- Hummels schmerzt die Patellasehne, Müller droht auszufallen, Gündogan plagt die Wade: Löws EM-Erfolgself wackelt.
- Der Bundestrainer muss womöglich umbauen. Goretzka als erster Ersatz meldet sich "bereit".
- Und Deutschlands neuer Fan-Liebling übt schon wieder das Jubeln.
So schnell kann es gehen. Als die Verletzung von Thomas Müller bekannt wurde und die angeschlagenen Stammkräfte
So wie gegen
Thomas Müller erleidet Kapselverletzung am Knie
Von einem Titel ist der aktuelle Turnier-Jahrgang noch weit entfernt, auch wenn die starke Vorstellung im zweiten Gruppenspiel durchaus als Achtungszeichen an die Konkurrenz gewertet werden darf. "Es war ein erster Schritt in die richtige Richtung", sagte
Bei Dauerläufer Müller vermeldete die medizinische Abteilung der Fußball-Nationalmannschaft eine Kapselverletzung am Knie, die er sich in der Schlussphase des Portugal-Spiels zugezogen hatte. Zunächst bekam der 31-Jährige ein individuelles Übungsprogramm verordnet. Bayern-Kollege Goretzka beschrieb Müllers Ehrgeiz: "Wie er sich im Pool bewegt hat, ist es noch nicht ausgeschlossen, dass er spielt." Man wolle "von Tag zu Tag schauen", teilte der Verband mit.
Gündogan konnte am Montag im fränkischen Camp wegen einer Wadenblessur auch nicht mit dem Team trainieren. Abwehrchef Hummels plagt sich weiter mit einer Patellasehnenreizung herum. Für den Dortmunder könnte
Robin Gosens übt das Jubeln beim Fußball-Tennis
Die Stimmung auf dem Übungsplatz war trotz der personellen Einschränkungen prächtig. Joshua Kimmich, über dessen Versetzung auf die rechte Außenbahn nach der starken Vorstellung gegen Portugal auch kein Experte mehr diskutiert, lieferte sich schon lange vor dem offiziellen Trainingsstart auf einem Kleinfeld ein Fernschuss-Duell mit
Gosens, der andere Teil der wirkungsvollen Flügelzange, ballte bei guten Bällen im Fußball-Tennis immer wieder die Faust. "Wir wollen gewinnen und den positiven Trend fortsetzen", verkündete Goretzka im Namen der Mannschaft.
Mit Wenn-dann-Konstellationen etwa als Gruppen-Dritter oder möglichen Achtelfinalgegnern hält sich der 26-Jährige nicht auf. Deutschland reicht schon ein Punkt zum Erreichen der K.o-Runde. Bei einem Sieg ist sogar noch der erste Gruppenplatz drin, wenn im Parallelspiel Frankreich nicht gegen Portugal gewinnt.
Als Gruppensieger ginge der Weg über Bukarest, als Zweiter über London, als Dritter über Budapest oder Sevilla. Doch Achtung: Auch ein Vorrunden-K.o. ist noch nicht ausgeschlossen. Verliert Deutschland gegen Ungarn - und Portugal holt mindestens einen Punkt gegen Frankreich - wäre am Mittwoch Schluss.
Goretzka: "Abwehrriegel muss man erstmal knacken"
Dieser Situation sei sich jeder im Team bewusst, betonte Goretzka: "Wir haben mit Abstand die schwierigste Gruppe, da zählen auch die Ungarn dazu. Sie haben mit viel Leidenschaft verteidigt. Den Abwehrriegel muss man erst einmal knacken."
Verteidiger Marcel Halstenberg warnte vor den Offensivstandards des Kontrahenten. Sein Leipziger Vereinskollege Willi Orban sei immer für ein Kopfballtor gut. Nach dem 4:2-Torefest gegen Portugal werde das Match vielleicht ein wenig zäher, "weil Ungarn tiefer steht, mit acht, neun Leuten verteidigt und auf ein paar einzelne Konter hofft", bemerkte Löw.
Der Bundestrainer erwartet gerade bei offensiven und defensiven Standardsituationen sowie bei der Absicherung bessere Lösungen. "Ich habe das Gefühl, dass da noch nicht alles ganz hundertprozentig klappt." Die Fans setzen auf die nächste Gala von Aufsteiger Gosens.
Der will sich vor allem seine Unbekümmertheit erhalten. Als Führungsspieler sieht sich der Mann von Atalanta Bergamo noch nicht. "Ich bin auf jeden Fall ein Spieler, der sehr emotional ist, der damit den einen oder anderen mitreißen kann. Ein Führungsspieler zeichnet sich aus durch sein Naturell und Erfahrung", sagte Gosens. Nach gerade neun Länderspielen könne er "nicht von riesen Erfahrung sprechen". (dpa/fte)
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