Jürgen Klopp gewinnt mit dem FC Liverpool gegen den FC Chelsea den europäischen Supercup. Den Sieg in Istanbul verdanken die Reds vor allem ihrem Torhüter, der vor ein paar Tagen noch gar nicht da war - ein echtes Fußballmärchen.
Jürgen Klopp rannte wie wild geworden auf seinen Ersatz-Torhüter Adrián zu. Doch noch bevor der deutsche Trainer des FC Liverpool den Helden des Abends erreichen konnte, verschwand dieser in einer Traube jubelnder Fußballer.
Mit seiner Parade im Elfmeterschießen gegen Tammy Abraham sorgte der 32 Jahre alte Aushilfskeeper am späten Mittwochabend für den Triumph des Champions-League-Siegers im europäischen Supercup.
"Seine Leistung über 120 Minuten war unglaublich", sagte Klopp über Adrián, der erst am 5. August als vereinsloser Profi verpflichtet worden war und im Besiktas Park nur spielte, weil sich Stammtorwart Alisson am Wochenende verletzt hatte. "Und der gehaltene Strafstoß war das Sahnehäubchen."
"Verrückte Woche" für Ersatz-Torhüter Adrián
Der Elfmeterheld selbst sprach nach dem Kräftemessen der Europapokal-Gewinner der Vorsaison von einer "verrückten" Woche.
"Ich bin sehr glücklich. Es war ein langes Spiel mit einem großartigen Ende für uns", sagte der Spanier, der auf der Ehrenrunde mit großer Fahne um die Schultern den silbernen Pokal immer wieder in die Höhe reckte.
"Er ist nicht nur auf dem Platz großartig, sondern auch in der Kabine", sagte Klopp. "In der Halbzeit war er vielleicht lauter als ich." Zur Pause hatten die Reds 0:1 zurückgelegen.
Der französische Weltmeister Olivier Giroud (36.) hatte für die Blues getroffen, die den ersten Titel mit ihrem neuen Trainer Frank Lampard denkbar knapp verpassten.
Der Senegalese Sadio Mané (48. und 95.) sorgte im Anschluss zunächst für die Wende für Liverpool, doch Jorginho erzwang per Foulelfmeter (101.) das Elfmeterschießen.
Schiedsrichterin Stéphanie Frappart lieferte vor 38.434 Zuschauern eine unaufgeregte Premiere als erste Frau in einem bedeutenden UEFA-Wettbewerbsspiel im Männerfußball ab.
"Ich habe ihnen nach dem Spiel gesagt, dass wenn wir so gespielt hätten, wie sie das Spiel geleitet haben, wir 6:0 gewonnen hätten", berichtete Klopp über ein Gespräch mit dem Schiedsrichterinnen-Gespann. "Ich könnte nicht mehr Respekt vor Stéphanie Frappart haben." (dpa/fte)
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