Dienstag Spektakel in Liverpool, Mittwoch Spektakel in Amsterdam. Auch Ajax und Tottenham bieten ihren Fans eine große Fußball-Show. Im Finale kommt es nun zu einem englischen Showdown.
Tottenham Hotspur hat dank Dreifach-Torschütze Lucas Moura in einer weiteren denkwürdigen Europacup-Nacht das Außenseiter-Märchen von Ajax Amsterdam beendet und kämpft nun in einem englischen Duell mit
Ohnehin stand das Spiel in der stimmungsvollen Johan-Cruijff-Arena der Europacup-Sternstunde vom Vortag in Sachen Tempo, Dynamik und Atmosphäre in wenig nach. Nach den Treffern von Kapitän
Der Ex-Hamburger Rafael van der Vaart, der für beide Vereine spielte, hatte vor der Partie die Vermutung geäußert, Ajax müsse irgendwie die Anfangs-Offensive von Tottenham überstehen. Doch das Gegenteil war der Fall - Ajax erwischte einen Traumstart.
Zurückgekehrter Son überragt
Dusan Tadic scheiterte zunächst mit einem abgefälschten Schlenzer noch an Tottenham-Keeper Hugo Lloris, doch nach der anschließenden Ecke hatten die Ajax-Fans Grund zu ohrenbetäubendem Jubel: Lasse Schöne flankte in die Mitte und Verteidiger de Ligt köpfte unhaltbar zum 1:0 ein. Der mit 19 Jahren jüngste Kapitän in einem Halbfinale der Königsklasse, an dem im vergangenen Sommer auch der FC Bayern Interesse gezeigt haben soll, hatte schon im Viertelfinal-Rückspiel getroffen und das entscheidende 2:1 gegen Juventus Turin erzielt.
Die Spurs ließen sich von dem Gegentor und der Wahnsinns-Kulisse jedoch nicht lange schocken. Nur eine Minute nach dem Rückstand hatte Heung-Min Son die Chance zum Ausgleich, traf jedoch nur den Pfosten. Beide Mannschaften boten von Beginn an Vollgas-Fußball, lieferten sich packende Zweikämpfe und suchten - wann immer es ging - den Weg nach vorne. Trotz einiger harter Duelle leitete der deutsche Schiedsrichter Felix Brych die Partie insgesamt souverän.
Tottenhams Coach Mauricio Pochettino musste erneut auf seinen Top-Torjäger Harry Kane verzichten, die Rückkehr des im Hinspiel noch gesperrten früheren Leverkuseners und Hamburgers Son tat den Londonern jedoch sichtlich gut. Der Südkoreaner war praktisch in jeden gefährlichen Angriff involviert und scheiterte in der 23. Minute aus aussichtsreicher Position an Ajax-Torwart André Onana. Für die Gastgeber verzog Tadic aus spitzem Winkel (30.).
Moura nicht zu halten
Sechs Minuten später machte es Ziyech besser. Nach einem schnellen Angriff über links setzte Tadic den Marokkaner im Strafraum mustergültig ein, Ziyech traf den Ball perfekt und sorgte zum zweiten Mal für ekstatische Freude auf den Rängen.
Tottenham gab sich jedoch nicht auf und kam mit einem Doppelschlag zurück ins Spiel. Der Brasilianer Lucas Moura schloss zunächst einen feinen Angriff zum 1:2 ab und traf nach viel Kuddelmuddel im Strafraum zum Ausgleich. Plötzlich musste Ajax mächtig zittern. Die Spurs drängten auf ihr drittes Tor, doch auch Amsterdam beschränkte sich keinesfalls auf die Defensive. Ziyech verpasste mit einem Pfostenschuss das 3:2 und dann kam Lucas Moura. Der Stürmer krönte sich zum absoluten Matchwinner. (br/dpa)
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