Nach dem Champions-League-Aus des FC Bayern München bei Real Madrid hat sich die Wut mehrerer Bayern-Akteure gegen Schiedsrichter Viktor Kassai angeblich in heftigen verbalen Attacken entladen.
Kurz nach der Niederlage im Viertelfinale gegen Real Madrid seien
Beleidigungen gegen Kassai?
Wie "Marca" weiter berichtet, seien bereits im Spielertunnel nach dem Abpfiff laute und wütende Schreie zu hören gewesen. Einige Spieler hätten Kassai aufgelauert und ihn "auf jede mögliche Art beleidigt", wie das Blatt schreibt.
Die Polizei habe einschreiten und die aufgebrachten Spieler des FC Bayern beruhigen müssen. Grund für die verbalen Entgleisungen waren unter anderem der Platzverweis von Arturo Vidal und zwei Abseits-Tore von Real Madrid.
Inwieweit die Schilderungen aus Spanien den Tatsachen entsprechen, war unklar. Die UEFA teilte auf Anfrage am Mittwoch mit: "Nach den gestrigen Champions-League-Spielen wurden keine Disziplinarverfahren eröffnet."
FC Bayern dementiert Vorwürfe
Auf Anfrage widersprach der FC Bayern den Berichten. Kein Spieler habe den Unparteiischen beleidigt oder sei in die Kabine gestürmt.
Vidal hatte sich bereits direkt nach Abpfiff deutlich über die Schiedsrichterentscheidungen geäußert: "Wenn zwei Top-Mannschaften gegeneinander spielen, darf der Schiedsrichter nicht der Clown sein, der das Spiel zur Show macht und Real den Vorzug gibt."
Einmal in Rage war der Mittelfeldspieler nicht mehr aufzuhalten. "Es ist furchtbar, furchtbar. Man könnte sich umbringen", klagte Vidal in der Nacht auf Mittwoch.
Der ungarische Schiedsrichter hatte den Südamerikaner in der 84. Spielminute wegen der zweiten Gelben Karte des Platzes verwiesen - nach einer Aktion, die kein Foul war.
"Als wir 2:1 führten, hatten sie Angst", sagte Vidal nach dem Rückspiel über die Madrilenen. "Aber dann fing der Schiedsrichter mit seiner Show an, und mit einem Mann weniger ist es sehr schwer."
Der Nationalspieler warf Kassai vor, Bayern den Sieg gestohlen zu haben: "Dieser Raub darf in der Champions League nicht durchgehen."
Rummenigge: "Wahnsinnige Wut in mir"
Bayern Trainer Ancelotti beschwerte sich ebenfalls über die Entscheidungen des Unparteiischen und forderte die Einführung von Videobeweisen.
Auch Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge fand drastische Worte an die Adresse des ungarischen Schiedsrichters: "Ich muss sagen, ich habe heute zum ersten Mal so etwas wie wahnsinnige Wut in mir, Wut, weil wir beschissen worden sind. Wir sind beschissen worden, im wahrsten Sinne des Wortes."
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