- Josh Cavallo möchte nicht länger ein Doppelleben führen: Der australische Mittelfeldspieler von Adelaide United macht seine sexuellen Orientierung öffentlich.
- Er nimmt damit in der Welt des Fußballs eine Ausnahmestellung ein.
- Die Reaktionen auf Cavallos Coming-out fallen positiv aus.
Mittelfeldspieler Josh Cavallo hat als erster aktiver Fußballprofi in der australischen A-League sein Coming-out gegeben. "Ich bin Fußballer und ich bin schwul", verkündete der 21-Jährige von Adelaide United am Mittwoch auf Social Media.
Er wolle bloß Fußball spielen und eine gleiche Behandlung erfahren, sagte Cavallo, der bereits für die australische U-20-Nationalmannschaft aufgelaufen ist: "Zu versuchen, das Beste aus seinen Fähigkeiten herauszuholen und dieses Doppelleben zu führen, ist anstrengend. Ich möchte nicht, dass irgendjemand diese Erfahrung machen muss."
Sein Verein, die Liga sowie der australische Verband reagierten mit unterstützenden Kommentaren auf die Nachricht. Reaktionen weitaus berühmterer Kollegen auf Cavallos Coming-out fielen positiv aus. Er sei "stolz auf dich", "schrieb der französische Weltklassestürmer Atlético Madrids, Antoine Griezmann in seinem Twitter-Account.
Gerard Piqué: "Die Welt des Fußballs hinkt weit hinterher"
Auch Griezmanns vormaliger Mannschaftskollege
Piqués Landsmann Pau Gasol, eine Legende des Basketballs, schrieb: "Im Jahr 2021 sollte dies keine Meldung wert sein. Vielen Dank für diesen Schritt nach vorne für den Sport. Gut gesagt, Joshua Cavallo!"
Bislang haben nur wenige Fußballer weltweit ihre Homosexualität öffentlich gemacht, meist erst nach ihrem Karriereende. Beispielsweise der deutsche Nationalspieler Thomas Hitzlsperger.
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Josh Cavallo: Der Fall Justin Fashanu "beunruhigte" ihn
1990 ging Justin Fashanu als erster aktiver Profi diesen Schritt, fand jedoch keine Akzeptanz und nahm sich 1998 das Leben. Fashanus Fall habe ihn bei seinen Überlegungen "beunruhigt", erzählte Cavallo. Die Unterstützung seines Vereins, der Teamkollegen und der Funktionäre sei allerdings "immens", sagte der Australier: "Es ist in Ordnung, schwul zu sein und Fußball zu spielen. Das möchte ich allen anderen Menschen zeigen, die Probleme und Angst haben."
Dass homosexuelle Profis im Fußball immer noch vor großen Herausforderungen stehen, hatte ein Brief eines anonymen Premier-League-Spielers im vergangenen Jahr gezeigt. Darin beschreibt dieser seine Situation als "Albtraum". Er habe Angst, dass die "Wahrheit über mich alles schlimmer machen wird". Das Schreiben war von einer von Fashanus Familie gegründeten Stiftung veröffentlicht worden. (SID/hau)
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