Nach seinem Wechsel zu Real Madrid rechnet Kylian Mbappé mit seinem Ex-Klub Paris Saint-Germain ab. Die Reaktion des Klubs lässt nicht lange auf sich warten.

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Die Transfer-Saga um Kylian Mbappé ist vorbei – endlich, möchte man fast schon sagen. Seit Montag steht offiziell fest: Der 25-Jährige wechselt nach insgesamt sieben Jahren bei Paris Saint-Germain zu Real Madrid. Ein Transfer, der sich schon lange abgezeichnet, aber auch ewig lange hingezogen hat.

Mittlerweile weilt Mbappé bei der französischen Nationalmannschaft, um sich auf die EM in Deutschland (14. Juni - 14. Juli) vorzubereiten. Am Mittwochabend testet das Team von Trainer Didier Deschamps in Metz gegen Luxemburg. Im Rahmen der Pressekonferenz sprach Mbappé am Vortag auch über seinen Ex-Klub, mit dem er teils heftig abrechnete.

"Bei PSG war ich nicht unglücklich, das würde bedeuten, dass ich allen ins Gesicht spucke, die mich verteidigt haben", sagte der Kapitän der französischen Nationalmannschaft, aber "Dinge und Leute machten mich unglücklich".

"Man hat es mir gesagt, man hat es mir zu verstehen gegeben, man hat heftig mit mir gesprochen."

Kylian Mbappé

Er hätte diese Dinge nicht öffentlich zeigen können, erklärte Mbappé, "weil ich ein Anführer war und man nicht jemandem folgt, der seinen Ärger mit sich herumträgt".

Laut Mbappés Angaben hatte der Klub im vergangenen Sommer gedroht, ihn die gesamte Saison nicht spielen zu lassen. Dies sei die Reaktion darauf gewesen, dass der Angreifer die Vertragsoption auf einen Verbleib bis 2025 nicht ziehen wollte. "Man hat es mir gesagt, man hat es mir zu verstehen gegeben, man hat heftig mit mir gesprochen", sagte der 25-Jährige vorwurfsvoll.

Auch wenn er den Namen nicht konkret nannte, ist wohl klar, wen Mbappé mit seiner Kritik gemeint haben dürfte: PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi.

Mbappé nach Wechsel "befreit und erleichtert"

Trainer Luis Enrique und PSG-Berater Luis Campos hätten ihn "gerettet, ohne sie hätte ich nie wieder einen Fuß auf den Platz gesetzt", sagte Mbappé weiter, der bei der Reise des Klubs nach Japan und Südkorea in der Saisonvorbereitung aus dem Kader gestrichen worden war.

Unter diesen Bedingungen habe er "seine beste Saison" gespielt. Nun sei er "befreit und erleichtert", sagte Mbappé, nachdem er einen Vertrag bis 2029 bei den "Königlichen" unterschrieben hatte.

PSG mit deutlicher Reaktion auf Mbappés Vorwürfe

Die Reaktion von PSG ließ nach den Mbappé-Aussagen nicht lange auf sich warten: Unter anderem über die französische Zeitung "Le Parisien" sowie die Nachrichtenagentur AFP ließ der Klub verlauten, die getätigten Aussagen des 25-Jährigen hätten "absolut keine Klasse".

Zudem wird den Vorwürfen von Mbappé vehement widersprochen: "Nasser Al-Khelaifi hat der Mannschaft nie auch nur eine einzige Entscheidung diktiert." Mbappés Worte werden als Lüge abgetan, irgendwann werde "alles ans Licht kommen, die ganze Wahrheit", heißt es von der namentlich nicht genannten Quelle aus dem PSG-Umfeld weiter.

Nach dem Mbappé-Abschied bei PSG brodelt es also gewaltig. Gut möglich, dass hier das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.

Verwendete Quellen

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