- Es kommt zum Traumfinale im Wembley-Stadion.
- Gastgeber England spielt gegen Rekord-Europameister Deutschland um den EM-Titel.
- Das Endspiel ist auch der große Showdown der beiden treffsichersten Spielerinnen eines hochklassigen Turniers.
Zum ersten Mal England? Oder schon zum neunten Mal Deutschland? Ein Fußball-Klassiker entscheidet am 31. Juli ab 18 Uhr über den Fußball-Europameister bei den Frauen 2022. 90.000 Zuschauer werden im Wembley-Stadion in London erwartet.
Die deutsche Elf spielt nicht nur gegen den Heimvorteil der Engländerinnen an. Sie hat es auch mit der besten Offensive zu tun. 20:1 Tore trugen die sogenannten Lionesses auf einer Welle der Begeisterung in ihr drittes EM-Endspiel nach 1984 und 2009. Die deutsche Mannschaft bringt es bislang auf 13:1 Tore.
Beth Mead und Alexandra Popp haben jeweils sechsmal getroffen
13 Jahre nach einem 6:2 für Deutschland über England im bis heute torreichsten Finale einer Frauen-EM geht es im direkten Duell auch noch um den Titel der besten Torschützin des Turniers. Mit sechs Turniertoren ragt 2022 Beth Mead aus dem englischen Aufgebot heraus. Noch besser aber ist die Quote von
Angesichts ihrer Vorgeschichte, die unter anderem die "Bild"-Zeitung nach dem Halbfinale nochmals nachzeichnete, ist ihr Auftritt bei der zu Ende gehenden EM ein echtes Sommermärchen. Sie könne "das alles gar nicht in Worte fassen", gab Popp nach dem Triumph über Frankreich zu. "Poppi stirbt ja für jemanden auf dem Platz. Poppi gibt einfach immer alles", hatte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg schon vor dem Turnierstart gesagt.
Weil sie wisse, so Popp, "welchen Weg" sie hinter sich habe, habe sie "das Gefühl, dass ich die Momente viel mehr genieße und den Fußball noch mehr schätze als zuvor."
Alexandra Popp stand vor der dritten EM-Absage in Folge
2013 und 2017 hatten Verletzungen Popp jeweils zur Absage ihrer Teilnahme an der EM gezwungen. Und im Juni 2022, im Trainingslager vor der EM, erwischte die Angreiferin des VfL Wolfsburg das Coronavirus. Davor hatte Popp bereits ans Aufhören gedacht, war sie doch bis März 2022 wegen eines Knorpelschadens im Knie und zwei Operationen zehn Monate außer Gefecht gewesen.
Dann ersetzte sie in der 61. Minute des EM-Auftaktspiels gegen Vize-Europameister Dänemark
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Von diesem emotionalen Moment an ist die EM 2022 jene der Alexandra Popp. Das Pech Schüllers ist ihr Glück. Schüller – eigentlich als deutsche Torjägerin vorgesehen und mit der sagenhaften Quote von 26 Toren in 40 Länderspielen – fehlt wegen einer Corona-Infektion und deren Folgen seit ihren 61 Einsatzminuten gegen Dänemark.
Popp nutzt die frei gewordene Bühne und trifft scheinbar, wie sie will. Das gilt aber auch für die Engländerin Mead. Popp steht vor ihrem 120. Länderspieleinsatz und ihrem 60. Länderspieltor. Auf 28 Tore in 44 Länderspielen – mit Schüllers Ausbeute vergleichbare Zahlen – bringt es Mead.
Beth Mead hat EM-Geschichte geschrieben
Die 27-Jährige spielt seit 2017 für den FC Arsenal London. Im zähen Auftaktspiel gegen Österreich, das auch Deutschland im Viertelfinale (2:0) alles abverlangte, löste Meads Tor den Knoten für die EM-Gastgeberinnen. Anschließend schrieb sie mit drei Toren an der Geschichte des bisher höchsten Siegs bei einer EM mit, Englands unvergessenem 8:0 über die Norwegerinnen, selbst zweimal Europameisterinnen und sechsmal im EM-Endspiel.
Die EM 2022 hat Mead weltweite Bekanntheit verschafft, weil sie einen ähnlichen Lauf hat wie Popp. Und auch Mead hatte bereits einen schweren Rückschlag zu überwinden. 2015 überschlug sie sich auf dem Rückweg vom Training mit ihrem Auto mehrfach, stand aber eine Woche später schon wieder auf dem Platz. Daran erinnerte die "Bild"-Zeitung in einem Porträt über Mead.
Am 9. November 2019 standen sich Mead und Popp schon einmal im Wembley-Stadion gegenüber, damals vor der Rekordkulisse von 77.768 Zuschauern. Popp leitete mit ihrem Tor zum 1:0 den deutschen 2:1-Sieg ein. Mead ging leer aus. Als England im Rahmen des Arnold-Clark-Cups Deutschland am 23. Februar 2022 mit 3:1 besiegte, blieb Mead 90 Minuten auf der Bank. Popp fehlte verletzt.
Die Torschützenkönigin der EM 2017 kam aus England
Im Kampf um den EM-Titel und die Torjägerinnen-Krone der EM sehen sie sich in Wembley wieder. Es geht einerseits darum, zu klären, wer die Niederländerinnen als Europameisterinnen ablöst. Andererseits ist offen, wer Jodie Taylor nachfolgt. Die heute 36-Jährige wurde mit fünf Treffern 2017 Torschützenkönigin der EM. Sie spielte für England.
Verwendete Quellen:
- bild.de: Der Popp-Wahnsinn!
- bild.de: Das müssen Sie über Englands Super-Stürmerin wissen
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