Zlatan Ibrahimovic ist der netteste Zlatan aller Zeiten, der FC Bayern München ist total auf Triple-Kurs, Bastian Schweinsteiger täte gut daran, zum FC Augsburg zu wechseln und was lange währt, wird manchmal gut: die etwas anderen Lehren aus der Gruppenphase der Champions League.

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1. Erkenntnis: Zlatan Ibrahimovic ist der netteste Zlatan aller Zeiten

Ach, dieser Zlatan Ibrahimovic. Neben einer Riesen-Klappe und ziemlich krassen Fähigkeiten am Ball, hat der Schwede auch ein großes Herz - vor allem für seine Heimatstadt Malmö.

Als Ibrahimovics Verein Paris St. Germain in eine Gruppe mit Malmö FF ausgelost wurde, ging die Euphorie verständlicherweise dezent durch die Decke. Blöd nur, dass im Stadion der schwedischen Stadt gerade einmal 26.500 Menschen Platz haben, gefühlt aber gerne eine Million Fans Karten für das Spiel gehabt hätten.

Eine Problematik, die ein Wunderknabe wie Zlatan Ibrahimovic natürlich zu lösen weiß. Der mietete nämlich einfach den gesamte Rathausplatz der Stadt und ließ Europas größte Videowand für ein Mega-Public-Viewing aufstellen.

Der Zlatan der aktuellen Champions-League-Saison ist damit für uns der netteste Zlatan aller Zeiten.

2. Erkenntnis: Der FC Bayern ist auf Triple-Kurs

Es war der Schock der Gruppenphase der Champions League: Nein, nicht die Horror-Verletzung von Luke Shaw von Manchester United. Die Niederlage des FC Bayern beim FC Arsenal natürlich. Gerade wo sich ganz Fußballdeutschland so sicher war, dass die Bayern unschlagbar seien. Das war so schön praktisch für die meisten Bundesligavereine. Die mussten sich auf Bayern-Spiele nämlich schon gar nicht mehr ordentlich vorbereiteten. Warum auch? Die drei Punkte konnte man getrost abgeben.

Naja, jedenfalls hat der FC Bayern verloren und das war ganz schön aufregend, vor allem, weil auch noch ausgerechnet Manuel Neuer dermaßen daneben gelangt hatte, dass man sich schon fast fragen musste: War das Absicht?

Wir sind zu der Erkenntnis gelangt: Ja, es war vielleicht ein bisschen Absicht.

Denn für den FC Bayern zählt in diesem Jahr nur eins: das Triple. Dafür muss natürlich alles perfekt laufen und dazu zählt nun mal auch, dass ein Spiel in der Vorrunde verloren geht. Im Triple-Jahr hatte man schließlich auch mit 1:3 bei Bate Borrisow verloren. Und danach war alles prima.

Die logische Konsequenz aus der ganzen Niederlagen-Diskussion kann also nur sein: Der FC Bayern ist auf Triple-Kurs.

3. Erkenntnis: Schweinsteiger zum FC Augsburg!

Armes, kleines Bastian Schweinsteiger. Da wollte Louis van Gaal ihn so unbedingt zu Manchester United holen und kaum scheitert man mal ein bisschen in der Gruppenphase, schon mag der böse Niederländer den lieben Bastian nicht mehr.

So ein Sündenbock ist aber auch eine verdammt praktische Angelegenheit. Gell, lieber Herr van Gaal.

In Deutschland wird Schweinsteigers Entwicklung vom Heilsbringer zum Buhmann mit Sorge verfolgt. Sogar Karl-Heinz Rummenigge, der beim Bayern-Abschied von Schweinsteiger aufgrund seiner Kaltschnäuzigkeit für Unmut unter den Fans gesorgt hatte, fühlte sich bemüßigt, den armen Schweini in Schutz zu nehmen. Louis van Gaal solle "Bastian in Ruhe lassen", polterte Karl-Heinz in Richtung Manchester. "Er wollte ihn unbedingt haben. Bastian braucht ein bisschen Zeit. Man kann nicht jetzt schon ein Urteil über ihn fällen.", führte Rummenigge in der "Sport Bild" weiter aus.

So richtig gut scheint das also nicht zu laufen für Schweinsteiger bei Manchester. Aber hey, es gibt ja immer einen Weg zurück. Wenn schon nicht zum FC Bayern, dann vielleicht zumindest zum FC Augsburg. Die spielen immerhin auch Europa League. Noch.

4. Erkenntnis: Was lange währt, wird endlich gut - oder so ähnlich

Die Gruppenphase wird geprägt von Vereinen, die sehr sehr sehr sehr sehr lange darauf warten mussten, endlich ein Champions-League-Achtelfinale von innen zu sehen.

Dynamo Kiew zum Beispiel überwintert zum ersten Mal seit 16 Jahren in der Champions League. Wow. Wenn jetzt noch die Dynamo-Fans lernen, dass Rassismus weder ins Stadion noch sonst wo hingehört, dann könnten wir uns vielleicht sogar darüber freuen.

Ein bisschen mehr freuen wir uns da schon über den Achtelfinal-Einzug von PSV Eindhoven, die als erstes niederländisches Team seit 2006/07 die Gruppenphase überstanden haben. Die Niederländer haben derzeit im Fußball so wenig zu lachen, da kann man ihnen das schon mal gönnen.

Den Vogel hat allerdings KAA Gent abgeschossen. Der belgische Meister nimmt nämlich nicht nur das erste Mal überhaupt an der Königsklasse teil, sondern ist auch der erste belgische Klub seit 15 Jahren, der es ins Achtelfinale geschafft hat. Diesem Wunder begegnen Gents Spieler natürlich mit sehr viel Bescheidenheit. Gents Torjäger Danijel Milicevic hat einen ganz speziellen Weihnachtswunsch für die nächste Runde: "Wenn ich mir einen Gegner aussuchen dürfte, würde ich Real Madrid nehmen." Klar, so ein spanischer Tabellendritter wäre natürlich dankbar ...

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