Der Ex-Bundesligaspieler Heung-Min Son sieht im Premier-League-Spiel gegen den FC Everton nach einem Foul die Rote Karte. Da sich sein Gegenspieler bei der Aktion schwer verletzt, bricht Son in Tränen aus und verlässt schockiert den Rasen. Auch die umstehenden Kollegen sind entsetzt.
Schreckliche Szenen im Premier-League-Spiel des FC Everton gegen Tottenham Hotspur. Beim 1:1-Unentschieden am Sonntagabend foulte der ehemalige Bundesliga-Profi Heung-Min Son Evertons André Gomes und sah dafür zunächst die Gelbe Karte.
Gomes verletzte sich bei der Aktion schwer. Nach dem Foulspiel stürzte er in den Tottenham-Verteidiger Serge Aurier und brach sich dabei den rechten Knöchel.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht blieb der Portugiese liegen. Sofort liefen Spieler beider Mannschaften zu ihm. Durch den Knöchelbruch stand der Fuß in einem unnatürlichen Winkel vom Bein ab. Beim Anblick der üblen Verletzung drehten sich die Spieler entsetzt weg und schlugen die Hände über dem Gesicht zusammen.
Aurier fing nach dem Vorfall noch auf dem Spielfeld an, zu beten. Heung-Min Son selbst war untröstlich, konnte die Tränen nicht zurückhalten. Nach dem Heranziehen des Video-Beweises sah er von Schiedsrichter Martin Atkinson noch die Rote Karte.
Teamkollege nimmt Heung-Min Son in Schutz
"Es war nicht sein Fehler", meinte Sons Teamkollege Dele Alli, der sein Team in der 63. Minute in Führung gebracht hatte. Auch Mauricio Pochettino, Teammanager der Spurs, nahm Son in Schutz. "Es war eine normale Aktion mit dem Pech, dass André dabei verletzt wurde", sagte er dem britischen Sender BBC.
André Gomes wurde nach seiner Verletzung zunächst auf dem Platz behandelt und schließlich ins Krankenhaus gebracht. Er soll am heutigen Montag operiert werden. Wie lange er ausfallen wird, ist noch nicht bekannt.
Einen kleinen Trost konnten Gomes' Mitspieler ihrem Teamkollegen immerhin spenden. In der achten von insgesamt zwölf Minuten Nachspielzeit traf Evertons Stürmer Cenk Tosun zum umjubelten Ausgleich für die "Toffees". Das Tor widmete er im Anschluss seinem verletzten Teamkameraden.
Tottenham kündigte nach dem Spiel derweil an, Protest gegen die Rote Karte gegen Son einlegen zu wollen. Der Südkoreaner sei nach dem Zweikampf offenkundig erst unter dem Eindruck der TV-Bilder von der schweren Gomes-Verletzung auf Anweisung des Videoschiedsrichters vom Platz gestellt worden.
"Der VAR hat Sons Tackling und die Szene zu beurteilen und nicht das, was danach passierte", begründete Spurs-Teammanager Mauricio Pochettino den Einspruch der Londoner. (lh)
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