Wie schon in der Partie Frankreichs gegen Österreich entscheidet zwischen Europameister Italien und Rekord-Europameister Spanien ein Eigentor über den Sieg.
Spanien hat vorzeitig das Achtelfinale bei der Fußball-EM erreicht. Der dreimalige Europameister siegte in einem einseitigen Fußball-Klassiker gegen Titelverteidiger Italien 1:0 (0:0). Damit stehen die Iberer als zweites Team nach Deutschland im Achtelfinale. Die beiden Mannschaften könnten auch im Viertelfinale aufeinandertreffen.
Italien braucht gegen Kroatien noch einen Punkt für das Achtelfinale
Italien braucht dagegen im letzten Spiel gegen Kroatien am 24. Juni um 21 Uhr in Leipzig mindestens einen Punkt, um den zweiten Platz abzusichern.
Ein Eigentor von Riccardo Calafiori (55. Minute) sicherte den verdienten Sieg für die Spanier, die das Spiel schon viel früher hätten entscheiden können.
Gianluigi Donnarumma ist lange nicht zu überwinden
Lange aber verzweifelte der drückend überlegene Mitfavorit wieder an Donnarumma, 2021 als Elfmetertöter beim italienischen Titelgewinn gefeiert und im Halbfinale Endstadion für die Furia Roja. Der Keeper machte mehrere hochkarätige Chancen zunichte, ehe ihn Calafiori überwand.
Im "zweiten Wohnzimmer" ihrer Legende Raul auf Schalke dominierten die Spanier deutlich das Spiel, scheiterten zunächst aber immer wieder an Donnarumma. Schon nach 90 Sekunden war der 25-Jährige gefordert, als er mit starkem Reflex einen Kopfball von Pedri über die Latte lenkte. Auch Alvaro Morata scheiterte an Donnarumma (24.), ebenso wie Fabian Ruiz mit einem Distanzschuss (25.).
Spanien drückt Italien sofort in die Defensive
"Wir werden unserer Identität treu bleiben, mit Eleganz auflaufen, aber auch mit der Bereitschaft, Gras zu fressen, wenn es notwendig sein wird", hatte Spalletti angekündigt und bei allem Lob für den Gegner betont: "Man darf sie auch nicht überschätzen." Gewarnt hatte er sein Team vor allem vor der "Wucht und Intensität" der Spanier beim Anlaufen. Mit derselben Startelf wie beim 2:1 gegen Albanien gerieten die Azzurri aber sofort in die Defensive.
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Spaniens Coach Luis de la Fuente sprach vom "Clasico von Europa" und erwartete beim achten EM-Duell der Giganten zwei ähnlich agierende Mannschaften. Wenn er auf die Italiener blicke, fühle es sich so an, als schaue er "in den Spiegel". Gegenüber dem 3:0 gegen Kroatien wechselte er einmal: Für Nacho lief Aymeric Laporte auf.
Dreimal so viele Italiener wie Spanier im Stadion in Gelsenkirchen
In der Tat spiegelten sich die Systeme. Mit dem Unterschied, dass die Spanier mit deutlich mehr Ballbesitz ungestörter kombinieren durften und gegen den Ball aggressiver zu Werke gingen als die Italiener. "Eviva Espana", sangen die 10.000 Fans der Furia Roja, während die fast 30.000 Tifosi immer ruhiger wurden. Erst nach dem Rückstand wurde der Titelverteidiger offensiver, doch Spanien hatte weiter die besseren Chancen: Nico Williams traf die Latte (70.). In der Nachspielzeit rettete Donnarumma gleich zweimal gegen Ayoze Perez.
Anders als beim Auftaktmatch der Engländer gegen Serbien (1:0), als es in den Sozialen Netzwerken harsche Kritik an der Gastgeberstadt Gelsenkirchen und vor allem am öffentlichen Nahverkehr gab, war die Stimmung schon vor dem Anpfiff hervorragend: Beide Fanlager feierten ausgelassen in der Stadt, die Spanier marschierten geschlossen zur Arena. "Friedlich und fröhlich" nannte die Polizei die Atmosphäre. (dpa/sid/hau)
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