Reisende soll man nicht aufhalten, heißt es im Volksmund. Außer sie heißen Lionel Messi, wird man beim FC Barcelona wohl hinzufügen. Schließlich setzt der Verein gerade alles daran, dem Abschied seines Superstars Stein um Stein in den Weg zu legen. Hilfe bekommen sie dabei von der spanischen Liga.

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Lionel Messi will weg. Er hat per Einschreiben gekündigt und gehofft, der FC Barcelona werde Einsicht zeigen und ihn - ohne größere Gegenwehr zumindest - gehen lassen.

Doch davon ist der Verein weit entfernt. Dass Messi geht, ok. Dass Messi geht, ohne dass der FC Barcelona finanziell richtig abräumt, auf keinen Fall. So die Außenwirkung.

Unterstützung bekommen die Katalanen dabei von der spanischen Profiliga.

Der Weltfußballer dürfe den spanischen Vizemeister nicht wie gewünscht ablösefrei verlassen, teilte La Liga am Sonntag mit. In dem Vertrag des Argentiniers, der bis Juni 2021 läuft, sei eine Ablöseklausel verankert, die weiterhin Gültigkeit habe, hieß es.

Die Liga werde dem Profi deshalb keine Freigabe für einen Vereinswechsel erteilen, wenn der festgeschriebene Betrag nicht vorher bezahlt werde. La Liga nennt die Summe zwar nicht, es dürfte sich dabei jedoch um 700 Millionen Euro handeln.

Schon vor diesem Nackenschlag hatte Messi seinen verpflichtenden Coronatest geschwänzt und darf daher nicht am Trainingsauftakt seines Noch-Vereins teilnehmen, das gebieten die Corona-Auflagen.

Medien widersprechen La Liga

Währenddessen widersprechen mehrere Medien der Darstellung von La Liga. Laut Informationen von "Onda Cero", "L'Equipe" und "TyC Sports" gibt es in Messis Vertrag sehr wohl eine Passage, die die 700-Millionen-Euro-Schmerzensgeld-Klausel außer Kraft setzen soll. "Diese Entschädigung gilt nicht, wenn die Kündigung des Vertrags durch einseitige Entscheidung des Spielers zum Ende der Saison 2019/20 wirksam wird", soll es in Messis Vertrag heißen.

Der Streit zwischen dem FC Barcelona und seinem Superstar hat damit längst das Niveau einer Schlammschlacht erreicht. Der Verein wirkt geldgierig und Messi undankbar. Sympathien verlieren in jedem Fall beide.

Setzt sich Messi ein Jahr lang auf die Tribüne?

Am Ende werden Juristen entscheiden müssen, was Messis Vertrag denn nun genau aussagt. Was aber passiert, wenn der Argentinier tatsächlich bleiben muss? Setzt sich der Superstar dann ein Jahr lang auf die Tribüne? Denkbar ist in diesem Rosenkrieg vieles. Messi hat in jedem Fall deutlich gemacht, dass er nicht mehr für den FC Barcelona spielen will - und das notfalls auch mit einem Streik durchsetzt.

Laut Medienberichten wartet die City Football Group, zu der Manchester City und auch der MLS-Klub New York City FC gehören, schon mit einem Fünf-Jahres-Vertrag auf Messi.

Wie die Zeitung "Sport" berichtet, soll Messi drei Jahre in Manchester spielen und dann noch zwei weitere Jahre in der amerikanischen MLS. Zudem winkt Messi ein 100-Millionen-Euro-Brutto-Gehalt und angeblich sogar ein Handgeld über 250 Millionen Euro. (ska/dpa)

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