- Red Bull Salzburg verliert zum Auftakt der Champions League beim FC Sevilla.
- Karim Adeyemi holt drei Elfmeter heraus - verschießt aber gemeinsam mit Luka Sucic zwei davon.
Red Bull Salzburg hat die große Chance auf den Auftaktsieg in der Fußball-Champions-League am Dienstag liegen gelassen. Beim FC Sevilla musste sich der österreichische Serienmeister in einer verrückten Partie mit einem 1:1 (1:1) zufriedengeben, verzeichnete dabei zwei verschossene Elfmeter und konnte auch aus einer gut 40-minütigen Überzahl kein Kapital mehr schlagen. Die nächste Chance bietet sich den "Bullen" am 29. September im Heimspiel gegen Frankreichs Meiser OSC Lille.
Nur einer der drei Elfer findet Weg ins Tor
Jungstar
"Die Bude rocken", wollte Jaissle, der für den Auftritt im Estadio Ramon Sanchez-Pizjuan auf Startelf-Überraschungen verzichtete und dieselbe Truppe wie im Rückspiel gegen Bröndby auf den Platz schickte - und damit eine dank Altersdurchschnitt von 22,1 Jahren blutjunge. Kapitän Andreas Ulmer (35) war der einzige über 24, der 33-jährige Zlatko Junuzovic fehlte aufgrund seiner Fersenprellung einmal mehr. Sevilla rund um Club-Legende und Kapitän Jesus Navas präsentierte sich im Vergleich mit einem Schnitt von 29,3 Lenzen dazu gleichsam als Seniorenresidenz.
Und die dominierte die ersten Minuten mit viel Ballbesitz und wie erwartet klar. Salzburg konnte mit Pressing nichts ausrichten, musste Sevilla kombinieren lassen. Die Folge: Eine erste gefährlich Hereingabe ins Leere (3.), ein Köpfler von En-Nesyri daneben (6.) und ein von En-Nesyri verstolperter Ball (7.).
Salzburg bekam schließlich aber seine Momente: Erst pflückte Goalie Bono nach Konter eine Adeyemi-Hereingabe noch locker herunter (9.), wenig später war aber alles angerichtet. Nach Foul an Adeyemi, der dabei den vorderen Fuß bereits auf der Sechzehner-Linie hatte, und Check des VAR zeigte Schiedsrichter Kulbakow auf den Elfmeterpunkt: Adeyemi probierte es selbst und schoss flach knapp rechts vorbei.
Sevilla antwortete mit einem Sololauf von Papu Gomez, dessen Lupfer über das Tor ging (16.), sowie einem zu ungenauen En-Nesyri-Fallrückzieher (17.). Doch Salzburg war nun endgültig im Spiel und erhielt nach einem zwar wenig heftigen, aber unnötigen Stoßer von Navas gegen Adeyemi im Strafraum die zweite Chance. Diesmal schnappte sich Sucic den Ball und schloss eiskalt ab.
Historischer vierter Elfer in einer CL-Partie-Hälfte
Zur Halbstundenfrist forderte Sevilla nach einem Zweikampf von Maximilian Wöber mit En-Nesyri erfolglos Elfmeter (32.), den bekam aber vier Minuten darauf Salzburg: Wieder kam Adeyemi zu Fall, wieder war das Foul - diesmal von Goalie Bono - eher unnötig. Die Duplizität der Ereignisse perfekt machte schließlich Sucic, der den Ball an die Stange knallte. Ein Deja-vu hatte kurz darauf auch En-Nesyri, diesmal entschied Kulbakow nach Wöbers Attacke und VAR-Eigenstudium auf Strafstoß. Rakitic ließ sich die Chance nicht nehmen. Es war ein historischer vierter Elfer in einer CL-Partie-Hälfte.
Diese beschloss Adeyemi mit einem starken Dribbling von der Seitenlinie in den Fünfer, Bono klärte in höchster Not. Nach Wiederbeginn, unwiderstehlichem Adeyemi-Solo und Hereingabe musste Bono wieder eingreifen (47.), Sesko traf den Assist gut, aber nicht gut genug. Die Partie blieb aber auch ansonsten höchst unterhaltsam. Weil der bereits gelb-belastete En-Nesyri für eine Schwalbe gehen musste (50.), waren die Gäste nun in Überzahl und sahen sich mit wesentlich tiefer stehenden Spaniern konfrontiert.
Nun durften die "Bullen" kombinieren, Sevilla kam kaum noch zu Entlastungsangriffen. Prompt tat sich Salzburg gegen die "weiße Wand" aber schwer, ein Schuss von Adeyemi fiel zu zentral aus (61.). Sevilla agierte schließlich wieder mutiger und mit mehr Kontrolle. Solet musste in höchster Not gegen Lucas Ocampos klären (64.), Rafa Mir zielte über das Tor (69.). Die Einschläge kamen näher: Köhn fing einen Mir-Köpfler (74.), wäre kurz darauf beim Kopf-Versuch von Erik Lamela aber ohne Chance gewesen - er zischte knapp am kurzen Eck vorbei (78.). Es blieb bei der Punkteteilung, Salzburg verbuchte nur noch einen Solet-Weitschuss (Bono hielt/76.).
Für die besten Salzburger Chancen musste die sechsminütige Nachspielzeit her. Da prüften sowohl Brenden Aaronson (91.) als auch Junior Adamu (93.) den einmal mehr aufmerksamen Bono. (ash/apa)
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