- Deutschland geht zum ersten Mal nach langer Zeit nicht als Topfavorit in ein Endturnier.
- Für Bundestrainer Joachim Löw geht es auch darum, einen versöhnlichen Abschluss zu bekommen - und seine Verdienste nicht weiter zu schmälern.
- Mit dieser Mannschaft kämpft er um den Titel.
Die Europameisterschaft ist das siebte und letzte Turnier unter der Regie von
Nach dem Desaster von Russland und den teilweise sehr holprigen Jahren danach geht Deutschland nicht als einer der großen Favoriten ins Rennen, sondern als eine Wundertüte. Als eine Mannschaft, die an einem guten Tag jeden Gegner der Welt schlagen kann - und an einem schlechten Tag 1:2 gegen Nordmazedonien verliert.
EM-Qualifikation: Erster vor den Niederlanden
Die Qualifikation für das Endturnier war trotz einer Niederlage gegen die Niederlande kein großes Problem für die DFB-Auswahl, am Ende qualifizierte sich Deutschland in einer insgesamt schwachen Gruppe sogar als Gruppensieger. Die Pflicht hat die deutsche Mannschaft also mal wieder souverän erfüllt, mit der Kür wird es in der schwersten aller Vorrundengruppen aber besonders knifflig.
Der amtierende Weltmeister Frankreich und der amtierende Europameister Portugal sind zwei Großkaliber, dazu kommt mit Ungarn eine zwar unerfahrene, aber sehr interessante Mannschaft als Außenseiter und möglicher Stolperstein für einen der drei Großen. Auch deshalb ist aus deutscher Sicht mit allem zu rechnen, auch mit einem Aus in der Gruppenphase. Das sind völlig neue Sichtweisen für eine erfolgsverwöhnte Fußball-Nation. Aber es ist eben auch die Wahrheit.
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Stars und Talente: Die goldene Generation und ihre Nachfolger
Von den 2014er-Weltmeistern ist maximal noch ein halbes Dutzend Bestandteil des Kaders:
Neuer ist als Kapitän der Kopf, Kroos der Motor im Herzstück der Mannschaft.
Der heimliche Star ist aber
Der Trainer: Joachim Löw
Es sind immer noch harte Zeiten für den Bundestrainer, seine Kritiker bemängeln weiter die Wankelmütigkeit der Mannschaft, ihre Launen und auch Löws Schlingerkurs. Der pendelt weiter zwischen Vierer- und Fünferkette, je nach dem zur Verfügung stehenden Personal in der Abwehr.
Das dürfte für Löw die größte Baustelle werden, weil das Leistungsniveau der Spieler in diesem Mannschaftsteil einfach nicht durchgehend hoch genug ist. Löw fehlen auch im 15. Amtsjahr zwei Außenverteidiger von Format, auch deshalb umschifft er dieses Hindernis gerne mit der Dreierkette und zwei Flügelspielern daneben.
Das dürfte gegen Frankreich und Portugal auch das Mittel der Wahl bleiben. Löw hat sich nach dem WM-Debakel für einen Stilbruch entschieden, weg vom Positionsspiel und hin zu mehr Umschalt- und Konterfußball. Phasenweise klappte das schon ganz gut, die Rückschläge blieben aber ein treuer Begleiter.
Das 0:6 gegen Spanien vor ein paar Monaten war der Tiefpunkt für den Bundestrainer, in den Tagen danach war nicht gesichert, dass Löw überhaupt weitermachen darf oder weitermachen will. Er durfte und er wollte. Aber jetzt muss er seine Amtszeit auch mit einem vernünftigen Resultat, sprich Abschneiden, ins Ziel bringen.
Im März hat er seinen Rückzug nach dem Turnier angekündigt. Das befreit ihn von allen Vorgaben, die er sich selbst auferlegt hatte in allen Zukunftsplanungen mit dieser Mannschaft. Löw muss jetzt nicht mehr eine Entwicklung im Auge haben, sondern kann sich voll und ganz auf den Erfolg bei der EM konzentrieren. Sollte die Mission erneut schiefgehen, muss er nicht mit Schimpf und Schande vom Hof gejagt werden. Das ist ein Vorteil.
Das Problem: In der Rückschau würden dann immer zwei komplett verkorkste Turniere zum Abschluss stehen, den WM-Titel verwässern und es bliebe das Gefühl: Da hat einer den richtigen Zeitpunkt für den Absprung gleich doppelt verpasst.
EM 2021: Der Kader von Deutschland
Tor:
- Manuel Neuer (1986), FC Bayern München
- Bernd Leno (1992), FC Arsenal
- Kevin Trapp (1990), Eintracht Frankfurt
Abwehr:
Matthias Ginter (1994), Borussia Mönchengladbach- Niklas Süle (1995), FC Bayern München
- Antonio Rüdiger (1993), FC Chelsea
Mats Hummels (1988), Borussia Dortmund- Robin Gosens (1994), Atalanta Bergamo
- Robin Koch (1996), Leeds United
- Lukas Klostermann (1996), RB Leipzig
- Marcel Halstenberg (1991), RB Leipzig
- Christian Günter (1993), SC Freiburg
Mittelfeld/Angriff:
- Emre Can (1994), Borussia Dortmund
- Toni Kroos (1990), Real Madrid
- Joshua Kimmich (1995), FC Bayern München
- Leon Goretzka (1995), FC Bayern München
- İlkay Gündoğan (1990), Manchester City
- Jamal Musiala (2003), FC Bayern München
- Florian Neuhaus (1997), Borussia Mönchengladbach
- Thomas Müller (1989), FC Bayern München
- Kai Havertz (1999), FC Chelsea
- Jonas Hofmann (1992), Borussia Mönchengladbach
Serge Gnabry (1995), FC Bayern MünchenLeroy Sané (1996), FC Bayern München- Timo Werner (1996), FC Chelsea
- Kevin Volland (1992), AS Monaco
Trainer:
- Joachim Löw (1960)
Die Gegner Deutschlands in der Gruppe F:
- Das ist der Kader zur EM 2021 von Frankreich.
- Das ist der Kader zur EM 2021 von Portugal.
- Das ist der Kader zur EM 2021 von Ungarn.
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