Der Auftakt in die Champions League ist geglückt. 3:0 hat der FC Bayern München gegen ZSKA Moskau gewonnen. Problemlos. In der Mannschaft stimmt es; in der Führungsriege eher nicht. Sportdirektor Matthias Sammer hat eine Diskussion angestoßen, die den Verein in zwei Lager teilt.
Ob Vorstandschef
Vereinspräsident
Das ist keine Überraschung. Interessant ist eigentlich nur, was danach kommt. Rummenigge behauptet nämlich plötzlich "kein Freund von öffentlicher Kritik" zu sein. Da kratzt sich der geneigte Fußballfan schon kurz am Kopf. Fällt das öffentliche Rüffeln von Sammer nicht unter den Überbegriff "Kritik"? Vor allem, weil der Vorstandschef im selben Atemzug zugibt, noch nicht mit Sammer persönlich gesprochen zu haben. Dazu werde er "in den nächsten Tagen" sicher die Möglichkeit haben - zusammen mit Uli Hoeneß.
Auf welcher Seite stehen die Spieler?
Das ist Ironie in Reinform. Das Team Hoeneß-Rummenigge heizt eine Diskussion weiter an, die es nach eigener Aussage überhaupt nicht geben müsste. Zum Schutz der Mannschaft natürlich. Denn so eine Diskussion "ist schön für die Medien, die holen sich den Honig raus, aber der Mannschaft wird das nicht gefallen haben", glaubt Rummenigge.
Blöd nur, dass die Mannschaft scheinbar eher im Team Sammer spielt. David Alaba, Torschütze zum 1:0 gegen Moskau, findet Sammer habe "schon irgendwo auch Recht gehabt." Und Franck Ribéry pflichtet seinem Kumpel bei: "Ich glaube, das ist gut. Matthias ist ein guter Mensch. Gegen Hannover haben wir ohne Gefühl gespielt. Heute war das komplett anders", sagte er bei "Sky". Und auch Toni Kroos hatte schon im Vorfeld der Partie dem Sportdirektor den Rücken gestärkt.
Sie erhalten prominente Unterstützung von Ehrenpräsident Franz Beckenbauer: "Matthias Sammer ist am nächsten dran. Er verfolgt das Training. Er sieht, ob Schlendrian da ist", stärkt der "Kaiser" dem Chefmahner der Bayern bei "Sky" den Rücken. Und dann sagt Beckenbauer etwas, mit dem man ihm einfach Recht geben muss: "Wenn es zu harmonisch wird, dann ist es ja auch langweilig."
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