Bruno Labbadia wird neuer Cheftrainer bei Fußball-Bundesligist Hertha BSC. Der Hauptstadtclub will die bislang so enttäuschende Saison doch nicht mit Alexander Nouri beenden und wechselt erneut den Coach.
Bruno Labbadia löst beim Fußball-Bundesligisten Hertha BSC Alexander Nouri als Cheftrainer ab. Wie der Hauptstadtclub am Donnerstag bekanntgab, übernimmt der 54-Jährige ab Montag in Berlin die Mannschaft und bringt seinen langjährigen Vertrauten Eddy Sözer als Co-Trainer mit.
"Klarer, ambitionierter Plan für die Zukunft"
"Mein Team und ich freuen uns total auf diese Aufgabe. Hertha BSC ist ein Verein mit einem klaren, ambitionierten Plan für die Zukunft. Wir haben große Lust, Teil dieses Plans und der Weiterentwicklung von Hertha zu sein", sagte Labbadia in einer Vereinsmitteilung: "Es liegt viel Arbeit vor uns. Damit werden wir unter Einhaltung der aktuell geltenden Regeln ab Montag beginnen und uns bestmöglich auf den Tag vorbereiten, an dem wieder Fußball gespielt wird."
Labbadia ist bei der abstiegsbedrohten Hertha bereits der vierte Trainer in der laufenden Spielzeit. Die Berliner waren mit dem glücklosen Ante Covic in die Saison gestartet, der 44-Jährige musste jedoch bereits Ende November 2019 gehen und wurde spektakulär vom früheren Bundestrainer
Schon im Sommer als Covic-Nachfolger gehandelt
Der ehemalige Stürmer Labbadia arbeitete in der Bundesliga zuvor schon für Bayer Leverkusen, den Hamburger SV, den VfB Stuttgart und zuletzt bis zum Sommer des vergangenen Jahres für den VfL Wolfsburg. Die Niedersachsen hatte er bis in die Europa League geführt. Schon im vergangenen November galt Labbadia als möglicher Covic-Nachfolger. Genau wie Wunschlösung Nico Kovac. Den früheren Bayern-Trainer konnten die Berliner aber offenbar noch immer nicht von einem Engagement in seiner Geburtsstadt überzeugen.
Labbadias Vorgänger Nouri konnte seit seiner Beförderung Mitte Februar nur bedingt überzeugen und schaffte es nicht, Hertha entscheidend aus der Abstiegszone zu führen. Mit 28 Punkten aus 25 Begegnungen steht der Club nur auf Platz 13 und hat lediglich sechs Zähler Vorsprung auf die Abstiegszone - zu wenig für die eigenen Ansprüche des "Big City Club", der mit Investoren-Millionen große Ziele verfolgt und in den nächsten Jahren möglichst schnell ins internationale Geschäft zurück will. Auch Nouris Co-Trainer Markus Feldhoff hat keine Zukunft bei den Berlinern.
Laut des Fachmagazins "Kicker" befand sich Nouri in den vergangenen Tagen schon gar nicht mehr bei der Mannschaft. Obwohl die Herthaner bereits seit Montag wieder in Kleingruppen trainieren, weilte Nouri laut eines Berichts bei seiner Familie in der Nähe von Bremen. Die Einheiten, bei denen der Schwerpunkt im konditionellen Bereich lag, leitete Athletiktrainer Henrik Kuchno. Zuvor stand Hertha durch die Auswirkungen der Corona-Krise mehr als drei Wochen lang nicht auf dem Trainingsplatz. Wegen eines positiven Coronavirus-Tests bei einem Spieler musste sich die gesamte Mannschaft außerdem zeitweise für zwei Wochen in eine häusliche Quarantäne begeben. (Thomas Wolfer) © dpa
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