Der FC Liverpool startet vier Monate nach der Niederlage im Endspiel von Kiew entspannt in die neue Champions-League-Saison. Am Dienstag empfängt das Team von Jürgen Klopp Paris Saint-Germain mit Thomas Tuchel auf der Trainerbank.
Für Vorjahresfinalist FC Liverpool könnte die Champions-League-Saison kaum entspannter beginnen. Nach fünf Siegen in fünf Premier-League-Spielen - der beste Ligastart seit 28 Jahren für Liverpool - können die Reds selbstbewusst in die Gruppenphase gehen.
Doch eines ist doch ganz besonders für
Klopp musste nicht lange überlegen, bis er lobende Worte über Thomas Tuchel fand. "Er ist ein außergewöhnlicher Trainer. Ich fand, es war wirklich eine kluge Entscheidung von PSG, Thomas Tuchel zu holen", sagte er.
Und auch Tuchel bekundet viel Sympathie für seinen Kollegen beim FC Liverpool: "Er ist einer der witzigsten Typen, den Sie treffen können", sagte er der "L'Équipe". "Es erstaunt mich nicht, dass die Spieler alle für ihn in den Krieg ziehen", so Tuchel weiter.
PSG legt ebenfalls Traumstart hin
Wie Liverpool ist auch Paris ein Traumstart gelungen. Frankreichs Meister feierte in der Ligue 1 fünf Siege in fünf Spielen, schoss 17 Tore und kassierte kein Gegentor. "Das wird nicht eine Sekunde lang leicht", warnt Klopp vor dem Duell in Anfield. "Ich kann nur sagen, dass wir alles in unserer Macht Stehende versuchen, um so gut wie möglich zu sein."
PSG kommt mit einem einigermaßen ausgeruhten Staraufgebot. "Die haben (...) ohne Neymar und Mbappé gewonnen", sagt Klopp, "sie können ihre Spieler in der Liga offensichtlich schonen."
Beim lockeren 4:0 am Freitag gegen Saint-Etienne hatte der deutsche Nationalspieler Julian Draxler das Führungstor erzielt. "Wir haben sie beobachtet", ergänzt Klopp. "Sie sind wirklich gut."
Nach fünf Meistertiteln und vier Pokalerfolgen in Frankreich in den letzten sechs Spielzeiten will PSG endlich auch international etwas erreichen. Bisher steht nur der Europapokal der Pokalsieger 1995/96 auf dem Briefkopf.
Für beide keine leichte Gruppe
Dagegen ist Liverpool mit elf Trophäen der erfolgreichste englische Klub in Europa. 2005 triumphierten die Reds zuletzt in der Champions League. Im Mai verhinderte Real Madrid, dass der Pokal endlich mal wieder nach Anfield kommt.
Ob es das Klopp-Team erneut ins Finale schafft? Britische Medien sind skeptisch und sehen ausgerechnet die nationale Erfolgsserie als mögliches Hindernis in der Königsklasse.
"Liverpool war (im Vorjahr) kein überzeugender Anwärter auf die Meisterschaft, darum konnten sie sich entspannt auf Europa konzentrieren", meint die Zeitung "Guardian", "aber im Moment gibt es dieses Gefühl, dass fast drei Jahrzehnte Warterei (auf einen Meistertitel) ein Ende haben könnten."
Jürgen Klopp sieht natürlich überhaupt keinen Grund, sich für einen der beiden Wettbewerbe zu entscheiden. "Wir spielen in der Champions League und in der Premier League, den zwei härtesten Wettbewerben im Weltfußball", betont er. "Aber wir wollen es so."
Auch Gegner Tuchel traut Liverpool viel zu. Angesprochen auf die Favoriten in der neuen Champions-League-Saison sagte er "L'Équipe": "Da gibt es mehrere Favoriten. Und Liverpool ist einer davon."
Für beide Teams wird es aber schon in der Vorrunde schwer. Denn neben Roter Stern Belgrad, das eher schwächer einzuschätzen ist, ist mit Italiens Vizemeister SSC Neapel mit dem früheren Bayern-Coach Carlo Ancelotti ein weiteres echtes Top-Team in der Gruppe dabei.
Das heißt zugleich, dass das Auftaktspiel schon einmal richtungsweisend sein wird. (ff/dpa)
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