- Der Hamburger SV hat sich ins Viertelfinale des DFB-Pokals gekämpft.
- Der nervenstarke Zweitligist gewann beim enttäuschenden 1. FC Köln 4:3 im Elfmeterschießen.
Die Profis des Hamburger SV feierten lautstark den Coup in Köln. Die aufgebrachten FC-Spieler verstanden dagegen die Welt nicht mehr, wie dieses bittere Aus im Achtelfinale des DFB-Pokals passieren konnte. In einem dramatischen Elfmeterschießen gewann der Zweitligist HSV am Dienstag bei den klassenhöheren Rheinländern mit 4:3 (1:1, 0:0, 0:0) - weil der letzte FC-Schütze Florian Kainz den Ball bei seinem Schuss zweimal berührte. Sein Treffer zählte deshalb nicht, und Hamburg schaffte den vierten Einzug ins Viertelfinale innerhalb von acht Jahren.
Robert Glatzel (92.) hatte die Hanseaten schon in der Verlängerung in Führung gebracht, FC-Torjäger Anthony Modeste rettete die Gastgeber in praktisch letzter Sekunde per verwandeltem Foulelfmeter in die Entscheidung vom Punkt (120.). In dieser vergab der Bundesligist die Chance auf den ersten Einzug in die Runde der besten acht Clubs seit zwölf Jahren.
Schmitz: "Der Elfmeterpunkt war sehr rutschig"
"Das war ein verdienter Sieg und ein richtig geiler Abend", sagte Glatzel. Die Entscheidung beim Kainz-Elfmeter "haben wir gleich richtig verstanden, es war klar, dass er sein eigenes Bein angeschossen hat". Kölns Benno Schmitz sprach von einer "bitteren und kuriosen" Niederlage. "Der Elfmeterpunkt war sehr rutschig", äußerte der 27-Jährige. FC-Torwart Marvin Schwäbe sagte: "Wir müssen diese Entscheidung akzeptieren."
Mit sechs Startelf-Änderungen im Vergleich zum 0:4 gegen den FC Bayern hatte der Bundesliga-Neunte die Anfangsphase bestimmt, Sebastian Andersson prüfte HSV-Torwart Daniel Heuer Fernandes früh aus kurzer Distanz mit einem Kopfball (7.). Im bereits 108. Pflichtspiel der beiden Traditionsclubs gegeneinander machten die Kölner aber zu wenig aus den sich bietenden Räumen. Zudem vergab Mark Uth in der 21. Minute eine Riesenchance, als er den Ball in der Folge eines Fehlpasses von Heuer Fernandes trotz bester Position vor dem Tor nicht in diesem unterbringen konnte. Torjäger Modeste saß zunächst nur auf der Bank, der 33-Jährige kam in der 60. Minute in die Partie.
Der HSV leistete sich zunächst zu viele Abspielfehler, insbesondere beim versuchten Spielaufbau mit Kurzpässen in der eigenen Hälfte. Der Zweitligist konnte in der ersten Halbzeit nur selten gefährliche Szenen entwickeln, die vergebene Chance von Glatzel entstand mehr zufällig als gewollt (35.). Außenverteidiger Moritz Heyer hatte allerdings großes Pech, als er nach einem Solo nur den Pfosten traf (45.+1).
Eine Minute nach dem Wiederanpfiff vereitelte Heuer Fernandes gegen Jan Thielmann eine weitere große Kölner Chance (46.). Der FC erhöhte kurzzeitig den Druck, Andersson hatte per Kopf die nächste gute Gelegenheit (49.). Dann aber kam der HSV besser in die Partie. Sonny Kittel prüfte FC-Torwart Schwäbe mit einem Freistoß (72.), Heyer traf nach einem Freistoß wieder den Pfosten (83.). Wenig später ging es in die Verlängerung, in der Glatzel per Kopf früh traf. Der Klassenunterschied war in der Folge kaum mehr erkennbar, dem FC gelang nur noch wenig. Der Elfer nach einem Foul von Sebastian Schonlau rettete Köln dennoch in die Entscheidung vom Punkt. (Morten Ritter/Jan Mies/dpa/ash)
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