Der kleine Aufschwung bei Hannover 96 ist schon wieder dahin. Nach zuletzt vier Punkten aus zwei Spielen verloren die Niedersachsen am Samstag ihr Heimspiel gegen den FC Augsburg mit 1:2 (0:1) und stecken damit im Tabellenkeller der Fußball-Bundesliga fest.
Vor 37.600 Zuschauern erzielten Rani Khedira (8. Minute) und Alfred Finnbogason mit einem verwandelten Handelfmeter nach Videobeweis (63.) die Tore für den FC Augsburg, für den es der dritte Sieg in Serie in Hannover war. Ihlas Bebou gelang für die Gastgeber nur noch der Anschlusstreffer (72.).
Die Augsburger festigten damit ihren Platz in der oberen Hälfte der Tabelle und sind nach dem zweiten Auswärtssieg der Saison sogar in Reichweite der Europa-League-Plätze. Hannover agierte dagegen lange wie ein Absteiger und blickt in dieser Verfassung schweren Zeiten entgegen.
Hannover tief verunsichert
In einer hart umkämpften Partie mit vielen Zweikämpfen verschliefen die Niedersachsen den Beginn total. Schon in der sechsten Minute ließ Torwart Michael Esser einen recht harmlosen Fernschuss nach vorne abprallen.
Augsburgs Südkoreaner Ja-Cheol Koo war davon aber zu überrascht und konnte die Chance nicht verwerten. Den nächsten groben Schnitzer der Hausherren nutzten die Gäste zur Führung. Nach einer Ecke von Philipp Max schlug Hannovers Abwehrchef Waldemar Anton über den Ball, Khedira schob ein.
Hannover wirkte im ersten Durchgang sehr verunsichert. Die vier Punkte aus den Spielen gegen Stuttgart und Leverkusen hatten keine Sicherheit gegeben. Im Spiel nach vorne blieb vieles Stückwerk, weil den 96ern viele Stockfehler unterliefen.
Die erste gute Gelegenheit gab es so auch nach einem Freistoß, als der wieder genesene Bebou per Kopf an Augsburgs Torwart Andreas Luthe scheiterte.
Ansonsten war von Hannover nicht viel zu sehen. Ein Fernschuss von Genki Haraguchi (35.), mehr brachte das Breitenreiter-Team nicht zustande. Die Augsburger hatten es so nicht schwer, die Führung zu verwalten. Allerdings versäumten es die Gäste, aus der Hannoveraner Verunsicherung mehr Kapital zu schlagen.
Spät wachen die Gastgeber auf
Nach der Pause versuchte 96-Coach Breitenreiter das Spiel seines Teams mit der Einwechselung von Hoffnungsträger Florent Muslija zu beleben. Doch auch der aus Karlsruhe gekommene Wirbelwind fiel erst einmal nur wenig auf.
Stattdessen baute der FCA seine Führung aus. Hannovers Japaner Haraguchi war der Ball im Strafraum an den Arm gesprungen, nach Sichtung der Fernsehbilder entschied Schiedsrichter Robert Kampka auf Strafstoß.
Sehr zum Unmut von Breitenreiter und Hannovers Sportdirektor Horst Heldt, die an der Seitenlinie tobten. Finnbogason vollstreckte sicher zum 2:0.
Erst jetzt wachte Hannover auf und begann sich gegen die Niederlage zu stemmen. Bebou ließ die Gastgeber mit einem schönen Fernschuss noch einmal hoffen. Doch zu mehr reichte für 96 nicht mehr, auch weil Augsburgs Torwart Luthe stark gegen Niclas Füllkrug parierte (84.). © dpa
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