Die britische Polizei ermittelt gegen Samantha Kerr. Die Kapitänin der Matildas soll sich eines "schwerwiegenden rassistischen Vergehens" strafbar gemacht haben.
Australiens Star-Fußballerin Sam Kerr hat in ihrer Wahlheimat Großbritannien Ärger mit der Justiz. Angaben der Londoner Polizei vom Montagabend zufolge ist die Stürmerin wegen eines "schwerwiegenden rassistischen Vergehens" in Verbindung mit einem Polizeibeamten angeklagt worden.
Bereits zuvor hatte Australiens Fußball-Verband Ermittlungen der britischen Behörden gegen Kerr ohne Nennung weiterer Einzelheiten bestätigt.
Wie die Polizei in London weiter mitteilte, soll sich der Vorfall Ende Januar ereignet haben. Demnach habe sich der Streit zwischen Kerr und dem Beamten an der Reaktion des Polizisten auf ihre Beschwerde über eine vermeintlich überhöhte Taxigebühr entzündet.
Kerr plädiert auf nicht schuldig
Kerr streitet die Vorwürfe ab. Sie war der Anhörung nur per Video zugeschaltet und plädierte auf nicht schuldig. Der Prozess soll sich über vier Verhandlungstage erstrecken, zwei Mitglieder der Polizei sollen als Zeugen aussagen. Der Prozess wird für Februar 2025 erwartet.
Australiens Nationaltrainer Tony Gustavsson erklärte am Dienstag, er habe noch nicht mit seiner Kapitänin sprechen können. Es sei noch zu früh um zu sagen, ob die Anschuldigungen Kerr von der Teilnahme an den Olympischen Spielen in Paris in diesem Sommer ausschließen würden.
Kerr ist bei Chelsea Teamkollegin der deutschen Spielerinnen Melanie Leupolz, Sjoeke Nüsken und Ann-Kathrin Berger. Seit Anfang der zweiten Januar-Hälfte kann Australiens 30 Jahre alte Nationalmannschaftskapitänin, die zu den weltweit bestbezahlten und bekanntesten Spielerinnen gehört, wegen einer Kreuzbandverletzung nicht spielen. Voraussichtlich fällt Kerr noch mehrere Wochen aus.
Der Geschäftsführer von Football Australia nannte die Anschuldigungen beunruhigend. "Wir haben unsere eigenen Fragen. Wir müssen herausfinden, was tatsächlich passiert ist", sagte James Johnson. (sid/dpa/ska)
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