• 6. Juni, 15:19 Uhr: ➤ Gündogan und der Fluch der Zweisprachigkeit: "Eltern waren ganz schön sauer"
  • 6. Juni, 12:47 Uhr: Scholz über DFB-Team: "Sind alles unsere Jungs"
  • 6. Juni, 10:09 Uhr: Pavlovic kündigt Operation an
  • 6. Juni, 07:27 Uhr: Nagelsmann hat Notfallplan für die EM
  • 5. Juni, 14:29 Uhr: Titel-Glatze für Müller? Undav und Rüdiger zu Scherzen aufgelegt
  • 5. Juni, 09:31 Uhr: DFB-Kapitän Gündogan fordert keine Stammplatz-Garantie

Mehr News zur Fußball-EM

➤ Gündogan und der Fluch der Zweisprachigkeit: "Eltern waren ganz schön sauer"

  • 6. Juni, 15:19 Uhr

Seine zweisprachige Erziehung hat für Deutschlands Nationalteam-Kapitän Ilkay Gündogan nach eigenen Angaben nicht nur Vorteile gehabt. "Mein Bruder und ich haben nur Deutsch miteinander gesprochen, meine Eltern Türkisch. Sie wollten, dass wir zweisprachig aufwachsen, aber das hat nicht immer so gut geklappt", sagte Gündogan in einem Interview des "Spiegel".

Der in Gelsenkirchen aufgewachsene Sohn türkischer Eltern erklärte mit einem Lachen: "Selbst, wenn wir in den Urlaub in die Türkei gereist sind, haben mein Bruder und ich Deutsch geredet. Einmal waren wir auf einem Basar und wollten diese gefälschten Trikots kaufen. Für Einheimische waren die Preise niedriger als für Touristen."

Gündogan ergänzt: "Und ich sehe ja schon sehr türkisch aus. Aber irgendwann beim Verhandeln mit dem Verkäufer habe ich aus reiner Gewohnheit etwas auf Deutsch zu meinem Bruder gesagt. Wir mussten schließlich den Touristenpreis zahlen, der natürlich doppelt so hoch war. Meine Eltern waren ganz schön sauer." (dpa)

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Die weiteren EM-News vom 4.,5. und 6. Juni:

Scholz über DFB-Team: "Sind alles unsere Jungs"

  • 6. Juni, 12:47 Uhr

Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Zugehörigkeit von Millionen Menschen mit Einwanderungsgeschichte zur deutschen Gesellschaft betont - auch mit Blick auf das Fußball-Nationalteam. "Wir können stolz darauf sein, dass sich dies auch in unserer Nationalmannschaft widerspiegelt", sagte der SPD-Politiker am Donnerstag im Bundestag. "Es sind alles Deutsche, es sind alles unsere Jungs". Scholz betonte bezogen auf die mehr als 20 Millionen Bürgerinnen und Bürger mit Einwanderungsgeschichte: "Sie sind Teil unserer Gesellschaft. Wir lassen uns nicht spalten."

Auf scharfe Kritik unter anderem von Bundestrainer Julian Nagelsmann war zuletzt eine Umfrage gestoßen, wonach jeder fünfte Deutsche es besser fände, wenn wieder mehr weiße Spieler in der Nationalmannschaft spielen würden. Scholz erwähnte die Umfrage in seiner Rede, die sich mit der aktuellen Sicherheitslage in Deutschland befasste, nicht. Die Aussagen zur Nationalmannschaft fügte er nach eigenen Worten "nebenbei" ein.

Der Kanzler unterstrich wenige Tage vor Beginn der Heim-Europameisterschaft: "Unser Land wird sich in diesem Fußball-Sommer von seiner besten Seite zeigen." Viele warteten voller Spannung auf gute Spiele und Gäste aus ganz Europa. Auch die Sicherheitsbehörden hätten sich sorgfältig vorbereitet. Deshalb sage er allen Bürgerinnen und Bürgern: "Lassen Sie sich die Vorfreude auf dieses Fußballfest, auf diesen Sommer nicht nehmen." (dpa)

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Pavlovic kündigt Operation an

  • 6. Juni, 10:09 Uhr

Aleksandar Pavlovic feierte am Montag beim 0:0 gegen die Ukraine sein Debüt für die Mannschaft von Bundestrainer Julian Nagelsmann. Im März war der Mittelfeldspieler wegen einer Mandelentzündung noch für die Länderspiele in Frankreich und gegen die Niederlande ausgefallen. Womöglich steht ihm deshalb demnächst eine Operation bevor.

Aleksandar Pavlovic
Aleksandar Pavlovic hat kürzlich sein Debüt für die Nationalmannschaft gefeiert. © IMAGO/Nico Herbertz

"Ich muss die Mandeln vielleicht raus machen lassen, weil ich jetzt schon zwei, dreimal eine Mandelentzündung hatte und mich das jedes Mal körperlich zurückwirft", sagte der Bayernprofi. Zu einem möglichen Zeitpunkt für den Eingriff sagte er: "Wahrscheinlich werde ich meinen Urlaub dafür opfern müssen. Das ist jetzt wichtiger. Ich habe keinen Bock, wieder krank zu werden und zwei, drei Wochen auszufallen. Ich konzentriere mich jetzt erstmal auf die EM. Ich hoffe, dass ich im endgültigen Kader bin."

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Möller widerspricht Matthäus

  • 06. Juni, 08:04 Uhr

Welt- und Europameister Andreas Möller hat eine Lanze für den zuletzt kritisierten Nationalmannschafts-Kapitän Ilkay Gündogan gebrochen. Wie Toni Kroos sieht er Gündogan als "verlängerten Arm" von Bundestrainer Julian Nagelsmann. "Diese beiden Leader dürfen nicht ausgewechselt werden, auch schwächere Phasen im Spiel müssen zugestanden werden", schrieb der 56-Jährige wenige Tage vor EM-Beginn in seiner "kicker"-Kolumne.

Damit sieht Möller die Rolle Gündogans gänzlich anders als sein früherer DFB-Teamkollege Lothar Matthäus. Der Rekordnationalspieler prophezeite Gündogan bei der Heim-EM eine Reservistenrolle - auch wegen dessen "mittelmäßigen" Leistungen in der abgelaufenen Saison beim FC Barcelona.

Gündogan selbst sieht seine Rolle deutlich differenzierter. "Ich glaube, dass der moderne Fußball sich verändert hat. Er ist nicht mehr so strukturiert, dass man sagt, der Kapitän muss immer spielen. Dafür ist die Leistungsdichte einfach zu groß." (sid/dpa/ska)

Nagelsmann hat Notfall-Plan für die EM

  • 6. Juni, 07:28 Uhr

Die deutsche Nationalmannschaft ist für die anstehende Heim-EM auf alle Eventualitäten vorbereitet. "Natürlich haben wir schon einen Notfallplan, was passiert, wenn noch zehn Minuten zu spielen sind und wir unbedingt ein Tor brauchen", versicherte Bundestrainer Julian Nagelsmann im "Spielmacher"-Podcast von 360Media mit Sebastian Hellmann.

Mit seinen Spielern hat der 36-Jährige für den Fall der Fälle ein Code-Wort vereinbart. Die entsprechende Situation habe seine Elf "vorher trainiert, so dass die Spieler wissen, was sie machen müssen, wenn ich 'Notfallplan' rein rufe. Die Abläufe sind drin", sagte Nagelsmann.

Im Testspiel gegen die Ukraine (0:0) hatte das deutsche Team vor allem die Treffsicherheit vor dem Tor vermissen lassen. Ob Nagelsmann dabei bereits von seinem Schlüsselwort Gebrauch gemacht hat, ist allerdings nicht klar. (ska/sid)

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Gruda muss DFB-Quartier wegen Verletzung verlassen

  • 5. Juni, 17:33 Uhr

U21-Nationalspieler Brajan Gruda vom FSV Mainz 05 hat das EM-Quartier der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Herzogenaurach frühzeitig verlassen müssen. Der 20-Jährige zog sich eine muskuläre Verletzung in der Wade zu und reiste am Mittwoch ab, teilte der Fußball-Bundesligist mit.

"Da Gruda wie alle abgestellten Nationalspieler in den Reihen des FSV eine verlängerte Sommerpause erhält und ohnehin später an den Bruchweg zurückkehrt, steht einem planmäßigen Einstieg in die Saisonvorbereitung bei gutem Heilungsverlauf nach aktuellem Stand nichts im Wege", hieß es vom Verein.

Gruda hatte zusammen mit Rocco Reitz von Borussia Mönchengladbach die Trainingsgruppe der DFB-Auswahl vergrößert. Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte das Duo mit A-Team-Perspektive eingeladen, um in "der Vorbereitung optimal trainieren zu können", wie er sagte. (dpa)

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Titel-Glatze für Müller? Undav und Rüdiger zu Scherzen aufgelegt

  • 5. Juni, 14:29 Uhr

Die Aussicht auf einen ungewöhnlichen Thomas-Müller-Look könnte im Kreis der Fußball-Nationalmannschaft für eine zusätzliche Motivation bei der Heim-EM sorgen. Spaßvogel Deniz Undav vom VfB Stuttgart hat im Teamquartier frech angekündigt, dass er dem 34-jährigen Müller eine Glatze rasieren möchte, falls Deutschland am 14. Juli in Berlin Europameister wird.

Abwehrchef Antonio Rüdiger reagierte darauf am Mittwoch bei der Pressekonferenz in Herzogenaurach: "Glatze? Thomas? Dann müssen wir alles geben, um das zu sehen", sagte der Champions-League-Sieger von Real Madrid und fügte amüsiert hinzu: "Ich glaube, der Schönste ist er nicht mit Glatze." (dpa)

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"Major Tom"-Sänger Peter Schilling: Ich habe die Zeit meines Lebens

  • 5. Juni, 12:28 Uhr

Musiker Peter Schilling ist gerührt über den Erfolg seines 80er-Hits "Major Tom (Völlig losgelöst)" bei Fußballfans. "Ich dachte, ich hätte die Zeit meines Lebens schon gehabt. Aber nein. Die Zeit meines Lebens, die habe ich jetzt", sagte der 68-Jährige der Wochenzeitung "Die Zeit".

"Major Tom"-Interpret Peter Schilling
"Major Tom"-Interpret Peter Schilling. © IMAGO/Bildagentur Monn/Ervin Monn

Vor 42 Jahren hatte ihn das Lied überraschend zum Star gemacht – am vergangenen Wochenende machte der DFB das Lied nun offiziell zur Torhymne bei Länderspielen der Nationalteams. Bei der EM werde es dann aber nur nach den (siegreichen) Spielen gespielt, hieß es.

Als sein Song zum ersten Mal im Stadion zu hören war und die Fans mitsangen, habe er in seinem Wohnzimmer auf dem Sofa gesessen und geweint, erzählte Schilling. Das war im März. Das Lied feiert seit Monaten große Erfolge bei Fußballfans, in einer Petition sprachen sich Zehntausende für den Song als deutsche Torhymne aus.

"Ich habe einen Partysong über den Tod geschrieben", sagte Schilling. Im Refrain des Liedes "schwebt das Raumschiff völlig schwerelos" und "völlig losgelöst von der Erde". Es gehe in dem Lied, um "dieses komplette Loslassen, das sich im Grunde jeder wünscht", beschrieb Schilling. (dpa)

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EM-Kapitän Ilkay Gündogan äußert sich zu seiner Situation

  • 5. Juni, 09:31 Uhr

Für Ilkay Gündogan ist sein Kapitänsamt nicht gleichbedeutend mit einer Startelfgarantie in der Nationalmannschaft. "Ich glaube, dass der moderne Fußball nicht mehr so gestrickt ist, dass man sagt: 'Der Kapitän muss immer spielen!'", sagte der Spielführer der DFB-Auswahl im deutschen EM-Quartier in Herzogenaurach.

Für derartige Sicherheiten sei "die Leistungsdichte einfach zu hoch", außerdem verfüge Bundestrainer Julian Nagelsmann über "extrem viele tolle Fußballer". Entsprechend "muss man sich auch als Kapitän immer wieder aufs Neue beweisen und dem Trainer das Gefühl geben, dass man zu 100 Prozent startklar ist", führte der 33-Jährige aus.

Ilkay Gündogan
Ilkay Gündogan ist seit 2023 Kapitän der Deutschen Nationalmannschaft. © IMAGO/Beautiful Sports/Buriakov

Der Rest seien mannschaftstaktische Überlegungen des Coaches. "Es geht ja oft auch darum, die richtige Konstellation zu finden und nicht darum, wer als individueller Spieler gerade am besten drauf ist", sagte Gündogan und betonte: "Es muss auch auf dem Platz harmonieren miteinander."

Der Profi des FC Barcelona war im vorletzten deutschen EM-Test in Nürnberg gegen die Ukraine (0:0) am 3. Juni nach enttäuschender Vorstellung bereits zur Pause gegen Chris Führich ausgetauscht worden, ist jedoch im "magischen" Offensivdreieck als Zehner und Verbindungsspieler zwischen den "Zauberfüßen" Jamal Musiala und Florian Wirtz vorgesehen. "Die können mit dem Ball alles, schauen aber vielleicht nicht so gegen den Ball um sich herum", sagte Gündogan dem SID: "Das gilt es zu ordnen und den Jungs die richtigen Dinge mit auf den Weg zu geben."

Dabei sieht sich "Ordner" Gündogan als Anker für die beiden deutlich jüngeren Nebenleute. "Sie müssen sich darauf verlassen können, dass ich da bin, egal was auf dem Platz passiert. Damit sie frei und sicher agieren können." (sid)

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Vor der EM: Deutschland zwischen Terrorangst und Gleichgültigkeit

  • 5. Juni, 08:09 Uhr

Fast die Hälfte der Menschen zeigt sich besorgt, dass es im Rahmen der Fußball-EM in Deutschland zu Terroranschlägen kommen könnte. Das geht aus einer Umfrage hervor, die das Meinungsforschungsinstitut YouGov zusammen mit dem Sinus-Institut am Mittwoch veröffentlichte.

Demnach sind 12 Prozent der Befragten voll und ganz besorgt sowie 35 Prozent eher besorgt. 24 Prozent seien eher nicht besorgt, 12 Prozent überhaupt nicht besorgt. 16 Prozent der Befragten hatten keine Meinung oder machten keine Angaben.

Außerdem gab fast jeder Zweite (46 Prozent) bei der Umfrage an, der Fußball-EM gleichgültig gegenüberzustehen. Elf Prozent lehnen das Turnier den Angaben zufolge ab, 32 Prozent freuen sich. Elf Prozent hatten keine Ahnung beziehungsweise machten keine Angaben.

Bei der Online-Umfrage wurden nach Angaben von YouGov vom 18. April bis zum 25. April 2.065 Menschen in Deutschland befragt. Die Ergebnisse sind demnach gewichtet und repräsentativ für die deutsche Bevölkerung im Alter von 18 bis 75 Jahren. (dpa)

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Die DFB-Auswahl reist während der EM-Vorrunde per Bus an

  • 5. Juni, 07:23 Uhr

Die deutsche Nationalmannschaft reist mit dem Teambus zu ihren drei Vorrundenspielen bei der Heim-EM. Die DFB-Auswahl hat ihr Quartier im fränkischen Herzogenaurach bezogen und spielt ab dem 14. Juni zunächst in München (rund 200 Kilometer entfernt) gegen Schottland, in Stuttgart (200 Kilometer) gegen Ungarn sowie in Frankfurt am Main (210 Kilometer) gegen die Schweiz. Vom Trainingslager in Blankenhain nach Herzogenaurach hatte das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann den Zug genommen.

Der Bund und die Europäische Fußball-Union Uefa hatten für die EM immer wieder die Bedeutung der Nachhaltigkeit für das Turnier hervorgehoben. Die EM solle zeigen, "wie Auswirkungen auf Umwelt, Ressourcen und Klima minimiert und - falls nötig - ausgeglichen werden können", heißt es beispielsweise in einem Papier des Innenministeriums.

Entsprechend wurden die Spielorte in drei regionale Cluster eingeteilt, um Reisezeiten auch für die Fans zu verkürzen. Jede Nation spielt in der Vorrunde jeweils mindestens zweimal in einem Cluster. (dpa)

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Ter Stegen drückt Enttäuschung über Reservistenrolle aus

  • 4. Juni, 17:40 Uhr

Marc-André ter Stegen hat die erneute Degradierung zur Nummer zwei bei der Heim-EM schwer getroffen. "Es ist keine angenehme Situation. Aber der Trainer hat die Entscheidung getroffen, die akzeptiere ich, auch wenn ich nicht der gleichen Meinung bin", sagte der Torwart des FC Barcelona am Dienstag im Teamquartier der Fußball-Nationalmannschaft.

An einen Rücktritt aus der DFB-Elf habe er aber auch nach der Entscheidung von Bundestrainer Julian Nagelsmann für Manuel Neuer als EM-Stammtorwart nie gedacht.

"Ich habe es zum Bundestrainer gesagt, das eine ist das Sportliche, das andere ist das Menschliche. Ich möchte, dass sich alle auf mich verlassen können", sagte der 32-Jährige. "Für mich selber ist es enttäuschend, sehr enttäuschend. Aber am Ende des Tages hast du eine Verantwortung der Gruppe gegenüber. Ich werde helfen, wo ich kann", versicherte der Schlussmann.

Ter Stegen hatte während der langen Verletzungspause nach Neuers Beinbruch die Rolle als Nummer eins im DFB-Trikot innegehabt. Wie schon vor der WM 2018 wurde er aber kurz vor dem Turnier wieder zum Ersatzmann zurückgestuft. Einzig beim Titelgewinn beim Confederations Cup 2017, als der damalige Bundestrainer Joachim Löw auf viele Stammkräfte wie auch Neuer verzichtete, war ter Stegen bei einem Turnier die Nummer eins. Bislang machte er 40 Länderspiele.

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Gündogan: "Wenig überrascht" von Umfrage-Ergebnissen

  • 4. Juni, 15:35 Uhr

DFB-Kapitän Ilkay Gündogan ist von rassistischen Tendenzen in der deutschen Gesellschaft "wenig überrascht". Man sehe ja "die politische Entwicklung der letzten Monate, vielleicht sogar Jahre", sagte der Nationalspieler bei einem Medientermin im EM-Trainingslager in Herzogenaurach.

Das Problem, so Gündogan weiter, gebe es aber "weltweit. Die Zahlen sind nicht überraschend. Wir wissen das alle. Vielleicht wird es das auch noch die nächsten zehn Jahre geben, vielleicht wird es besser - hoffentlich", ergänzte der Profi des FC Barcelona.

In einer repräsentativen Umfrage für die WDR-Sendung "Sport Inside" hatten 17 Prozent der Befragten angegeben, dass sie es "schade" fänden, dass der DFB-Kapitän türkische Wurzeln habe. Jeder Fünfte (21 Prozent) hatte zudem erklärt, dass er es besser fände, wenn wieder mehr weiße Spieler in der Nationalmannschaft spielen würden.

Für Gündogan ist es "irgendwie traurig, dass wir in der heutigen Zeit solche Umfragen machen und darauf Wert legen. Was mich stört, ist auch der Zeitpunkt. Das ist für mich komplett unnötig und macht wenig Sinn", sagte der 33-Jährige am Dienstag.

Die Umfrage hatte zu heftigen Reaktionen und reichlich Kritik geführt. Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte appelliert: "Wir müssen aufwachen! Es gibt unzählige Menschen in Europa, die flüchten müssen. Ich finde es Wahnsinn, wie verblendet wir da sind." Eine Fußball-Mannschaft wie die DFB-Elf könne "Vorbild sein, wie man verschiedene Kulturen und Hautfarben vereint und an einem gemeinschaftlichen Ziel arbeitet".

Joshua Kimmich sagte zu den Umfrage-Ergebnissen: "Wer im Fußball aufgewachsen ist, der weiß, dass das absoluter Quatsch ist." Sein Sport sei "ein sehr gutes Beispiel dafür, wie man verschiedene Nationen, Hautfarben und Religionen vereinen kann". Er würde "viele Spieler sehr vermissen, wenn sie nicht hier wären", betonte Kimmich. So etwas sei "absolut rassistisch". (SID)

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Nach Nagelsmann-Kritik: Doku-Autor erklärt Umfrage

  • 4. Juni, 12:09 Uhr

Der Autor der Dokumentation "Einigkeit und Recht und Vielfalt", Philipp Awounou, hat die in seinem Film zitierte und unter anderen von Bundestrainer Julian Nagelsmann kritisierte Umfrage verteidigt.

Nach der Umfrage fände es rund jeder fünfte Deutsche besser, wenn wieder mehr weiße Spieler in der Nationalmannschaft spielen würden. "Es hätte direkt einen klaren Bezug geben müssen: Warum ist diese Umfrage erstellt worden und was ist der Hintergrund davon. Ich glaube, der ist sehr nachvollziehbar. Und ich denke, dass auch Herr Nagelsmann oder andere Menschen im Kontext des Films durchaus verstehen, warum wir das gemacht haben", sagte Awounou in der ARD-Sendung "Hart aber fair".

Man sei im Laufe der Recherche für die Dokumentation auf rassistisch konnotierte Aussagen über die Nationalmannschaft gestoßen, schreibt Awounou in einem Beitrag des "Spiegel". "Und so verstörend sich Sätze wie 'Ich fände es besser, wenn wieder mehr weiße Spieler für die Nationalmannschaft auflaufen' auch lesen mögen: Um rassistische Haltungen zu prüfen, muss man rassistische Haltungen abfragen. Das ist in der wissenschaftlichen Meinungserhebung ein normaler Prozess."

Awounou schreibt zudem: "Hätte der WDR in Zusammenarbeit mit Infratest dimap die Daten nicht erhoben, hätten wir, hätte ich als Autor keine Klarheit darüber gehabt, ob wir gerade an der Realität vorbeiberichten oder falsch gewichten, indem wir einem Meinungsspektrum (zu viel) Raum geben, obwohl es in der Gesamtgesellschaft kaum Anklang findet. Wären die Zustimmungswerte zu den von uns abgefragten rassistischen Thesen verschwindend gering gewesen, hätten wir die entsprechenden Aussagen aus dem Film entfernt." (dpa/ms)

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Gosens weinte nach EM-Aus

  • 4. Juni, 07:11 Uhr

Robin Gosens hatte alles auf die EM-Teilnahme ausgerichtet, war sogar extra von Inter Mailand zu Union Berlin gewechselt, um sich in der Bundesliga noch mehr in den Fokus des Bundestrainers zu spielen.

Doch Unions Grottensaison machte Gosens Pläne zunichte. Wie sehr ihn die endgültige Absage des Bundestrainers traf, erzählt Gosens in der ZDF-Dokumentation "Heimvorteil - mit Tommi Schmitt".

Er sei gerade auf dem Weg zum Training nach der Köln-Niederlage gewesen und habe sowieso schon übelst schlechte Laune gehabt. "Und da hat er mich angerufen und gesagt: 'Robin, es tut mir unfassbar leid, aber ich kann dich nicht mitnehmen. Ich schätze dich total, aber die Saison bei Union fliegt dir leider um die Ohren.'"

Auf das EM-Aus, auf so einen Moment, könne man sich nicht vorbereiten, sagte Gosens. "Wenn du alles dem unterordnest, wenn das ein absoluter Kindheitstraum ist, der dann mal eben so sich in Luft auflöst, (...) diese Gewissheit zu haben, die reißt es dir alles unter den Füßen weg", sagte Gosens über das Nagelsmann-Telefonat. "Dann haben wir aufgelegt und dann habe ich selber erst mal für mich geweint. Dann habe ich meine Frau angerufen und ihr gesagt: 'Schatz, ich habe es nicht geschafft.' Dann haben wir noch zwei Minuten zusammen am Telefon geweint." (dpa/ska)

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Nagelsmann stellt Forderungen an Sané

  • 4. Juni, 06:25 Uhr

Julian Nagelsmann hat den zuletzt angeschlagenen Leroy Sané im EM-Countdown in die Pflicht genommen. "Er muss die Woche schon trainieren. Und er muss auch gegen die Griechen spielen. Er war jetzt drei Spiele gesperrt, er hat auf Nationalmannschaftsebene gar keinen Rhythmus", sagte der Bundestrainer nach dem 0:0 gegen die Ukraine am Montagabend in Nürnberg.

An den Umfragen des Meinungsforschungsinstituts Civey kann jeder teilnehmen. In das Ergebnis fließen jedoch nur die Antworten registrierter und verifizierter Nutzer ein. Diese müssen persönliche Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angeben. Civey nutzt diese Angaben, um eine Stimme gemäß dem Vorkommen der sozioökonomischen Faktoren in der Gesamtbevölkerung zu gewichten. Umfragen des Unternehmens sind deshalb repräsentativ. Mehr Informationen zur Methode finden Sie hier, mehr zum Datenschutz hier.

Der 28 Jahre alte Sané musste gegen die Ukraine letztmals wegen seiner Roten Karte im Testspiel in Österreich (0:2) im vergangenen November pausieren. Zudem ist er wegen seiner Verletzung weiter nicht voll belastbar. "Er hat heute körperlich einen guten Eindruck gemacht. Er hat hart trainiert am Vormittag", berichtete Nagelsmann über Fortschritte beim schnellen Offensivmann des FC Bayern München. (dpa)

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Mit Material von SID, AFP und DPA.
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