- Im EM-Achtelfinale kommt es im Wembleystadion zu einem der Klassiker der Länderspielgeschichte: Deutschland fordert auf dem sogenannten heiligen Rasen England heraus.
- Dort hat die DFB-Auswahl seit 1975 nicht mehr verloren.
- Wir nennen die Gründe, warum das auch diesmal so bleibt.
Die Vorfreude auf den Klassiker ist riesig: Wenn Deutschland auf England trifft, vibriert die Luft. Im Achtelfinale der EM ist es am Dienstag ab 18:00 Uhr (ARD und MagentaTV und LIVE bei uns im Ticker) wieder soweit.
Zum 15. Mal treffen beide Nationen im Wembleystadion in London aufeinander. Dort hat England Deutschland seit 1975 nicht mehr besiegt. Damals verlor der seinerzeit amtierende Weltmeister Deutschland vor 100.000 Zuschauern mit 0:2.
Warum die Engländer von einem solchen Resultat weiter werden träumen müssen:
- Weil Deutschland auch 1972 und 1996 nach Siegen über England im Wembleystadion Europameister wurde.
- Weil England zwar das Mutterland des Fußballs, nicht aber des Elfmeterschießens ist. Und weil Deutschland mit
Manuel Neuer den besten Torhüter der Welt hat, der lediglich zwei seiner vergangenen zehn Duelle gegen englische Teams verloren hat. - Weil ihr aktueller Nationaltrainer der lebende Beweis für Englands Elfmeter-Schwäche ist (Gareth Southgate verschoss im EM-Halbfinale gegen Deutschland 1996 in Wembley den entscheidenden englischen Strafstoß).
- Weil Deutschland Jamal Musiala hat. Der gebürtige Schwabe, der in seiner Jugend neun Jahre in England und dort für englische Jugend-Nationalmannschaften kickte, entschied sich erst kurz vor der EM, für Deutschland und nicht für England auflaufen zu wollen.
- Weil Musialas Bayern-Kollegen Neuer und Müller dem wissbegierigen Turnier-Neuling vom Achtelfinale der WM 2010 erzählen werden, als Neuer nur einen Gegentreffer kassierte und Müller zwei zum klaren 4:1 beitrug.
- Weil der Küchenchef des Wembley-Stadions Deutschland die Daumen drückt. (dpa: "Der Bayer Stefan Pappert ist Küchenchef in Wembley und drückt Deutschland die Daumen. "Ich muss beide Hymnen mitsingen", scherzte der 43-Jährige im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur, "aber insgeheim bin ich natürlich für Deutschland, auch rein aus Sympathiegründen. Es sind ja auch ein paar Bayern-Spieler dabei.")
- Weil die Engländer ohne deutschen Trainer die Champions League nicht mehr gewinnen können (siehe 2019, der FC Liverpool unter Jürgen Klopp, und 2021, der FC Chelsea unter Thomas Tuchel).
- Weil die Bundesliga in ihrer fast 50-jährigen Geschichte erst einen englischen Trainer verpflichtet hat (Steve McClaren wirkte nicht mal eine Saison beim VfL Wolfsburg), die Premier League in ihrer fast 30-jährigen Geschichte aber schon ungezählte Übungsleiter aus Deutschland.
- Weil die Engländer, anders als früher, keine Bälle mehr benutzen, die Mannschaften aus Kontinentaleuropa nicht kennen und sich deshalb für ihre Trainingseinheiten extra besorgen müssen.
- Weil die Stimmung in englischen Stadien den Deutschen längst keine Angst mehr einjagt, weil die Stimmung in deutschen Stadien mittlerweile oft besser ist und englische Fans deshalb sogar extra zu Bundesligaspielen anreisen.
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