(rh/mac) - Er war ein begnadeter Fußballer, ein erfolgreicher Manager. Der Macho der Bundesliga, ein Macher. Jetzt ist Rudi Assauer schwer erkrankt, an Alzheimer. Die Nachricht schlägt in der Fußballszene ein wie eine Bombe.
An diesem Donnerstag stellt Rudi Assauer seine Biographie "Wie ausgewechselt" vor. Darin spricht der frühere Manager von Schalke 04 das erste Mal über seine schwere Alzheimer-Erkrankung. Viele seiner früheren Weggefährten aus der Bundesliga waren über die Nachricht geschockt.
So sagt der ehemalige Bayer-Manager Rainer Calmund der Tageszeitung "tz": "Wir kennen uns ja schon ewige Zeiten. Wir waren große Rivalen, sind aber immer partnerschaftlich miteinander umgegangen", und fügt hinzu: "jetzt gibt es drei wichtige Dinge: Erstens, dass der Betroffene die Krankheit erkennt und realisiert. Zweitens braucht er nun medizinische Hilfe. Und drittens, vielleicht am wichtigsten: Er braucht Verständnis, Geduld und Liebe."
Ein anderer Konkurrent Assauers, Schalkes Aufsichtsratsvorsitzender Clemens Tönnies ist ebenfalls fassungslos, wie das Sportmagazin "kicker" berichtet: "Auch wenn wir letztlich nicht immer einer Meinung waren, habe ich mit Rudi Assauer sehr gute Zeiten auf Schalke erlebt", erklärt er. "Ich wünsche ihm alle erdenkliche Kraft, mit diesem schweren Schicksal umzugehen. Eines steht fest: Nicht nur die Sympathien, auch die Unterstützung aller Schalker sind ihm sicher."
Und auch Bayern-Chef Karl-Heinz-Rummenigge zeigt sich betroffen: "Es tut mir sehr leid. Wir beim FC Bayern mögen Rudi Assauer, haben ihn immer gemocht." Schalke-Trainer Huub Stevens, der das Vorwort für Assauers Buch schrieb, sagt "Bild.de": "Ich finde es gut, wie er sich dieser schweren Krankheit jetzt stellt."
Doch es sind nicht nur Größen aus dem Fußballzirkus, die die Nachricht erschüttert. Die frühere Lebensgefährtin Assauers, Simone Thomalla, wird auf "Bild.de" sichtlich besorgt zitiert: "Ich wünsche ihm für den schweren Weg, der vor ihm liegt, alles erdenklich Gute." Ihre Tocher Sophia, die für ihn wie ein eigenes Kind war, drückt es drastischer aus: "Alzheimer ist eine Scheißkrankheit [...] weil sie einem so viel nehmen kann."
Schöne Frauen und flotte Sprüche, Bundesliga-Glamour und immer eine dicke Zigarre - das ist das Bild, das die meisten von Rudi Assauer viele Jahre lang hatten. Dieses Bild ist jetzt passé. Am 7. Februar strahlt das ZDF eine Dokumentation über das "Kind der Bundesliga" und seinen Kampf mit der Krankheit aus. Dort wird ein zitternder Assauer zu sehen sein, ein Mann der langsam spricht und täglich Hilfe braucht. Wir wünschen Rudi Assauer alles Gute für seine Zukunft.
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