Eine Woche nach dem Titelgewinn in der Liga macht der FC Bayern mit dem Pokalgewinn das Double perfekt. Der Triumph stärkt die Position von Niko Kovac - der mit einer Personalie genau richtig liegt. Gegner Leipzig kann sich mit einer lange Zeit starken Leistung trösten.
Niko Kovac bedankte sich mit einem Megafon bei den jubelnden Fans, die Spieler hüpften mit dem Pokal im Konfettiregen. Der Trainer hat mit dem FC Bayern den Angriff von RB Leipzig abgewehrt und sein erstes Jahr in München mit dem Double gekrönt. Eine Woche nach der 29. deutschen Fußball-Meisterschaft gewannen die Bayern am Samstagabend mit einem 3:0 (1:0) gegen die Sachsen auch zum 19. Mal den DFB-Pokal. Ein brillanter Kopfball (29. Minute) und ein Konter-Tor von Robert Lewandowski (85.) sowie eine Einzelaktion von Kingsley Coman (78.) entschieden ein packendes Finale.
Leipzig präsentierte sich in der lange Zeit ausgeglichenen Partie als Gegner auf Augenhöhe. Nach einer starken Anfangsphase des Herausforderers hatten die Bayern aber Vorteile und verdienten sich den letztendlich deutlichen Sieg. Neben Doppel-Torschütze
Bayern zu abgeklärt
74 322 Zuschauer im ausverkauften Berliner Olympiastadion sorgten für eine stimmungsvolle Kulisse. Vor allem die Trainer standen im Blickpunkt:
Kovac bedankte sich mit einem Megafon bei den Fans. "Ich weiß, dass es nicht einfach ist in unserem Trainer-Job. Deswegen ist so ein Titel sehr schön, sehr wichtig", sagte Kovac später. "Die beiden Titel haben uns recht gegeben, dass wir gut gearbeitet haben."
Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick dagegen konnte in seinem letzten Spiel auf der Trainerbank nicht den erhofften ersten großen Titel mit RB zehn Jahre nach der Vereinsgründung feiern. "Das ist eine große Enttäuschung", sagte Vorstandschef Oliver Mintzlaff. "Wenn du hier bist, willst du das Spiel auch gewinnen." Keeper Peter Gulasci sagte: "Wir sind momentan noch enttäuscht. Es ist schwer zu verkraften."
Bundestrainer auf der Tribüne
Bei den Münchnern gab
Tribünengast Joachim Löw hatte vor der Partie prophezeit, der Stil von Leipzig könne den Bayern "sicherlich auch weh tun". Und der Final-Debütant war in der Anfangsphase die bessere Mannschaft. Joshua Kimmich rettete erst gegen Poulsen, dann gegen
Die Bayern verbuchten zu Beginn nur eine Halbchance durch Serge Gnabry, der mit
Die Münchner kontrollierten nun das Geschehen. RB wirkte nach dem Gegentor geschockt und wankte in der Defensive bedenklich. Leipzig hatte Glück, kein zweites Gegentor zu kassieren. Ibrahima Konaté köpfte einen Schuss von Coman von der Linie, Lukas Klostermann klärte vor Javi Martínez und Gulasci rettete gegen Mats Hummels.
Lewandowski macht alles klar
Nach der Pause intensivierten die Leipziger ihre Bemühungen noch einmal. Mit einem Schuss vom bis dahin unauffälligen Werner, für den es das letzte Spiel im RB-Trikot gewesen sein könnte, hatte Neuer keine Probleme (49.). Kurz darauf rettete Niklas Süle auf der Linie erneut gegen Werner (57.), danach waren wieder die Münchner am Drücker. Gulacsi parierte gegen Hummels, Thomas Müller schlenzte den Ball neben das Tor (64.). Die Partie war nun komplett offen, beide Teams erspielten sich im Minutentakt Chance um Chance.
Bei den Münchnern feierte Corentin Tolisso acht Monate nach seinem Kreuzbandriss sein Comeback als Einwechselspieler, auch Arjen Robben und Franck Ribéry kamen in ihrem letzten Pflichtspiel für die Bayern als Joker zum Einsatz. "Ich habe versucht, es zu genießen", sagte Robben. "Ich realisiere noch nicht wirklich, dass es jetzt zu Ende ist." Die entscheidende Aktion gelang aber Coman, der nach starker Ballannahme und einer sehenswerten Finte fulminant zum 2:0 einschoss. Leipzig versuchte danach noch einmal alles, jedoch ohne Erfolg.
Kurz vor Schluss gelang Lewandowski nach einem Konter noch der dritte Treffer. Es war das sechste Tor des Polen in einem Pokalfinale - damit liegt der Torjäger in dieser Statistik alleine an der Spitze. Sogar ein noch höherer Sieg für die Bayern wäre möglich gewesen, die Münchner nutzten ihre Chancen in der Schlussphase aber nicht. © dpa
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