zu "malochen" auf Schalke.
Freund: Harit "kann das natürlich nicht mit seinen Wurzeln"
"Und dann bin ich eben bei Harit. Auch er kann das natürlich nicht mit seinen Wurzeln", hatte Freund gesagt. Harit ist ein in Frankreich geborener marokkanischer Nationalspieler. Beide Profis sind auf Schalke derzeit zum wiederholten Male suspendiert.
In derselben Sendung versuchte Freund später seine Aussagen zu erklären. "Ich habe in den öffentlichen Medien gehört, dass das rassistisch rübergekommen ist. Das war so natürlich nicht gemeint", sagte der 50-Jährige.
Jedoch spiele die Herkunft eine Rolle, wie man als Mensch aufwachse. "Und wie deine Mentalität ist. In Tottenham, wenn ihm das Spiel nicht gefallen hat, hat er das Spielfeld einfach verlassen", sagte Freund, der ebenso wie Bentaleb früher auch für die Spurs spielte.
Steffen Freund entschuldigt sich für missverständliche Aussagen
Später schrieb Freund auf Twitter: "Jeder der mich und meine Karriere als Spieler und als Trainer ein wenig kennt, weiß, dass ich jede Form von Rassismus zutiefst verabscheue. Natürlich sind weder Hautfarbe, Glaube oder Herkunft für die Leistungen eines Spielers im Training und auf dem Platz entscheidend."
Darüber hinaus entschuldigte sich "aufrichtig" für das Missverständnis.
Der FC Schalke 04 hatte nach der Sendung per Twitter Stellung zu den Aussagen Freunds bezogen: "Die Denkpause für #Harit und #Bentaleb hat nichts mit deren Wurzeln zu tun! Sowas hat für uns grundsätzlich nichts mit der #Herkunft zu tun." (dpa/lh)
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