Den Stresstest gegen die Schweiz hat die deutsche Mannschaft so gerade bestanden und in letzter Minute den Gruppensieg geholt. Unser Kolumnist Olaf Thon aber hat erneut zu viele Chancen des Gegners gesehen. Und im Achtelfinale fällt mindestens ein Stamm-Verteidiger aus.
Wir sind nicht so gut, wie einige gedacht haben. Das Spiel gegen die Schweiz hat uns die Augen geöffnet. Aber wenn man zurückkommt und am Ende dann doch noch ein Tor erzielt, zeigt das, dass wir eine gewisse Klasse haben. Und es ist wichtig, einen Kopfballspieler wie
Unsere Leistung gegen die Schweiz aber hat mich nicht überrascht. Wenn du sicher im Achtelfinale bist, dann fehlen dir die paar Prozent, um solche Spiele besser zu bestreiten und zu gewinnen. Wenn wir in einem K.o.-Spiel gewesen wären, wäre es ein anderes Spiel geworden.
Aber es war ein guter Stresstest unter Wettbewerbsbedingungen. Es ist wichtig, dass wir Gruppenerster sind. Höchstwahrscheinlich spielen wir jetzt gegen Dänemark oder England. Die werden sich in ihrer Gruppe beide durchsetzen. Das wird ein heißes Match auf Augenhöhe. Wir sind nicht unbedingt der Favorit im Achtelfinale.
Denn in der Deckung dürfen wir nicht so viele Chancen zulassen. Das muss abgestellt werden. Wir müssen erst hinten gut stehen. Gleichzeitig müssen wir Tordrang an den Tag legen.
Wir spielen manchmal noch viel zu schön, gerade mit Florian Wirtz und Jamal Musiala, aber auch Ilkay Gündogan und Toni Kroos. Wir müssen wieder mehr kämpfen. Das Spielen kommt dann von ganz alleine.
Olaf Thon fordert den Einsatz der sogenannten deutschen Tugenden
Wir müssen im Turnier zu den sogenannten deutschen Tugenden finden und sie sukzessive steigern. Wir können nicht nur vom Spielerischen kommen, damit meine ich vor allem unsere exzellenten Techniker. Sie müssen in der Defensive die Bälle gewinnen, um im richtigen Moment schnell nach vorne zu spielen. Das Konterspiel wird das A und O sein.
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Aufgezeichnet von Jörg Hausmann
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