Der Krieg in Nahost hat auch Auswirkungen auf den internationalen Sport. Von abgesagten Spielen, persönlich betroffenen Sportlerinnen und Sportlern bis hin zu wichtigen Botschaften, die israelische Mannschaften verbreiten wollen.
Das Entsetzen über die Geschehnisse in Nahost ist auch im Sport groß.
Ganze Familien seien in ihren Häusern hingerichtet, hunderte junge Menschen auf einer Party in der Natur abgeschlachtet, und auch ältere Menschen und Babys entführt und in Gefangenschaft genommen worden, schrieb Peretz weiter: "Dies ist nur ein Bruchteil der von der Hamas begangenen Gräueltaten und Monstrositäten."
Angesichts dieses "absolut Bösen" sei Israel "ein Leuchtturm der Macht, Widerstandskraft und Hoffnung", das Land werde sich durchsetzen. Der im vergangenen Sommer vom israelischen Topclub Maccabi Tel Aviv zu den Bayern gewechselte Torwart bekräftigte in seinem Schlusssatz der Botschaft: "Ich stehe an der Seite Israels." Auch mehrere Bundesligavereine, darunter der FC Bayern hatten unmittelbar nach den Angriffen ihre Solidarität zu Israel erklärt.
Turner erlebt schwere Stunden
Schwere Stunden erlebte der israelische Turner Artem Dolgopyat, der kurz nach Beginn der Attacken auf sein Land bei der WM in Antwerpen den Titel holte und damit für den größten Erfolg Israels sorgte. "Ich hörte, dass es Tote und Verwundete gab. Den ganzen Tag über wusste ich nicht, wie ich es aus meinem Kopf bekommen sollte", berichtete der in der Ukraine geborene Dolgopyat hinterher.
"Es war für mich klar, dass ich nicht turnen könnte, hätte ich mein Handy nicht ausgeschaltet. Ein sehr schwieriger Tag für unser Land. Ich habe den Tag als Weltmeister beendet, aber mein Verstand und mein Herz sind zu Hause."
In Israel ruht der Sport derweil. Sämtliche europäischen Fußballbegegnungen mit israelischer Beteiligung wurden von der Uefa vorerst abgesagt. Darunter fallen unter anderem die EM-Qualifikationsspiele Israels gegen die Schweiz und im Kosovo. Auch Deutschlands U21 wird nicht für ihr EM-Qualifikationsspiel nach Israel reisen. Deutschland U21-Trainer Antonio Di Salvo übermittelte "Bedauern und Mitleid" an die Kollegen in Israel. "Das ist eine sehr schwierige Situation. Man mag sich gar nicht vorstellen, was da in den Menschen gerade vor sich geht. Ich hoffe, dass schnell wieder Ruhe und Frieden dort einkehrt."
Makkabi Berlin will "unbedingt weiterspielen"
"Wir als multikulturelle Mannschaft, die auch Moslems und Juden versammelt, wollen unbedingt weiterspielen und uns nicht unterkriegen lassen. Nur so können wir ein Zeichen für Toleranz und friedliches Miteinander setzen", hieß es in einer Erklärung des Mannschaftsrats des 1. Männer-Teams. Bereits am kommenden Sonntag tritt Makkabi im Berliner Landespokal beim FSV Berolina Stralau an.
Und auch andere Teams wollen Zeichen setzen. Die israelischen Basketballer von Maccabi Ra'anana befinden sich aktuell auf US-Tour. Dass sie diese nicht abgebrochen haben, hat auch mit der Botschaft zu tun, die sie damit vermitteln wollen: "Die Leute zu Hause sagten, es sei wichtig, dass wir spielen, damit die ganze Welt weiß, dass uns nichts brechen kann", sagte Maccabi-Trainer Yehu Orland der "New York Post" nach dem 103:135 im Test. "Unsere jungen Leute müssen wissen, dass es noch Hoffnung gibt", sagte Orland.
Vor der Partie am Donnerstag (Ortszeit) war eine Schweigeminute eingelegt worden, auch die Nets bekundeten ihre Solidarität. "Wir stehen gemeinsam gegen den Terror, und unsere Gedanken sind bei allen, die von diesen tragischen Ereignissen betroffen sind", hieß es in einer Erklärung des Klubs. (dpa/sid/ska)
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