Triple-Trainer Jupp Heynckes hat auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben, dass er sich zunächst ins Privatleben zurückziehen wird. Zu Überraschung aller Anwesenden lässt der 68 Jahre alte Übungsleiter die Fortsetzung seiner Trainer-Karriere allerdings offen.
"Ich habe persönlich etwas gegen endgültig", erklärte Heynckes in München. Drei Tage nach dem historischen Triple-Gewinn sagt er, dass er zur neuen Saison keinen neuen Job als Coach annehmen wird: "Ich werde erstmal Urlaub machen."
Offenbar hatte der Erfolgstrainer mehrere Angebote vorliegen. Er nannte zwar keine Namen, sprach aber unter anderem von finanzkräftigen Klubs und einem, der eine vergleichbare Tradition wie der FC Bayern habe. In den letzten Wochen gab es immer wieder Gerüchte über ein Engagement bei Real Madrid. Mit den Königlichen gewann Heynckes im Jahr 1998 die Champions League. Doch daraus wird erst einmal nichts. Jetzt gilt es, sich von den Strapazen der Saison zu erholen, denn in denen habe er besonders gespürt, "dass ich ans Limit gegangen bin".
Der Live-Ticker zum Nachlesen:
Deutsche Meisterschaft, DFB-Pokal und die Champions League. Triple. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Das hat Jupp Heynckes alles gewonnen, zusammen mit dem FC Bayern München. "Ich werde mich zurückziehen", verkündete der Trainer heute in einer letzten Pressekonferenz in der Allianz-Arena.
12:58 Uhr: Jetzt verabschieden sich die Journalisten von
12:57 Uhr: Die Bayern lassen für Heynckes aber die Tür offen. "Wir sollten Jupps Entscheidung akzeptieren. Er hat den Urlaub am meisten von uns verdient", sagt Rummenigge und stellt klar: "Er hat eine Carte blanche beim FC Bayern."
12:55 Uhr: Eine Karriere als TV-Experte schließt übrigens Heynckes aus.
12:53 Uhr: Heynckes freut sich vor allem darauf, die normalen Dinge des Lebens wieder zu machen. Und kennt verblüffenderweise den musikalischen Spielplan der Olympiahalle auswendig. Konzerte stehen offenbar ganz oben auf Heynckes' Hobbyliste.
12:50 Uhr:
12:42 Uhr: Der Fußball muss sich also verabschieden von Jupp Heynckes, dem Triple-Trainer, "Osram", dem Akribischen, dem Lehrer. Diese Worte bleiben: "Ich werde weder im Inland noch im Ausland ab dem 1. Juli ein Engagement eingehen. Ich werde jetzt Urlaub machen und kann alles Revue passieren lassen."
12:40 Uhr: Die letzten Jahre seien an die körperliche Substanz gegangen, erzählt Heynckes. Und schon in jener Sommernacht, als das Champions-League-Finale so unglücklich verloren ging, sei der Entschluss gefallen, den Vertrag zu erfüllen und dann Schluss zu machen.
12:39 Uhr: Heynckes findet, die Spannung muss noch etwas gesteigert werden und will etwas ausholen.
12:38 Uhr: JETZT! DIE FRAGE: WIE GEHT'S WEITER?
12:37 Uhr: Jetzt gibt es Jupp Heynckes' Karriere in bewegten Bildern. Bewegt und bewegend.
12:34 Uhr: Ui, geht's jetzt los? Platzt jetzt die Bombe? "Real Madrid ist genau so groß wie der FC Bayern München", sagt Heynckes. Und dann erzählt er wieder aus der Vergangenheit.
12:31 Uhr: "Ich denke, dass der Trainer des FC Bayern nach der Bundeskanzlerin den schwersten Job in Deutschland hat." Mit diesem Zitat konfrontiert Pressesprecher Hörwick Jupp Heynckes jetzt. Und der stimmt seinem Vergangenheits-Ich einfach mal zu. "Es ist ein Full-Time-Job" , sagt er und bringt wieder diese Wörter "professionell, akribisch".
12:29 Uhr: Bastian Schweinsteiger wollte eigentlich auch kommen. Ist jetzt aber doch nicht da. Sehr interessant.
12:26 Uhr: Heynckes nennt die Bayern noch immer "seine Mannschaft" - schwer vorstellbar, dass dieser Trainer noch ein Team in sein Herz lässt.
12:24 Uhr: "Es war eine Harmonie innerhalb der Mannschaft, die ich in meiner Trainerlaufbahn noch nie erlebt habe", sagt Heynckes und wirkt sehr emotional dabei. Bitte nicht weinen, Jupp. Sonst weinen wir mit.
12:23 Uhr: "Optimiert, weiterentwickelt, vorangetrieben" - eine Kette an Verben, ein jedes wie ein Peitschenschlag. So spricht ein Triple-Trainer.
12:22 Uhr: Heynckes geht jetzt weit zurück in die 1990er Jahre. Damals als bauchfrei noch tragbar war, die ganze Welt Macarena tanzte und der FC Bayern Spieler verkaufen musste, um sich neue Spieler leisten zu können. Lang, lang ist's her.
12:18 Uhr: Endlich darf Heynckes auch wieder etwas sagen. Offenbar ist es nicht einfach, beim FC Bayern Fuß zu fassen. Hat wohl mit diesem Anspruchsdenken zu tun, glaubt Heynckes. Und wenn Heynckes das glaubt, glauben wir das auch.
12:16 Uhr: Jetzt spricht Uli Hoeneß. Die Bayern wissen schon, wie man Spannung aufbaut. Und Heynckes denkt sich: "Da hätte ich auch noch ne Viertelstunde länger schlafen können."
12:15 Uhr: "Einen besseren und verdienteren Abgang kann es nicht geben", sagt Rummenigge jetzt. Wir stimmen zu. So ein Triple zum Abschied ist schon was Nettes.
12:12 Uhr: Konzentration, Akribie, ein Plan, der fast mastermäßig umgesetzt wurde - das hat Rummenigge noch nie erlebt, behauptet er zumindest. Wir erinnern uns, Klinsmann damals hatte auch einen Plan beim FC Bayern. Den hat nur keiner verstanden.
12:11 Uhr: Rummenigge will eine Märchenkutsche bestellen. Mit vier weißen Schimmeln. Und Jupp Heynckes durch das Münchner Siegestor schicken. Da fanden wir die Idee mit dem Denkmal besser.
12:10 Uhr: Auch Hoeneß und Rummenigge sind da. Haben wir bei Heynckes' Glanz gerade ganz übersehen.
12:08 Uhr: Heynckes geht es wie seinen Spielern. Er sei immer noch beeindruckt von den Fans, die auch beim Münchner Sauwetter den FC Bayern gefeiert haben. Das war aber auch beeindruckend.
12:07 Uhr: Pressesprecher Hörwick, der ewig Professionelle, fragt: "Jupp, wie geht es dir?" und Jupp antwortet: "Ich habe gestern den Frühstückstisch gedeckt und den Müll runtergebracht."
12:06 Uhr: Da ist der Jupp!
12:05 Uhr: Heynckes' Titel: Zweimal Champions-League-Sieger, dreimal Deutscher Meister, einmal DFB-Pokal-Sieger, dreimal DFB-Supercup, einmal Supercopa de Espana. Unsere Titel: Erster Platz beim Vorlesewettbewerb in der vierten Klasse.
12:01 Uhr: Bayerns Ersatztorhüter Tom Starke behauptet, der Bauernhof von Jupp Heynckes in Schwalmtal sei sehr schön. Das glauben wir gerne, aber ist es dort auch so schön wie in Spanien?
12:00 Uhr: Haben wir es nicht gesagt? Natürlich ist um 12 Uhr noch niemand da. Außer so ein Kerl, der an den Mikrofonen rumfummelt. Aber ein Triple-Trainer darf sich auch mal bitten lassen.
11:57 Uhr: "Danke, Jupp!" steht hinter dem Stuhl, auf dem Heynckes gleich Platz nehmen wird. Ist das nicht ein bisschen wenig? Da müsste doch mindestens dreimal "Danke" stehen.
11:55 Uhr: Der "Kaiser" Franz Beckenbauer meint ja, man müsste Heynckes ein Denkmal bauen. Da stimmen wir absolut zu. Hat jemand gerade einen großen Stein da? Wir würden schon einmal anfangen.
11:51 Uhr: Die Kollegen von "Sky Sport News HD" zeigen den Medizincheck von Neymar beim FC Barcelona. Normalerweise würde uns dieser Beitrag unendlich entzücken. Heute nicht. Heute wollen wir nur eins: wissen, was Heynckes jetzt macht!
11:50 Uhr: Noch zehn Minuten. Wollten wir nur mal gesagt haben. Aber wahrscheinlich dauert es ohnehin noch 15 - oder waren Sie schon einmal auf einer Pressekonferenz, die pünktlich begonnen hat?
11:45 Uhr: Seit Tagen rätselt die Medienwelt, was Jupp Heynckes eigentlich mit dieser Pressekonferenz bezwecken will. Reizt ihn ein letztes Mal die große Bühne, die Loblieder auf ihn? Ist es ein Zeichen altersbedingter Eitelkeit, die ihm sonst immer so fremd schien? Will er wirklich nur "Servus" sagen und sich dann auf seinen Bauernhof verziehen? Fragen über Fragen und keine Antworten. Wer sind wir überhaupt? Und was machen wir hier?
11:38 Uhr: Was ist denn heute eigentlich los? Eine Pressekonferenz jagt die nächste. Jupp darf natürlich als erster, dann stellt der HSV seinen neuen Sportchef Oliver Kreuzer vor und Fortuna Düsseldorf begrüsst Mike Büskens als neuen Cheftrainer. Und als wäre das noch nicht genug, sagt Michael Ballack auch noch etwas zu seinem Abschiedsspiel. Und vielleicht auch zu seiner Kunstsammlung. Noch etwas, was wir nicht wissen.
11:30 Uhr: Der Sportsender unseres Vertrauens zeigt eine Hommage an Jupp Heynckes mit trauriger Klaviermusik im Hintergrund. Passt gar nicht auf die Jubelbilder.
11:18 Uhr: Um 12:00 Uhr geht's los mit der Pressekonferenz, bis dahin haben wir Zeit nochmal alle Gerüchte, die es rund um Heynckes bisher so gegeben hat, zu resümieren. Also, wenn Paris St. Germain Reals Wunschtrainer Carlo Ancelotti nicht gehen lässt, dann wird Jupp Heynckes neuer Trainer in Madrid. Das entspricht einer Wahrscheinlichkeit von 99 Prozent, wie Bayern-Spieler Anatoliy Thymshchuk unlängst am Rechenschieber herausfand.
Wesentlich unwahrscheinlicher: Aus dem Triple-Jupp wird der Bundes-Jupp. Aber da hat der Bundes-Jogi ja auch noch ein Wörtchen mitzureden.
Szenario drei: Jupp Heynckes wird professioneller Schaukelstuhlschaukler auf seinem Bauernhof in Schwalmtal. Schwalmtal ist übrigens in der Nähe von Mönchengladbach. Haben wir zwar nicht gewusst, hätten wir uns aber denken können.
11:13 Uhr: Also da waren wir beim Champions-League-Finale auch nicht aufgeregter. Was wird er nur tun, der Jupp Heynckes, dieser Trainerfuchs? Wir wissen es nicht. Hoffentlich weiß es Heynckes selbst.
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