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Mit ihrer unglaublichen Einkaufstour haben die Bayern im Alleingang den Transferrekord der Saison 2001/2002 (147 Millionen) gesprengt. Insgesamt 150 Millionen Euro ließen sich alle Bundesligisten zusammen die Zugänge für 2007/2008 kosten.
Mit Namen wie
"Ziel ist, beides zu gewinnen, Meisterschaft und UEFA-Cup", verkündete Luca Toni bei seiner Ankunft an der Isar. Bayern-Manager
Schon einmal herrschte Aufbruchstimmung: Im Jahr 2001 wollte die Borussia aus Dortmund mit ihrem Börsengang nach den Sternen greifen. Für 50 Millionen Mark verpflichtete der BVB damals Márcio Amoroso und andere teure Spieler. Der ersehnte Erfolg blieb aus und der Verein wäre beinahe ins Bodenlose gestürzt.
Doch noch dürfen die Verantwortlichen bei Hertha BSC, dem VfB Stuttgart oder 1. FC Nürnberg träumen und sich mit ihren Neueinkäufen für höhere Weihen empfehlen.
Kurz vor Schluss der Transferperiode ist der VFL Wolfsburg noch mal aktiv geworden: Die VW-Städter engagieren für eine Ablöse von acht Millionen Euro Grafite von US Le Mans. Der brasilianische Stürmer ist für seine Durchsetzungsvermögen bekannt. "Grafite ist ein kräftiger Stürmer, der Klasse hat, und der unsere brasilianische Achse vollendet", so VfL-Cheftrainer und Sportdirektor
Edinaldo Batista Libanio kam in der laufenden Spielzeit in sechs Partien zum Einsatz, in denen er für den französischen Erstligisten Le Mans zwei Treffer erzielen konnte. Die Vorsaison beendete er mit zwölf Treffern. Der 28-jährige Stürmer bekommt von Felix Magath die Rückennummer 23.
Bei der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland zählte
Seine markante Narbe auf der rechten Wange stammt von einem Autounfall, als der heute 24-Jährige im Alter von 24 Monaten schwere Verletzungen davontrug. Bei den Bayern trägt der kreative Spieler die Rückennummer sieben und läuft wahrscheinlich im linken Mittelfeld auf. Mit 25 Millionen Euro, die der Wechsel von Olympique Marseille an die Isar kostete, ist Franck Ribéry der teuerste Transfer der Bundesliga-Geschichte.
Der Wechsel von Nationalstürmer Miroslav Klose von Werder Bremen zu Bayern München erhitzt immer noch die Gemüter. Bei bekannt werden der ersten Transfer-Gerüchte beschimpften Werder-Fans den polnischstämmigen Fußballer in Internetforen. Sie erfanden Geschichten über Eheprobleme und warfen dem 29-Jährigen Verrat vor. Bis zuletzt wollte Werder-Manager Klaus Allofs den Abgang seiner Torfabrik verhindern.
Den Rekordmeister aus Bayern kostet die Verpflichtung angeblich 15 Millionen. In ersten Testspielen mit seinen neuen Kollegen Luca Toni und Franck Ribéry deutete Miroslav Klose seinen Torriecher an, der ihm beim Wechsel-Gezerre abhanden gekommen war. In der vergangenen Saison war der Angreifer mit 13 Toren trotzdem der erfolgreichste Offensivspieler bei Bremen. 2005/2006 sicherte er sich mit 25 Treffern die Torjägerkanone.
Der rumänische Nationalstürmer Ciprian Marica wechselte für acht Millionen vom ukrainischen Verein Schachtjor Donezk zum Meister VfB Stuttgart. Damit hat ein langes Tauziehen ein Ende, denn auch Manchester City und Derby County waren offenbar an dem Osteuropäer dran. Die englischen Clubs waren angeblich bereit, zweistellige Millionenbeträge für den Angreifer zu zahlen.
Laut Donesk-Trainer Mircea Lucescu gab jedoch die Ausgangssituation der Schwaben den Ausschlag. Marica wollte unbedingt in der Champions League spielen, weil das für seine Karriere in der Nationalmannschaft das Beste sei. Mit
Mit Robert Kovac wechselt ein Altbekannter in die Bundesliga. Der Kroate schnürte 1995 zum ersten Mal in der höchsten deutschen Spielklasse seine Schuhe. Neben Nürnberg waren Leverkusen und München weitere Stationen des zuverlässigen Abwehrspielers, der im Sommer 2005 zu Juventus Turin ging. Dort blieb er, selbst als der italienische Rekordmeister wegen Manipulation absteigen musste und verhalf dem Verein in der abgelaufenen Saison zur Rückkehr in die Serie A.
Mit Bayern München gewann Kovac 2001 den Weltpokal. Bisher bestritt der 33-Jährige für Kroatien 62 Länderspiele. In Dortmund soll der Defensivakteur die Lücke von Christoph Metzelder schließen, der Dortmund Richtung Real Madrid verließ. Robert Kovac kostet den BVB keine Ablöse.
7,8 Millionen Euro kostet Werder Bremen die Verpflichtung des Brasilianers Carlos Alberto Gomes de Jesus. Der 22-jährige Mittelfeldmotor, der in der vergangenen Saison in Brasilien bei Fluminense spielte, glaubt sich in Norddeutschland schnell einleben zu können: "Mit Diego und Hugo Almeida habe ich schon einige Male zusammengespielt, auch Naldo kenne ich persönlich. Wir sind alle miteinander befreundet."
Kurz bevor Werder den Transfer perfekt machen konnte, schalteten sich russische Vereine in die Verhandlungen ein. Trotzdem erhielten die Hanseaten den Zuschlag. Unterdessen steht Investor Media Sports Investment unter Beschuss, der die Transferrechte an Carlos Alberto besitzt. Der Firma werfen brasilianische Behörden Geldwäsche vor. Insgesamt 32,5 Millionen US-Dollar des russischen Milliardärs Boris Berezovsky sollen die Südamerikaner vom illegalen Schmutz befreit haben.
Wie Mittelfeldmotor Franck Ribéry hat auch Bayerns Zugang Luca Toni einen Vierjahresvertrag bekommen. Elf Millionen Euro kostete die Münchner die Verpflichtung des 30-jährigen Weltmeisters aus Italien. Die vergangenen zwei Jahre spielte der weltoffene Stürmer für die Fiorentina vom AC Florenz. Als Wechselgerüchte zu Inter Mailand bekannt wurden, rasteten die Fans aus. "Dammi tre parole, Luca Toni muore" (Gib mir drei Worte, Luca Toni stirbt) schmierten die Fanatiker auf eine Mauer.
In Italien hat Luca Toni viele Spitznamen: Man nennt ihn etwa in Anlehnung an Gerd Müller "il Bomber" (Der Bomber), "l'armadio" (Der Schrank) oder "Tonigol" (Tore-Toni). Nach einem Treffer führt der Stürmer etwas Besonderes auf: Er scheint sich das rechte Ohr abzuschrauben und fragt damit: "Avete capito?" (Habt ihr verstanden?)
Ewerthon Henrique de Souza spielte von 2001 bis 2005 bei Borussia Dortmund. Der heute 26-Jährige schoss im letzten Saisonspiel 2001/2002 kurz nach seiner Einwechslung den BVB gegen Werder Bremen mit seinem Tor zur Meisterschaft. Der Brasilianer gilt als dribbelstark, extrem schnell und torgefährlich. 2005 wechselte Ewerthon zu Real Saragossa.
Von dort kommt er als Leihspieler für 1,2 Millionen Euro an den Stuttgarter Neckar. Sollten die Schwaben vom VfB im Sommer 2008 die Kaufoption ziehen, müsste Manager Horst Heldt weitere sechs Millionen überweisen.
Bei den Sportfreunden Wanne-Eickel begann der deutschstämmige Türke Yildiray Bastürk 1986 seine Fußball-Karriere. Nur elf Jahre später stand der damals 19-Jährige 1997 im Kader des VfL Bochum. Nach den Engagements bei Bayer Leverkusen und Hertha BSC unterschrieb Bastürk jetzt einen Dreijahresvertrag beim VfB Stuttgart.
Der heute 28-Jährige trägt bei seinem neuen Arbeitgeber die Rückennummer zehn und bringt die Erfahrung von 218 Bundesliga- und 40 Champions-League-Spielen mit. Bisher schoss der Mittelfeldmotor für seine Bundesliga-Clubs 35 Tore. Für die türkische Nationalmannschaft bestritt er 45 Partien.
Vom ehemaligen Champions-League-Gewinner FC Porto kommt der portugiesische Nationalspieler Ricardo Miguel Moreira da Costa zum VfL Wolfsburg. Nach portugiesischen Angaben liegen die Transferkosten bei vier Millionen Euro. Wolfsburg ist erst die zweite Profi-Station des 26-jährigen Abwehrspielers, der die Lücke von Kevin Hofland schließen soll.
Bei der Weltmeisterschaft in Deutschland unterlag Ricardo Costa mit seiner Nationalmannschaft im Spiel um Platz drei Deutschland mit 1:3.
Direkt von Panathinaikos Athen in die Bundesliga gekommen, verlief die vergangene Saison für Theofanis Gekas optimal. Der quirlige Stürmer sicherte mit seinen Doppelpacks dem VfL Bochum den Klassenerhalt. Auch am 8. April 2007 erzielte der Grieche zwei Treffer zum 4:1-Sieg seines Vereins bei Bayer Leverkusen.
Das muss Bayer-Manager Rudi Völler so beeindruckt haben, dass er den Torschützenkönig 2006/2007 (20 Tore) für vier Millionen Euro zur Werkself holte. Im Juni 2007 schoss Theofanis Gekas bei der EM-Qualifikation gegen Ungarn unter seinem Trainer Otto Rehagel sein erstes Länderspieltor.
Nach nur einem Jahr beim FC Santos kehrt Jose Roberto da Silva Junior zum deutschen Rekordmeister zurück. Der 32-Jährige unterschrieb in der bayerischen Landeshauptstadt einen Zweijahresvertrag und soll als Linksfuß im Mittelfeld eingesetzt werden.
In Brasilien hatte Zé Roberto viele Freiheiten. Er spielte als Offensivkraft ohne direkte Defensivaufgaben nach vorne und stürmte als faktisch hängende Spitze aufs gegnerische Tor. Zusammen mit dem linken Offensiv-Verteidiger Kleber bildete er ein explosives Duo. In 35 Spielen für den FC Santos erzielte Roberto zehn Tore und gab sechs Vorlagen.
Giovanni Federico hatte beim aktuellen Zweitliga-Meister Karlsruher SC viele Freiheiten. Der offensive Spielmacher wurde so zum Torschützen-König im Unterhaus. Vor seinem ehemaligen Vereinskollege Edmond Kapllani (17 Tore) sicherte er sich zum Saisonschluss mit 19 Treffern den Titel.
Im Sommer wechselte der deutschstämmige Italiener ablösefrei zu Borussia Dortmund, wo er die Rückennummer acht trägt. Vor seinem Engagement beim Aufsteiger spielte Federico für den 1. FC Köln zwölf Mal in der Bundesliga. Die Internetportale Sport1.de, Bundesliga.de sowie das Fachmagazin Kicker wählten den Mittelfeldspieler nach der abgelaufenen Saison zum besten Fußballer der zweiten Liga.
Der iranische Nationalspieler Mehdi Mahdavikia kommt ablösefrei vom Hamburger SV zu Eintracht Frankfurt. Nach seinem Wechsel von seinem Heimatverein Persepolis Teheran spielte der Mittelfeldakteur ab 1998 eine Saison für den VfL Bochum, ehe er 1999 bei den Hanseaten aus Hamburg unterschrieb.
Aus früheren Zeiten als Flügelstürmer bekannt, setzte ihn der damalige Trainer Thomas Doll ab der Saison 2005/2006 als rechter Verteidiger in der Viererkette ein. Seit August 2006 ist Mehdi Mahdavikia Kapitän der iranischen Nationalmannschaft und trat damit die Nachfolge von Ali Daei an.
Seit dem 3. September 2005 ist der Mönchengladbacher Marcell Jansen Nationalspieler. Seitdem bestritt der 21-Jährige 16 Länderspiele wie etwa das Spiel um den dritten Platz bei der Weltmeisterschaft in Deutschland. Mit acht Jahren wechselte Jansen 1993 vom SV 1910 Lürrip zu Borussia Mönchengladbach, das er nach dessen Abstieg aus der Bundesliga nach 14 Jahren Richtung Bayern München verlässt.
Für den Ex-Borussen mit der Münchner Rückennummer 23 überwies Bayern-Manager Uli Hoeneß geschätzte neun Millionen Euro. In der bayerischen Hauptstadt hat der Youngster es mit starker Konkurrenz zu tun: Auf der linken Abwehrseite spielt auch Nationalspieler Philipp Lahm.
Im Team von Bayer-Trainer Michael Skibbe trägt Manuel Friedrich die Nummer fünf. Der Neuzugang aus Mainz kostete die Leverkusener drei Millionen Euro. Der 27-Jährige aus Bad Kreuznach wollte unbedingt im UEFA-Cup spielen und sich zur Europameisterschaft 2008 für das Nationalteam empfehlen.
2002 hatte der Verteidiger schon einmal den FSV Mainz 05 verlassen. Doch er kehrte nach einer enttäuschenden Saison in Bremen im Winter 2003 nach Rheinland-Pfalz zurück. Seit 2006 bestritt der Fußballer sieben Länderspiele, in denen er ein Tor schoss.
Für ungefähr vier Millionen Euro kommt der ivorische Nationalspieler Boubacar Sanogo vom Lokalrivale Hamburger SV zu Werder Bremen. Nach seinem Wechsel in die Bundesliga 2005 spielte der Stürmer jeweils nur eine Saison beim 1. FC Kaiserslautern und dem Hamburger SV. Während er für die Pfälzer noch zehn Treffer erzielen konnte, waren es für die Hanseaten nur vier Tore.
Weil aber vor dem Start der Saison 2007/2008 mit Aaron Hunt und Hugo Almeida gleich zwei Werder-Angreifer ausfielen, engagierte Manager Klaus Allofs den Afrikaner. Ursprünglich wollten die Hamburger den Stürmer nur für sechs Millionen Euro ziehen lassen. Die beiden Clubs einigten sich aber schlussendlich auf zwei Drittel der Summe.
Der 4. Juli 2004 klingt auch drei Jahren später für den griechischen Stürmer Angelos Charisteas immer noch nach. Damals hatte der heute 27-Jährige seine Nationalmannschaft zum Europameister-Titel geschossen. Trotzdem gab ihn sein damaliger Verein Werder Bremen nur ein Jahr später wieder ab. In der aktuellen Saison kehrt Charisteas aus den Niederlanden in die Bundesliga zurück.
Gut zwei Millionen Euro soll Nürnberg die Verpflichtung des Europameisters wert gewesen sein. Der Pokalsieger war auf der Suche nach einem Nachfolger für Markus Schroth, der in die zweite Liga zum TSV 1860 München wechselte. Als Neuzugang waren neben dem Griechen auch Danny Koevermans, Nikos Liberopoulos und Roberto Colautti im Gespräch, doch passte Angelos Charisteas besser in das Anforderungsprofil des 1. FC Nürnbergs.
Romeo Castelen ist im Team des Hamburger SV der aktuell fünfte Niederländer. Dem 24-jährigen Nationalspieler stehen in der Hansestadt Rafael van der Vaart, Nigel de Jong, Joris Mathijsen und Trainer Huub Stevens zur Seite. Beim HSV soll der Mittelfeldspieler die Lücke auf der rechten Abwehrseite schließen, die Mehdi Mahdavikia hinterlassen hat.
Den Hamburger Bundesligisten kostet der Wechsel von Feyenoord Rotterdam 2,5 Millionen Ablöse. Beim niederländischen Traditionsverein war Castelen zuletzt auf das Abstellgleis geraten. Ein Tor erzielte er bei seinen bisher zehn Einsätzen für sein Nationalteam.
Bis zum 30. Juni 2011 hat Hertha BSC den Brasilianer Lucio Carlos Cajueiro Souza an sich gebunden. Der 28-Jährige wechselt für 1,75 Millionen Euro von Palmeiras Sao Paulo in die deutsche Hauptstadt. Mit Mineiro und Gilberto spielen neben Lucio - nicht zu verwechseln mit dem Abwehrspieler der Münchner Bayern - bereits zwei weitere Brasilianer bei Hertha BSC.
Der 28-Jährige aus Recife kann sowohl als linker Außenverteidiger als auch im linken Mittelfeld auflaufen. Vor seinem Engagement in Deutschland spielte der Südamerikaner bei vielen brasilianischen Teams - unter anderem dem EC São Bento, Gama und Ituano FC.
Der Schweizer U21-Nationalspieler Ivan Rakitic ist mit seinen 19 Jahren ein großes Talent, das bei Schalke 04 den Weggang von Lincoln kompensieren soll. Obwohl noch Teenager setzte sich der Stürmer in der vergangenen Saison beim FC Basel durch und schoss in 33 Ligaspielen elf Tore.
Auf der Schalker Internetseite nannte Rakitic die Spiele in der Champions League und die Euphorie als Gründe für den Wechsel zu den Knappen. Trainer Mirko Slomka lobt den Neuzugang als beidfüßigen Angreifer, der in der Offensive jede Position besetzen könne. Damit gaben die Gelsenkirchner die fünf Millionen, die sie mit dem Verkauf von Lincoln eingenommen hatten, wieder für den Schweizer Torjäger aus.
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