Die Ausgangsposition für das Rückspiel zwischen Bayern München und Atlético Madrid ist schwierig. Gelingt den Madrilenen auch nur ein Tor, müsste Bayern gleich dreimal treffen. Und das gegen eine Mannschaft, die für eine sichere Verteidigung und ein starkes Konterspiel steht. Doch wir bleiben positiv. Schließlich tragen die Bayern das Sieger-Gen in sich. Hier fünf Gründe, warum der Finaleinzug gelingen wird.

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1. Thomas Müller wird's vorne richten

"Wo ist denn der Müller?" Diese Frage dürften sich am Dienstagabend viele Fans gestellt haben. Es war das erste K.o.-Spiel in der Champions League seit April 2014, in dem Thomas Müller nicht in der Startelf stand. Auch damals verloren die Münchner mit 0:1 in Madrid - allerdings nicht gegen Atlético, sondern gegen Real.

Es lässt sich nicht wegdiskutieren: Trainer Pep Guardiola hat sich vercoacht. "Müller ist für Bayern wie Messi für Barca. In wichtigen Spielen ist er nicht zu ersetzen, auch wegen seiner Mentalität", sagte Ex-Trainer Ottmar Hitzfeld bei Sky.

In der Pressekonferenz nannte Guardiola den Grund für seine Aufstellung: "Ich wollte einen Linksfuß auf links und einen Rechtsfuß auf rechts haben. Und ich wollte einen Mittelfeldspieler mehr haben."

Die Maßnahme lief ins Leere. Ohne Müller war das Spiel zu statisch. Das Gute: Ein Pep Guardiola macht keinen Fehler zweimal. Im Rückspiel dürfte Müller wieder in der Startelf stehen. Nachdem er gestern 70 Minuten auf der Bank geschmort hatte, wird er im Rückspiel umso heißer sein.

2. Jerome Boateng wird's hinten richten

Drei Monate hat Jerome Boateng wegen eines Muskelbündelrisses gefehlt. Gerne wäre der Innenverteidiger in Madrid wieder aufgelaufen. "Ich fühle mich gut und hoffe, dass ich der Mannschaft helfen kann", sagte er vor dem Abflug nach Madrid der "Bild"-Zeitung. Letztendlich musste er draußen bleiben. Dabei hätte er der Defensive so gut getan.

Die Verteidigung war die große Schwachstelle. David Alaba war als Innenverteidiger überfordert und sah speziell bei dem Gegentor schlecht aus. Auch im Spielaufbau leistete er sich Fehler. Auf seiner gewohnten Linksverteidigerposition wäre er besser aufgehoben gewesen.

Dort musste Juan Bernat auflaufen, der in Madrid ein Totalausfall war. In der Defensive war er unsicher, in der Offensive leistete er sich viele Ballverluste.

Wenn Boateng wieder in die Innenverteidigung zurückkehrt und Alaba nach links ausweicht, haben die Bayern wieder eine erstklassige Viererkette. Diese dürfte dazu in der Lage sein, ein folgenschweres Auswärtstor der Madrilenen zu verhindern.

3. Greenkeeper wird Rasen herrichten

Atlético Madrid hat alle Register gezogen. Der Rasen im Vicente Calderon wurde extra nicht gewässert, um den Gästen das Passspiel auf dem stumpfen Grün schwerer zu machen. Eine Maßnahme, die leider Wirkung zeigte. "Der Ball blieb hier stehen", sagte Manuel Neuer gegenüber der Sport Bild.

Umso besser, dass die Münchner im Rückspiel die Rasenpflege selber in der Hand haben. Sicherlich wird der Platz vor Anpfiff noch einmal richtig schön durchgewässert. Thomas Müller ist überzeugt, dass das dem eigenen Spiel zugutekommen wird: "Wir können den Ball schneller bewegen. Die langen Bälle von Atlético hinter die Abwehr werden auch nicht immer ankommen, wenn der Rasen nass ist."

4. Vierte Meisterschaft ist angerichtet

Die Chance ist groß, dass der FC Bayern München am Samstag die vierte Meisterschaft in Folge perfekt macht. Dafür wäre lediglich ein Sieg gegen die "Fohlen" von Borussia Mönchengladbach notwendig. Und selbst wenn das nicht gelingt: Verliert Dortmund zeitgleich gegen den VfL Wolfsburg, sind die Bayern ohnehin Meister.

Es wäre das erste Mal in der Geschichte der Bundesliga, dass eine Mannschaft vier Meisterschaften in Folge gewinnt. Dementsprechend dürfte in der heimischen Allianz Arena gefeiert werden. Dieses Erlebnis wird die Bayern anstacheln, drei Tage später am selben Ort noch einmal richtig aufzudrehen.

5. 1974 gibt die Richtung vor

Bayern München und Atlético Madrid sind sich im Europapokal meist aus dem Weg gegangen. Lediglich 1974 trafen sie im Finale um den Europapokal der Landesmeister aufeinander. Was Mut macht: Auch damals haben die Bayern im zweiten Spiel ein anderes Gesicht gezeigt. Im ersten Aufeinandertreffen führten die Spanier 1:0, bis Georg Schwarzenbeck in der letzten Minute der Ausgleich gelang.

Weil es damals noch keine Verlängerung gab, musste ein zweites Spiel stattfinden. Dort lieferten die Münchner eine Gala-Vorstellung ab. Gerd Müller und Uli Hoeneß machten mit je zwei Toren das 4:0 perfekt. Warum sollte das nicht auch diesmal gelingen?

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