Beim Spiel gegen Frankreich haben türkische Spieler erneut salutiert und somit die türkische Militäroffensive in Nordsyrien unterstützt. Von der UEFA drohen hierfür nun Konsequenzen.
Frankreichs Fußball-Nationalmannschaft hat in der EM-Qualifikation die Revanche für die 0:2-Niederlage im türkischen Konya verpasst. Das Team von Didier Deschamps kam am Montag im Pariser Stade de France nur zu einem 1:1 (0:0).
Nach dem Treffer von Joker Olivier Giroud (76.) erzielte der Düsseldorfer Profi Kaan Ayhan (81.) den Ausgleich für die Türkei. Erneut salutierten türkische Spieler und zeigten so ihre Sympathie mit der Politik von Präsident Recep Tayyip Erdogan.
UEFA prüft Verfahren gegen die Türkei
Türkische Spieler hatten bereits am Freitag beim Spiel gegen Albanien mit einer militärischen Ehrenbezeugung auf dem Spielfeld den Siegtreffer zum 1:0 den in Syrien eingesetzten Soldaten gewidmet und damit für Aufsehen gesorgt.
Die Europäische Fußball-Union wird ein Verfahren einleiten und zunächst Stellungnahmen von den Beteiligten einholen. Das UEFA-Verfahren kann sich gegen den Verband oder aber auch gegen einzelne Spieler richten. Nach den Statuten des Dachverbands sind politische Äußerungen und Gesten auf dem Spielfeld in UEFA-Wettbewerben untersagt.
Frankreichs Außenminister Jean-Yves Le Drian hatte vor dem Hintergrund der türkischen Militäroffensive in Syrien seine Teilnahme an dem EM-Qualifikationsspiel abgesagt. Das bestätigten Kreise des Außenministeriums in Paris. Die Militärintervention der Türkei war in Frankreich und anderen Ländern stark kritisiert worden.
Weltmeister Frankreich ohne Lloris, Pogba und Mbappé
In Abwesenheit von Kapitän Hugo Lloris, Paul Pogba und Kylian Mbappé kam der Weltmeister in der intensiv geführten ersten Halbzeit zu guten Chancen, aber zu keinem Treffer. Bayern-Rekordeinkauf Lucas Hernández, um dessen Gesundheitszustand zwischen dem französischen Verband und dem deutschen Rekordmeister ein Streit entbrannt war, spielte von Beginn an.
In der Gruppe H belegt Frankreich nach acht von zehn Spieltagen mit 19 Punkten Platz zwei hinter der punktgleichen Türkei. In den anderen zeitgleich ausgetragenen Partien kamen die Albaner zu einem 4:0 (3:0) in Moldawien, Island festigte mit einem 2:0 (1:0) gegen Andorra seinen dritten Platz in der Tabelle. (mss/dpa)
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