Lange wurde es gemunkelt, nun ist es offiziell: Ab der Saison 2021/22 gibt es einen dritten Europapokal-Wettbewerb. 32 Mannschaften werden in der Europa League 2 an den Start gehen. Ein Bundesliga-Club pro Saison wird davon profitieren.
Die UEFA dreht weiter an der großen Fußball-Spirale und führt von der Saison 2021/22 an einen neuen Europacup ein. Neben Champions League und Europa League wird es dann einen dritten Wettbewerb geben, der vorerst den Namen Europa League 2 erhält. Das beschloss das Exekutivkomitee des Kontinentalverbandes am Sonntagabend in Dublin.
Aus der Bundesliga wird nur der jeweilige Sechste oder Siebte der Tabelle der Vorsaison in dem neuen Wettbewerb vertreten sein, der bislang über drei Qualifikations-Runden in die Europa League einziehen konnte.
Nun kann sich dieser Club über eine Playoff-Runde für die Gruppenphase des neuen Wettbewerbs qualifizieren. In der Champions League werden weiter vier deutsche Clubs vertreten sein. In der Europa League dann nur noch zwei statt maximal drei, inklusive Pokalsieger.
Solidarität mit kleineren Nationen
"Es gab im Exekutivkomitee eine überwältigende Mehrheit für die Einführung des neuen Wettbewerbs", sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel der Deutschen Presse-Agentur. Wie seine Kollegen aus England, Italien und Spanien verstehe er die Entscheidung auch als Solidarität der großen Verbände mit den kleineren Fußball-Nationen, die nun leichter Zugang zu einem Europapokal bekommen.
An allen drei UEFA-Wettbewerben werden in den Gruppenphasen je 32 Teams teilnehmen. Die Europa League wird also um 16 Teams reduziert. Die Zahl aller Vereine in den Europapokal-Wettbewerben erhöht sich damit von 80 auf 96 Teams. Nach der Gruppenphase der EL 2 spielen die Gruppenersten und -Zweiten mit den Gruppendritten der Europa League eine K.o.-Runde. Die Sieger setzen den neuen Wettbewerb dann im Achtelfinale fort.
"Es wird mehr Spiele für mehr Vereine geben, wobei in den Gruppenphasen mehr Verbände vertreten sind. Dieser Wettbewerb wurde aus dem laufenden Dialog mit den Clubs über die European Club Association geboren", sagte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin.
Andrea Agnelli, Chef der europäischen Vereinigung der Topclubs (ECA), begrüßte die Entscheidung. Der Beschluss stelle die faire Entwicklung der Club-Wettbewerbe sicher und sichere dem Fußball die Rolle als Sport Nummer eins in der Welt.
Sieger steigt in Europa League auf
Gespielt wird in dem Wettbewerb in der Gruppenphase wie in der Europa League donnerstags. Das Finale soll jeweils zum Saisonende in einer Woche mit den Endspielen der Champions League und der Europa League stattfinden.
Der Sieger der EL 2 bekommt das Startrecht für die Europa League in der folgenden Saison, so wie der Sieger der Europa League bereits in die Königsklasse aufsteigt.
Bis 1999 wurde der Europapokal der Pokalsieger als weiterer Cupwettbewerb neben der Champions League und dem damaligen UEFA-Pokal veranstaltet, dann allerdings ersatzlos gestrichen. (sg/dpa)
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