In der Karriere von Kylian Mbappe ging es bisher steil bergauf. Mit dem Wechsel zu Real Madrid schien der nächste Schritt in Richtung Weltfußballer gemacht. Doch nun häufen sich unschöne Schlagzeilen rund um den Franzosen und sein Saubermann-Image droht nachhaltige Flecken zu bekommen.
Es sind ungemütliche Tage für
Mbappe (25) habe auf die Nennung seines Namens durch die Medien "schockiert" reagiert, teilte seine Anwältin Marie-Alix Canu-Bernard der Nachrichtenagentur AFP mit. Zugleich gab sie bekannt, dass ihr Mandant eine Klage wegen Verleumdung einreichen werde. Mbappe, ergänzte sie, sei angesichts der Anschuldigungen gelassen, weil "er sich nichts vorzuwerfen habe". Mbappe werde sich wehren, betonte Canu-Bernard, da es "unmöglich sei, sich auf diese Weise verleumden und diffamieren zu lassen".
Staatsanwaltschaft nennt keine Namen
Mbappe hielt sich von Mittwoch bis Freitag vergangener Woche in Stockholm auf. Die angebliche Tat soll sich am Donnerstag im Bank Hotel im Stadtzentrum ereignet haben. Die Polizei bestätigte den Eingang einer Anzeige. Am Dienstag gab die Staatsanwaltschaft bekannt, dass sie wegen einer mutmaßlichen Vergewaltigung ermittle, sie nannte jedoch keine Namen. Mehrere schwedische Medien, unter anderem der öffentliche-rechtliche TV-Sender SVT, nannten Mbappe dagegen ohne Einschränkung.
"Mbappe ist sich des Ausmaßes der Medienaufregung nicht bewusst", betonte Canu-Bernard. Er sei "völlig ruhig" und verstehe nicht, "was man ihm vorwerfen könnte". Mbappe hatte sich selbst bereits am Montag bei X als Opfer von "fake news" bezeichnet und ergänzt, sie seien angesichts seines Streits mit seinem ehemaligen Klub Paris Saint-Germain sogar erwartbar. Mbappe fordert 55 Millionen Euro an ausstehenden Prämien ein. Der Fall wurde am Dienstag vor einem Liga-Ausschuss verhandelt, das Urteil wird am 25. Oktober erwartet.
Mbappe ohnehin schon in der Kritik
Die "Affäre Mbappe", wie französischen Medien die jüngste Entwicklung vorerst bezeichnen, kommt für den Superstar zu einer Phase, in der er ohnehin stark in der Kritik steht. Verwunderung löste in Frankreich aus, dass Mbappe nach dem schwachen Saisonstart bei Real Madrid seine Teilnahme an den Spielen der Nations League abgesagt hatte - und dafür einen von Real genehmigten fünftägigen Urlaub antrat. Nach den zwei Tagen in Schweden hängte er noch ein Wochenende auf Korsika dran.
All das passt so gar nicht zum schier unaufhaltsamen Aufstieg von Mbappe, der bislang auch gekennzeichnet war von einem angenehm skandalfreien Privatleben. Der Wechsel zu Real Madrid schien ihn sportlich auf die höchstmögliche Stufe zu heben, tatsächlich aber hat seine Karriere einen Knick bekommen, fast symbolhaft seit dem Nasenbeinbruch, den er bei der EM in Deutschland erlitten hatte: Mbappes Leistungen für Real lassen trotz sieben Treffern in elf Pflichtspielen noch zu wünschen übrig.
Nun hat auch das penibel gepflegte Image eines Saubermanns erste Flecken bekommen. (sid/bearbeitet von ska)
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