Die Zahlen sprechen für sich: Saisonübergreifend 42 Spiele in Serie ungeschlagen. 100 Punkte von 102 möglichen aus den vergangenen 34 Partien. Und die erste Fußball-Meisterschaft seit 30 Jahren ist den Reds auch kaum noch zu nehmen. Klopp sieht trotzdem Luft nach oben.

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Die Fans in Anfield sangen lautstark und träumen mehr denn je von der ersten Fußball-Meisterschaft seit 30 Jahren. Ihr FC Liverpool enteilt den Konkurrenten in der Premier League immer mehr, verzückt Fans und Medien. Es geht aber noch mehr, wenn man Trainer Jürgen Klopp reden hört. "Wir sind noch nicht mal annähernd perfekt", sagte der Coach nach dem 4:0 (0:0)-Heimsieg gegen den FC Southampton. "Die Sache ist: Uns ist es egal, dass wir nicht perfekt sind, wir wollen einfach unsere Fähigkeiten bestmöglich nutzen."

Weil am Sonntagabend der Tabellen-Zweite Manchester City mit 0:2 (0:0) bei Tottenham Hotspur verlor, beträgt Liverpools Vorsprung an der Spitze nach 25 Spieltagen sagenhafte 22 Punkte - der größte, den jemals ein Team in der ersten englischen Fußball-Liga hatte. "Uns ging es nicht um einen 22-Punkte-Vorsprung", sagte Klopp, "wir wollten am Ende des Tages 73 Punkte haben."

FC Liverpool und das Problem der Bananenschale

Gegen den wiedererstarkten FC Southampton war das kein Selbstgänger. Klopp räumte ein, dass sogar der erste Ausrutscher der Saison möglich gewesen wäre. "Bananenschale ist vielleicht nicht das richtige Wort, denn Southampton ist zu gut, um eine Bananenschale zu sein", sagte er, "aber es sah so aus, als könnte es heute passieren."

Southamptons Trainer, der frühere RB-Leipzig-Coach Ralph Hasenhüttl, war deshalb auch nicht allzu enttäuscht über die deutliche Niederlage seiner Mannschaft. "Jeder, der heute beim Spiel war, hat eine sehr mutige Saints-Mannschaft gesehen", lobte Hasenhüttl, der mittlerweile einen Vollbart trägt, "und ich würde gern sehen, wie dieses Spiel gelaufen wäre, wenn wir das erste Tor geschossen hätten."

Gut eine Halbzeit lang verlangten die Saints den Reds alles ab. "Wenn das beste Team der Welt 50 Minuten lang nicht weiß, was es tun soll, und keine Chancen hat, dann gibt einem das einen massiven Auftrieb", sagte Hasenhüttl, der mit Southampton noch im Dezember einen Abstiegsplatz belegte, inzwischen aber im Mittelfeld rangiert.

Southampton hätte auch gewinnen können

Alex Oxlade-Chamberlain (47. Minute) leitete den Liverpool-Sieg mit seinem Tor ein. Jordan Henderson (60.) und Mohamed Salah (71./90.) machten in Anfield alles klar für die Gastgeber. "Das Seltsame an diesem Spiel ist, dass es nicht mal zu hoch ausfiel", resümierte Klopp, "es ist nur komisch, dass Southampton das auch gut hätte gewinnen können."

Nach dem Heimerfolg verabschiedeten sich der Trainer und sein Team in eine laut Klopp dringend benötigte, rund zweiwöchige Winterpause. Im Wiederholungsspiel des FA Cups am Dienstag gegen Drittligist Shrewsbury Town wird Liverpools U23 auflaufen. (best/dpa)

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