Fanforscher Harald Lange hat sich vor der kommenden Heim-EM zum DFB und der deutschen Nationalmannschaft geäußert und reichlich Kritik geübt.
Eine bundesweite Fußball-Euphorie wie beim Sommermärchen 2006 ist bei der Heim-Europameisterschaft 2024 laut Fanforscher Harald Lange alles andere als garantiert. "Die Offiziellen denken gern an die spontane Stimmung wie vor dem Turnier 2006", sagte Lange der "Schwäbischen Zeitung": "Das ist aus meiner Sicht dieses Mal aber hochgradig naiv."
Fanforscher: DFB-Team wird nicht mehr ernst genommen
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) lasse "Monate verstreichen" und erkenne nicht "die Zeichen der Zeit". Die Wahl von Emre Can zum Nationalspieler des Jahres sei ein Beispiel dafür, dass der "Verband im höchsten Maße ironisiert" wird. Die Fans würden die "Nationalmannschaft nicht mehr ernst" nehmen, was "schlimmer als das Abschneiden bei der WM in Katar" sei. "Der DFB wird zur Lachfigur der Fans, und das färbt auf alles ab", so Lange.
Lange: "Nationalmannschaft hat keine Fankultur"
Während der EM erwartet der Fanforscher dennoch volle Stadien. "Es ist eben ein Event", erklärte Lange. Das habe aber "nichts damit zu tun, was wir aus den Bundesligastadien kennen". Denn die "Nationalmannschaft hat keine Fankultur - beziehungsweise nur im Erfolg. Da bekommt man also nicht einmal einen Dolchstoß in den eigenen Rücken, denn die Fans sind kein Rückgrat." (sid/ms)
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