Uefa-Präsident Alkesander Ceferin will unbedingt an der Macht bleiben und dafür sogar die Statuten ändern. Der DFB wird sich ihm bei diesem Vorhaben nicht in den Weg stellen.
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) unterstützt die umstrittenen Pläne von Uefa-Präsident Aleksander Ceferin für dessen Wiederwahl. "Der DFB ist an der bisherigen Entscheidungsfindung in allen Instanzen beteiligt gewesen und wird der vorgeschlagenen Statutenänderung zustimmen", teilte der Verband dem "kicker" mit. Dieser Schritt erfolge "auch auf Grundlage der guten Zusammenarbeit" mit dem Uefa-Boss, hieß es.
Ceferin im Stile von Infantino
Ceferin (56) will offenbar 2027 ein weiteres Mal für das höchste Amt im europäischen Fußball kandidieren, würde damit aber die 2017 auch auf Betreiben des DFB vollzogene Governance-Reform konterkarieren. Und dies im Stile des höchst umstrittenen FIFA-Präsidenten Gianni Infantino.
Denn Ceferins Wiederwahl wäre nur mit einer Satzungsänderung möglich, die wohl beim nächsten Uefa-Kongress am 8. Februar in Paris beschlossen werden soll. Seit 2017 sind die Amtszeiten auf drei und damit maximal zwölf Jahre begrenzt. Ceferin ist seit 2016 im Amt, argumentiert aber, seine erste Amtsperiode sei unvollständig gewesen, weil er damals für den gesperrten Michael Platini eingesprungen sei.
Viel Wut angesichts der Ceferin-Pläne
An dieser Rechtsauslegung entzündete sich massive Kritik, der britische "Independent" schrieb sogar von einem drohenden "Bürgerkrieg" in der Uefa. Die kroatische Fußball-Legende Zvonimir Boban trat wegen der Ceferin-Pläne als Fußballdirektor der Uefa zurück.
Der Engländer David Gill, Uefa-Schatzmeister und Exko-Vize, gilt als Gegner der Ceferin-Pläne. Ein vom Rumänen Razvan Burleanu, dem Uefa-Vertreter im FIFA-Rat, angeführtes Bündnis will Gill angeblich zum Gegenkandidaten für Ceferin aufbauen.
Der DFB wird im Uefa-Exko von Vize-Präsident Hans-Joachim Watzke vertreten. Präsident Bernd Neuendorf ist als FIFA-Ratsmitglied Zuhörer in dem mächtigen Gremium. (sid/ska)
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