Bayer Leverkusen erreicht nur mit großer Mühe die zweite Runde im DFB-Pokal. Ein Spieler übt anschließend besonders herbe Kritik.

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Den mühevollen Pokal-Auftakt sieht Torschütze Jonas Hofmann als Mahnung für eine deutliche Leistungssteigerung von Meister Bayer Leverkusen. "Das sollte ein Warnschuss sein", sagte der Nationalspieler laut dpa mit Blick auf das Bundesliga-Topspiel gegen RB Leipzig am Samstag. "Das sollte uns Spielern allen irgendwie zeigen, dass das zu wenig war von uns allen. Als Mannschaft müssen wir das einfach besser machen."

"Danach müssen wir darüber sprechen, was wir hier 90 Minuten gespielt haben. Das reicht auch gegen einen Regionalligisten nicht."

Robert Andrich nach dem Pokalspiel gegen Jena

Hofmanns Tor genügte Bayer zwar zum Weiterkommen im Pokal, doch mehr als ein 1:0 bei Viertligist FC Carl Zeiss Jena hatte man sich beim Titelverteidiger schon erhofft.

Deutlich kritischere Töne schlug deshalb auch Nationalspieler Robert Andrich an. Er befand, man hätte nur zehn Minuten ansatzweise das gezeigt, was man könne. "Das Wichtigste war, dass du das seriös angehst. Und das haben wir nicht gemacht. Das müssen wir ansprechen", sagte der Mittelfeldspieler bei Sky.

"Wir wissen, dass es nicht gut genug von uns heute war. Am Ende sind wir froh, dass wir weitergekommen sind", erklärte Andrich weiter sichtlich aufgebracht: "Danach müssen wir darüber sprechen, was wir hier 90 Minuten gespielt haben. Das reicht auch gegen einen Regionalligisten nicht."

Ohne das Quartett läuft es nicht

Wie der Großteil der Mannschaft von Trainer Xabi Alonso spielte Andrich weit unter dem gewohnten Niveau. Statt Ehrfurcht hatten die Jena-Fans für den haushohen Favoriten vom Rhein Häme übrig und sangen: "Und ihr wollt deutscher Meister sein?". Alonso kommentierte trocken: "Das ist typisch Pokal. Jena hat es gut gemacht, bis zur letzten Minute gekämpft."

In Alejandro Grimaldo, Granit Xhaka, Florian Wirtz und Jeremie Frimpong hatte Alonso vier Säulen des Leverkusener Spiels auf der Bank gelassen. Das Quartett sollte sich womöglich für den Leipzig-Hit schonen. Doch das Spiel in Jena zeigte eher: Ohne die vier Profis geht es nicht. Bestes Beispiel ist Grimaldos perfekte Flanke zu Hofmann – und damit zur Führung – kurz nach seiner Einwechslung.

Mukiele als Leipzig-Insider

Immerhin hat Alonso seit Mittwochabend einen echten RB-Insider im Team. Nordi Mukiele wurde von Paris Saint-Germain für eine Saison ausgeliehen. Der Verteidiger soll Odilon Kossounou ersetzen, der per Leihe zu Europa-League-Sieger Atalanta Bergamo geht.

Nordi Mukiele
Der Ex-Leipziger Nordi Mukiele spielt am Samstag mit Leverkusen gegen die Sachsen. © Jan Woitas/dpa

Anlass für Debatten gibt nach den Eindrücken von Jena aber eher die Offensive. Abseits von Hofmanns Tor sorgte lediglich ein Pfostentreffer von Amine Adli in der ersten Halbzeit für Unruhe in der Abwehr des Thüringer Regionalligisten. "Wir haben versucht, Dinge zu erzwingen, statt ruhig zu bleiben und noch einmal zu verlagern, was eigentlich unsere Stärke ist", attestierte Hofmann. Es habe die Klarheit und die Souveränität gefehlt. (dpa/sid/bearbeitet von ms)

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