Jackie Groenen hat die Fußballerinnen aus den Niederlanden erstmals in ein WM-Finale geschossen. Dort trifft der Europameister am Sonntag (17.00 Uhr) in Lyon auf Titelverteidiger USA.
Die 24 Jahre alte Mittelfeldspielerin vom Bundesligisten 1. FFC Frankfurt erzielte am Mittwochabend im Halbfinale in der 99. Spielminute den Siegtreffer zum 1:0 (0:0) nach Verlängerung gegen Deutschland-Bezwinger Schweden.
48 452 Zuschauer sahen in Lyon eine Partie, die nicht an das rassige Halbfinale am Tag zuvor zwischen den US-Girls und England heranreichte. Im Spiel um Platz drei treffen die Schwedinnen nun am Samstag (17.00 Uhr) in Nizza auf England.
Die Schwedinnen traten nach dem 2:1-Sieg gegen Deutschland nur leicht verändert an. Für die gelbgesperrte Fridolina Rolfö übernahm Lina Hurtig die Offensivposition auf der linken Seite. Auch die niederländische Trainerin Sarina Wiegmann wechselte im Vergleich zum 2:0 gegen Italien im Viertelfinale nur einmal. Offensivakteurin Shanice van de Sanden musste ihren Platz in der Startelf für Lineth Beerensteyn räumen.
Nach eher vorsichtigem Abtasten zu Beginn erspielten sich die Schwedinnen mehr und mehr Feldvorteile. Die erste gute Chancen hatte Sofia Jakobsson, die gegen die DFB-Auswahl das 1:1 markiert hatte. Von halbrechts zog die Außenstürmerin so wuchtig ab, dass Oranje-Keeperin Sari van Veenendaal den Ball erst im Nachfassen unter Kontrolle brachte (13.). Ansonsten tat sich vor den Strafräumen wenig. Auch weil der Europameister sich gegen die starke schwedische Defensive um Nilla Fischer nicht durchsetzen konnte.
Erste Großchance für Oranje
Die Partie erreichte nicht einmal ansatzweise das Niveau des ersten Halbfinales zwischen den USA und England tags zuvor. In der 56. Minute wären die Skandinavierinnen dann fast in Führung gegangen, doch van Veenendaal konnte einen Schuss der ehemaligen Wolfsburgerin Fischer gerade noch mit den Fingerspitzen an den Pfosten lenken.
Urplötzlich hatten auch die Oranjeleeuwinnen die erste dicke Chance. Nach einer Ecke von Sherida Spitse kam Torjägerin Vivianne Miedema frei zum Kopfball und zwang Hedvig Lindahl im schwedischen Tor zu einer Glanzparade. In der Schlussphase wurde die Partie zumindest spannender, ohne dass sich ein Team einen entscheidenden Vorteil erspielen konnte. Van de Sanden hätte in der Nachspielzeit fast noch den Siegtreffer erzielt, scheiterte aber auch an Lindahl. In der Verlängerung gelang Groenen dann die Entscheidung. © dpa
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