- Jens Lehmann verwirrt mit zwei gegensätzlichen Twitter-Posts zur Coronakrise.
- Der ehemalige Nationaltorhüter vergleicht Sterberaten.
- Dann ruft er dazu auf, die Älteren und Risikogruppen zu schützen.
Es ist nicht das erste Mal, dass
Am Samstag schrieb der 51-Jährige nun auf Twitter: "In Deutschland hatten wir 2017 wegen einer aggressiven Grippe 23.000 Tote zu beklagen. Niemand hat das überhaupt zur Kenntnis genommen. Nun werden wir bald die gleiche Todesrate von 0,028% unserer Bevölkerung zu beklagen haben. Bleiben Sie sicher und positiv und haben Sie ein schönes Weihnachtsfest 2020."
Diesen Post löschte Lehmann bereits am Abend wieder, am Sonntag gab es dann aber bereits einen neuen Corona-Post auf seiner Twitter-Seite. "Wir müssen die Älteren und Risikogruppen schützen, um nicht steigende Zahlen zu sehen", meinte der Sportler nun.
Coronavirus: Lehmann verwirrte Fans schon zuvor
Spätestens dieser Post mag die Leser verwirrt haben. Lehmann äußerte sich auf Twitter schon mehrfach zur Pandemie. Ob er die Maßnahmen der Regierung gutheißt oder ein Gegner davon ist, darüber rätselten die Fans aber immer wieder.
Im November postet Lehmann zum Beispiel: "Corona-Irritation: Die WHO schickt Werbespots im Fernsehen: "Essen Sie gesund und treiben Sie Sport, um Ihr Immunsystem zu stärken" und zeigt eine Frau, die in einem Indoor-Yoga- oder Fitnesskurs trainiert. Deutschland und Bayern verbieten Indoor-Sport. Macht das Sinn?"
Im Oktober bewarb er auf Twitter Masken mit dem Slogan "Wearing is caring!" und rief indirekt auf, Maske zu tagen.
Immer wieder stellt Lehmann "nur" Fragen oder macht eher kryptische Posts, wie beispielsweise schon im März: "Ist es besser, zu Hause zu bleiben, unter Quarantäne zu stehen gegen etwas, was wir in den vergangenen Jahren nicht messen konnten, jetzt den Job zu verlieren oder die Existenz eines erfolgreichen Unternehmens? Werden mehr Menschen wegen großer finanzieller Probleme erkranken als durch das Virus? Wer kann das beantworten?"
Öffentliche Debatte über Zuschauer im Stadion
Im Frühjahr sorgte er schon für Diskussion, als er sich zu der Ansteckung im Sport und zu Geisterspielen äußerte: "Solange die Symptome nicht ganz so schlimm sind, denke ich, müssen Spieler damit klarkommen", sagte der 50-Jährige laut Deutscher Presse-Agentur in einem Interview des TV-Senders beINSports. "Wir haben einige Spieler, die infiziert waren, und die meisten haben nicht mal Symptome gezeigt. Deswegen denke ich, für junge, gesunde Menschen mit einem starken Immunsystem ist das nicht so bedenklich."
Weiterhin sagte Lehmann damals in der Sport1-Sendung "Doppelpass": "Diese Frage hat mir auch noch keiner beantworten können, warum in einem Stadion wie der Allianz Arena, wo 70.000 Leute reinkommen, warum man da nicht 20.000 reinstecken kann." Bei einem "Abstand von zehn Metern" würden sich Fans im Stadion "wahrscheinlich nie in die Quere kommen"
Diese Aussage stieß auf viel Kritik. Später rechtfertigt er sich aber laut Deutscher Presse-Agentur: "Ich habe nie behauptet, dass ich eine Fortsetzung der Saison auch mit Zuschauern fordere. Ich habe auch nie gefordert, eine bestimmte Anzahl von Fans im Stadion zuzulassen", sagte Lehmann. Er habe lediglich eine Frage gestellt, die ihm bisher keiner richtig beantworten konnte.
Lehmann fühlt sich nicht gut genug informiert
Der Torhüter plädierte außerdem noch dafür, die Beschränkungen zu lockern. "Bisher war alles gut. Aber auf den Fußballsport bezogen glaube ich, wie auch in anderen Wirtschaftszweigen, dass man vielleicht den Fehler macht, zu sagen, wir halten es zu lange geschlossen. Dadurch geht extrem viel kaputt, jeder Tag kostet uns Milliarden."
Der 51-Jährige war der Meinung, "dass wir sowohl von Politikern als auch von Virologen nicht so genau Bescheid bekommen, wie es sich eigentlich um das ganze Virus verhält". Der Torhüter selbst hat nach eigenen Angaben bereits eine Infektion mit SARS-CoV-2 überstanden. (awa)
Verwendete Quellen:
- dpa
- Twitter-Account von Jens Lehmann
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