Alle Bayern-Fans und interessierten Beobachter, die nach den vergangenen turbulenten Wochen einen Frontalangriff von Uli Hoeneß auf Konkurrenz und Kritiker erwartet hatten, wurden auf der Jahreshauptversammlung des FC Bayern enttäuscht. Selbst der FCB-Präsident gestand den Mitgliedern, keine vorzeitigen Weihnachtsgeschenke präsentieren zu können. Am Ende sorgte Hoeneß mit einer Aussage doch noch für Jubelstürme im Publikum.
Die große Kampfansage an Borussia Dortmund gab es von
Trotz neun Punkten Rückstand auf Bundesliga-Spitzenreiter Dortmund setzt der Präsident des deutschen Fußball-Rekordmeisters auf ein Happy End in einer aktuell kniffligen Saison. "Das wird ein schweres Jahr, auch wenn die Messe noch nicht gesungen ist", sagte der 66-Jährige.
Zuspruch gab es von den Bayern-Bossen und den Mitgliedern für den viel kritisierten Trainer
Rummenigge versprach einen langen Kampf und eine wieder glorreiche Zukunft. "Ich habe keine Angst vor dem, was vor uns liegt", sagte der 63-Jährige. "Wir werden nie die weiße Fahne hissen, das Wort Aufgeben kommt im Wortschatz des FC Bayern niemals vor." Genauso hatte sich Trainer Niko Kovac vor dem jüngsten 5:1 gegen Benfica Lissabon geäußert. "Ich wünsche ihm, dass er mit der Mannschaft auf einen erfolgreichen und stabilen weg zurückkehrt", sagte Rummenigge.
Hoeneß stellt sich hinter Kovac
Präsident Hoeneß, dessen Wiederwahl erst in einem Jahr ansteht und der keine Spur von Amtsmüdigkeit zeigte, versprach Investitionen "in größerem Stile" in den Kader. Er bestätigte Gedankenspiele um einen Führungsposten für den langjährigen Kapitän
Erst einmal hofft der Aufsichtsratsvorsitzende noch vor Weihnachten auf eine Vertragsverlängerung von Rummenigge über 2019 hinaus. Seit 16 Jahren ist dieser im Amt. Ihm könnte irgendwann Kahn folgen, der sich aber selbst noch nicht öffentlich geäußert hat. Hoeneß sagte, dass der Aufsichtsrat das Thema Kahn im Februar erörtern wolle.
In der Trainerdebatte positionierte sich Hoeneß pro Kovac. "Ich finde, dass wir mit Niko Kovac einen sehr guten und jungen Trainer verpflichtet haben. Ich finde, dass er eine Chance verdient hat und wir ihm alle unsere Unterstützung geben sollten", forderte Hoeneß unter dem lautstarken Beifall der Mitglieder. Es sei nach intensiven Gesprächen in der vergangenen Woche zu einem "Schulterschluss" zwischen Mannschaft und Trainer gekommen.
"In der Bundesliga gibt es ohne Frage Verbesserungsbedarf", räumte Rummenigge ein. Großen Beifall gab es für den nicht anwesenden und im Vorjahr noch einmal eingesprungenen Trainer Jupp Heynckes, der das Team zur nächsten deutschen Meisterschaft geführt hatte. "Jupp kam, sah, siegte und siegte", erinnerte Rummenigge.
Die immensen Einnahmen - mit 657,4 Millionen Euro verbuchten die Münchner wieder einen Rekordumsatz - sollen beim Teamumbruch im Sommer 2019 helfen. Das Eigenkapital liegt den Angaben zufolge bei 456,4 Millionen Euro. "Es ist ausreichend Spielraum", versicherte Rummenigge. "Sie können uns vertrauen, dass wir den Umbruch auch diesmal hinbekommen."
(mc/dpa)
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