Nach dem Sieg des FC Bayern bei Werder Bremen im DFB-Pokal war sich Thomas Müller sicher: Der Elfmeter zugunsten seiner Mannschaft war absolut gerechtfertigt. Nun rudert er zurück.

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Foul ja - Elfmeter nein: Bayern-Angreifer Thomas Müller hat seine Meinung zum heftig umstrittenen Strafstoß im Pokal-Halbfinale gegen Werder Bremen revidiert.

"Aus dem Spiel heraus sah es für mich ganz klar wie ein Elfmeter aus, wie ein klarer Schubser von hinten. Ich denke, der Schubser ist auch da", sagte der 29-Jährige am Freitag in einer Videobotschaft auf seiner Facebook-Seite.

"Es ist auch ein Foulspiel - allerdings kein Foulspiel, das in dieser Situation für einen Elfmeter ausreicht", sagte Müller zwei Tage nach dem 3:2-Sieg des FC Bayern München in Bremen.

"Durch diese Konstellation natürlich auch meine etwas flapsige Aussage nach dem Düsseldorf-Spiel so ein bisschen als Bumerang zu mir zurückgekommen", sagte Müller.

Er bezog sich auf seine Aussage über den fragwürdigen Hand-Elfmeter beim 4:1 der Bayern gegen Fortuna Düsseldorf vor knapp zwei Wochen. Damals sagte er: "Das würde ich als Stürmer nicht als Elfmeter haben wollen. Wenn ich den bei uns bekomme, dann schiebe ich ihn absichtlich daneben."

In seiner aktuellen Videobotschaft sagt Müller weiter: "Bevor ich jetzt anfange, Listen zu schreiben, was ich bei einem Interview alles nicht sage, sage ich lieber, wenn's dann mal in die Hose geht – wie vielleicht in diesem Fall: Sorry, falls es ein bisschen zu überheblich rüberkam. Ich wollte da keinen Moralapostel spielen."

Müller nach dem Spiel: "Entscheidung war richtig"

Nach dem hitzigen Duell, das Robert Lewandowski mit dem Foulelfmeter zugunsten des Rekord-Pokalsiegers aus Bayern entschied, hatte Müller den Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Daniel Siebert völlig anders bewertet.

"Ich denke, die Entscheidung war richtig", sagte er am Mittwochabend. "Kingsley ist jetzt keiner, der sich fallen lässt, sondern einer, der gerne auch den Zweikampf führt."

Werder-Verteidiger Theodor Gebre Selassie hatte Kingsley Coman im Strafraum leicht mit dem Ellbogen berührt, woraufhin der Bayern-Stürmer zu Boden gegangen war. Referee Siebert blieb nach kurzer Rücksprache mit seinen Assistenten bei seiner Elfmeter-Entscheidung.

DFB-Videochef: Elfer war "nicht korrekt"

Der Chef der DFB-Videoschiedsrichter Jochen Drees hatte am Donnerstagabend eingeräumt, es habe sich um eine Fehlentscheidung gehandelt, den Elfmeter zu geben. Dieser sei "nicht korrekt" gewesen.

Drees nahm den Unparteiischen Siebert im Gespräch mit dem SWR aber auch in Schutz.

Auf die Frage, warum der Spielleiter sich die Szene nicht nochmal am Bildschirm angeschaut habe, sagte er: "Weil der Videoassistent eine Bewertung einer Szene vor dieser Szene vorgenommen hat und der Meinung war, dass die Entscheidung, Strafstoß zu geben, nicht klar und offensichtlich falsch gewesen ist." (ank/dpa)

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