Prügel-Attacke, Polizei-Einsatz, Morddrohung: Am Samstag ist es bei einem Kreisliga-Spiel in Duisburg zu hässlichen Szenen gekommen. Der Deutsche Fußball-Bund bangt um die Zukunft des Amateur-Fußballs.

Mehr Fußballthemen finden Sie hier

Skandal in der Kreisliga in Duisburg: Am Samstag musste das Relegationsspiel zwischen TuS Asterlagen und Büdericher SV abgebrochen werden. Der Schiedsrichter und sein Assistent wurden verletzt ins Krankenhaus gebracht. Die Polizei rückte an. "Wir stechen euch ab", bedrohten die Asterlagen-Spieler die Gäste, wie Büderich-Trainer Stefan Tebbe der "Bild" sagte.

Was war passiert? Der Unparteiische zeigt etwa 15 Minuten vor Spielende zwei Asterlagen-Spielern unmittelbar hintereinander die Rote Karte. Dem zweiten Rotsünder brennen die Sicherungen durch. Er geht auf den Schiri los, schlägt ihm ins Gesicht.

Es entstehen wilde Jagdszenen. Auch der Assistent wird von einem TuS-Spieler attackiert. Nach Aussage von Tebbe wird er "per Karatesprung zu Boden gebracht". "Einer der Assistenten wurde am Boden liegend getreten. Die Schiedsrichter sind im Sprint in die Kabine geflüchtet", sagte Staffelleiter Peter Hanisch der "NRZ".

Spielabbruch bei Kreisliga-Partie: TuS Asterlagen entschuldigt sich

Asterlagen entschuldigte sich noch am Samstag auf Facebook für die Vorfälle. "Der Verein TuS Asterlagen duldet in keinster Weise solch ein Verhalten und hat unverzüglich entsprechende Schritte gegen die Spieler eingeleitet", heißt es in dem Statement unter anderem.

Tus-Trainer Tugay Yilmazer forderte für seine Spieler eine harte Strafe. "Wir wollen mit solchen Leuten in der Zukunft nichts mehr zu tun haben. Wir als Verein sind der Meinung, sie verdienen die härteste Strafe, die es gibt", sagte er der "Bild".

Sogar der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat sich nach der Prügel-Attacke eingeschaltet - und blickt be­sorg­t in Richtung Amateur-Fußball. "Wir verfolgen diese Entwicklung in den unteren Klassen mit großer Sorge. Es geht um den Schutz der Schiedsrichter, die einige offenbar als Freiwild empfinden", sagte Peter Frymuth, Vize-Präsident des DFB, der Rheinischen Post.

DFB-Vize-Präsident Frymuth: "Dann werden sich keine Schiedsrichter mehr finden"

"Dieser Vorfall sollte alle sensibilisiert haben, sich nun endlich gegen diese Entwicklung zu stellen. Schiedsrichter sind nicht der Gegner. Sie verdienen Respekt. Wenn wir darauf keine Antwort finden, wird es schwierig, den Spielbetrieb in allen Bereichen aufrechtzuerhalten. Es werden sich dann schlicht keine Schiedsrichter mehr finden", so Frymuth.

Asterlagen hatte zum Zeitpunkt des Spielabbruchs mit 3:0 geführt - zu wenig, um aufzusteigen. Die Gastgeber hätten einen 8:0-Sieg einfahren müssen, da sie im Hinspiel mit einer 1:8-Klatsche wieder nach Hause geschickt wurden.

Verwendete Quellen:

  • nrz.de: Prügel-Attacke auf Schiedsrichter - massiver Polizei-Einsatz
  • rp-online.de: So reagiert der Fußball-Verband auf die Schiri-Jagd in Duisburg
  • bild.de: Kreisliga-Skandal! Schiris ins Krankenhaus geprügelt
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.