Sie ist noch frisch, die Erinnerung an die 89. Minute am 25. Mai 2013. Als Arjen Robben den Ball an Dortmunds Torhüter Roman Weidenfeller vorbei ins Tor streichelte. Der Jubel des FC Bayern München über die gewonnene Champions League. Aber es ist nur eine Erinnerung. Gegen ZSKA Moskau (heute 20:45 Uhr live hier im Ticker und auf Sky) fängt die CL-Saison wieder bei Null an.

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Die neue Bundesligasaison ist gerade mal fünf Spieltage alt, da brodelt es schon beim FC Bayern München. Die Ansprüche sind nach der Triple-Saison und mit dem neuen Trainer Pep Guardiola noch einmal gestiegen. Titel werden ohnehin immer erwartet. Jetzt sollen es auch schöne Titel werden, gewonnen mit schönem Fußball. "Dienst nach Vorschrift ohne Emotionen" kommt gar nicht gut an - zumindest bei Sportdirektor Matthias Sammer, dem Chefmahner des Rekordmeisters.

Auch wenn sich der "Papa des FC Bayern" (Sammer) Uli Hoeneß nach Sammers Kritik schützend vor das Team gestellt hat, sind Lahm und Co. vor dem ersten Gruppenspiel gegen ZSKA Moskau unter Druck. Ein müder Kick wie am Wochenende gegen Hannover 96 würde die Diskussionen nur verstärken. Von dem amtierenden Champions-League-Sieger wird nicht weniger erwartet als absolute Dominanz und viele schöne Tore. Eine Unterscheidung zwischen Pflicht und Kür gibt es nicht beim FC Bayern.

Keine neuen Patienten

Immerhin kann Guardiola in seinem ersten Champions-League-Spiel als Bayern-Trainer personell fast aus dem Vollen schöpfen. Bastian Schweinsteiger geht es nach Aussage seines Trainers deutlich "besser". Die Chancen stehen gut, dass der Mittelfelddirigent gegen Moskau wieder auf dem Platz steht. Damit sind nur Javi Martínez, Thiago Alcántara, Mario Götze und der langzeitverletzte Holger Badstuber nicht dabei.

Keine Ausreden also. Eine Topleistung muss her. Toni Kroos weiß, wie wichtig ein guter Start in die Champions League ist: "Auch letzte Saison haben wir den Grundstein in der Gruppenphase gelegt."

Moskau - ein dankbarer Gegner?

ZSKA Moskau sollte dafür ein dankbarer Gegner sein - zumindest auf den ersten Blick. Denn die Russen sind zwar der amtierende Double-Gewinner, ansonsten versprühen sie jedoch bei weitem nicht den selben Glanz wie Guardiolas Team. Gefährlich sind ist Moskau trotzdem. Guardiola untertreibt nicht, wenn er von einer "physisch starken Mannschaft" spricht. Das Team von Leonid Slutski steht voll im Saft. Die russische Liga läuft schon seit acht Spieltagen und ZSKA ist bisher ungeschlagener Tabellenführer.

Spielmacher Alan Dzagoev verpasst das Spiel gegen die Bayern zwar verletzt, doch Moskau hat die nötige Variabilität im Spiel, um diesen Verlust zu kompensieren. Die Mannschaft kann ohne Probleme zwischen 4-4-2 und 4-2-3-1 hin und her wechseln. "Sie haben ordentliche Einzelspieler, leben aber vor allem von ihrer mannschaftlichen Geschlossenheit", macht Bayern-Kapitän Philipp Lahm außerdem eine weitere Stärke der Russen aus.

Auch von den Bayern wird mannschaftliche Geschlossenheit erwartet. So wie in der vergangenen Saison, die vielen noch so präsent ist. Pep Guardiola allerdings war damals nicht dabei. Der Spanier freut sich, dass er sich mit seiner neuen Mannschaft jetzt auch international präsentieren darf: "Das ist der schönste Wettbewerb der Saison." Es ist an seinen neuen Spielern, Guardiola zu beweisen, dass er sich zu Recht freut.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

FC Bayern: Neuer - Lahm, Boateng, Dante, Alaba - Schweinsteiger - Robben, Müller, Kroos, Ribery - Mandzukic

ZSKA Moskau: Akinfeev - Nababkin, Berezutskiy, Ignashevich, Shchennikov - Wernbloom, Cauna - Zuber, Honda, Vitinho - Musa

Schiedsrichter: Craig Thomson (Schottland)

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