- In der Meisterschaft nur zwei Punkte hinter den Bayern, im Pokal bereits im Halbfinale.
- RB Leipzig winkt in dieser Saison der erste Titel.
- Gegen die starken Wolfsburger waren Geduld und Pokal-Experte Poulsen gefragt.
Die Leipziger Spieler lagen sich erschöpft in den Armen, Pokal-Held Yussuf Poulsen lief dick eingepackt grinsend über den Platz. Die Mannschaft von RB-Coach
Nagelsmann sehr zufrieden mit seinem Team
"Die Jungs haben ein sehr gutes Spiel gemacht und engagiert gefightet", sagte Nagelsmann beim TV-Sender Sky und fügte hinzu: "Wir träumen erst einmal davon, dass wir im Halbfinale ein gutes Spiel machen. Es ändert sich nichts. Wir müssen erst den Weg gehen. Sollten wir nach Berlin kommen, können wir über weitere Dinge sprechen."
Damit bietet sich den Leipzigern, die in der Bundesliga nur zwei Punkte hinter den Bayern liegen, eine weitere Titelchance in dieser Saison. Zumal der Rekordpokalsieger aus München gar nicht mehr im Wettbewerb vertreten ist. Der VfL erwies sich dagegen wieder als Pokal-Lieblingsgegner von RB. Im fünften Duell setzten sich die Leipziger bereits zum vierten Mal durch. Auch weil Wolfsburgs Torjäger Wout Weghorst einen Foulelfmeter über das Tor setzte (26.).
Jetzt will Leipzig nach Berlin
"Wir haben ein sehr ordentliches Spiel abgeliefert. Es war ein harter Kampf. Wir hoffen, dass die DFB-Pokal-Reise noch weitergeht. Man hat gesehen, dass die Mannschaft den Sieg unbedingt wollte", sagte Leipzigs Geschäftsführer Oliver Mintzlaff in der ARD. Wolfsburgs Maximilian Arnold, der sein 300. Pflichtspiel für den VfL bestritt, war dagegen enttäuscht: "Es ist brutal, hier zu spielen, das muss man neidlos anerkennen. In der zweiten Halbzeit haben wir ein wenig den Faden verloren und sind verdient ausgeschieden. Wenn man den Pokal gewinnen will, muss man Leipzig schlagen, dass ist uns heute nicht gelungen."
"Pokal ist All or Nothing. Und wir wollen All!", hatte Wolfsburgs Trainer Oliver Glasner als Devise ausgegeben. Entsprechend lieferten sich die beiden seit Wochen so stark auftretenden Teams ein intensives, umkämpftes Spiel und unterstrichen, warum sie in der Bundesliga auf den Plätzen zwei und drei liegen. Vollen Einsatz zeigte auch RB-Coach Julian Nagelsmann, der lautstark die ein oder andere Schiedsrichter-Entscheidung anprangerte.
Mit der stolzen Bilanz von acht Pflichtspielen ohne Gegentor war der VfL nach Leipzig gereist. Warum Wolfsburgs Keeper Koen Casteels so schwer zu bezwingen ist, bewies der Belgier in der elften Minute, als er mit einer Wahnsinnsparade den Kopfball von Christopher Nkunku noch entschärfte. Bei der zweiten Leipziger Großchance hatte Casteels indes Glück, dass Justin Kluiverts Kopfball aus kurzer Entfernung eher einer Rückgabe glich (18.).
Wolfsburg als unbequemer Gegner
RB ließ sich die Ausfälle der Leistungsträger Marcel Sabitzer, Angeliño und Marcel Halstenberg nicht anmerken und agierte äußerst druckvoll und fand durchaus Lücken in der starken VfL-Defensive. Die Wolfsburger setzten indes auf schnelle Umschaltmomente und erwiesen sich als ein unbequemer Gegner.
Dabei verhinderte nur ein Ausrutscher von Weghorst die Führung der Gäste in der 26. Minute. Der Niederländer setzte den Foulelfmeter weit über das Tor, als er ausgerechnet beim Schuss mit dem Standbein wegrutschte. Zuvor hatte der Video-Schiedsrichter eingegriffen, denn beim Schuss von Kevin Mbabu wurde er von Nkunku am Fuß getroffen. Weitere gute Möglichkeiten von Xaver Schlager (38.) und Renato Steffen (45.) entschärfte Leipzigs Keeper Peter Gulacsi.
Die zweite Hälfte begann wie die erste - mit einer Parade von Casteels, der beim Schuss von Poulsen die Oberhand behielt (51.). Wenig später war der Keeper dann aber doch geschlagen. Nach einem starken Konter und einem doppelten Doppelpass mit dem kurz zuvor eingewechselten Alexander Sörloth traf Poulsen mit einem abgefälschten Schuss. Wolfsburg versuchte noch einmal alles, mehr als eine Chance von Josip Brekalo sprang aber nicht mehr heraus (78.). Stattdessen machte Hwang alles klar. © dpa
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