Einer der erfolgreichsten deutschen Trainer ist tot. Sigi Schmid starb im Alter von 65 Jahren am ersten Weihnachtsfeiertag. In Deutschland kannte Schmid fast niemand, weil ihn seine Eltern bereits als Vierjährigen mit in die USA nahmen. Dort avancierte Schmid zur Legende.
Die nordamerikanische Profiliga MLS trauert um Erfolgstrainer Siegfried "Sigi" Schmid. Der gebürtige Tübinger, der in der MLS den Rekord für die meisten Siege eines Trainers hält (266), starb am ersten Weihnachtsfeiertag im Alter von 65 Jahren in Los Angeles.
Schmid, der im Alter von vier Jahren mit seiner Familie nach Kalifornien gezogen war, stand 18 Spielzeiten lang in der MLS bei LA Galaxy, Columbus Crew und den Seattle Sounders als Coach an der Seitenlinie.
Bei der WM 1994 für die USA im Einsatz
Bei der Heim-WM 1994 in den USA fungierte Schmid als Assistent des damaligen Nationalcoaches Bora Milutinovic. Die USA scheiterten im Achtellfinale mit 0:1 am späteren Weltmeister Brasilien.
Nach dem Turnier nahm die Major League Soccer (MLS) ihren Spielbetrieb auf. 1999 gab Schmid in der höchsten Profiliga der USA als Trainer der Los Angeles Galaxy sein Debüt. Mit der Galaxy gewann er 2002 seine erste Meisterschaft. Sechs Jahre später folgte der Titel mit Columbus.
Anschließend arbeitete Schmid sieben Jahre bei den Seattle Sounders. Von dort kehrte Schmid 2017 zu LA Galaxy zurück, ehe er beim Team um Stürmer-Star Zlatan Ibrahimovic in diesem September zurücktrat.
Schmid war im Dezember ins Krankenhaus eingeliefert und dort auf der Intensivstation behandelt worden.
Klinsmann und Wynalda unter Schock
Der frühere Bundestrainer
Klinsmann, zwischen Juli 2011 und November 2016 Trainer der US-Nationalmannschaft, fasste Schmids Bedeutung so zusammen: "Menschen wie ihn gibt es selten auf der Welt. Er war zielgerichtet, immer für andere da, voller Leidenschaft, widmete sich mit ganzer Kraft seiner sportlichen Mission und seiner Familie."
Eric Wynalda, der in der Bundesliga in den 90er Jahren für den 1. FC Saarbrücken und den VfL Bochum stürmte und 108 Mal das Trikot der US-Nationalmannschaft trug, ging so weit: "Ohne diesen Mann hätte es meine Karriere nicht gegeben. Mir fehlen die Worte. Ich bin am Boden zerstört.
MLS: "Schmid wurde von jedem geliebt"
Auch Ligachef Don Garber zeigte sich in einer Stellungnahme bestürzt vom Tode Schmids. "Sigi wird als eine der führenden Figuren in die Geschichte unserer Liga eingehen", erklärte Garber. "Sigis Leidenschaft für Fußball war unübertroffen, er wurde von jedem in der MLS geliebt und verehrt."
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