Kurz nach dem WM-Aus der deutschen Nationalmannschaft kritisierte der frühere DFB-Kapitän Philipp Lahm Bundestrainer Joachim Löw. Ungewohnte Worte des Ehrenspielführers, der während seiner aktiven Karriere fast nie aneckte. Für seine Kritik erntete Lahm von vielen Seiten harsche Kritik. Nun meldete sich der frühere Bayern-Star zu Wort und rechtfertigt seine Worte.
Der ehemalige Fußball-Weltmeister
"Als Ehrenspielführer und langjähriger Kapitän sehe mich in der Verantwortung, Diskussionen anzuregen", sagte er dem "Handelsblatt" in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview. "Ich will zum Nachdenken animieren. Man muss auch über ein Ereignis diskutieren können, das negativ war."
"Ich werde das immer wieder tun"
Lahm hatte nach dem Ausscheiden Deutschlands in der Vorrunde der Weltmeisterschaft in Russland in einem Beitrag im Online-Netzwerk LinkedIn von Löw eine "eine Kultur strafferer, klarerer Entscheidungen" gefordert.
"Ich werde das immer wieder tun, den Finger in die Wunde legen. Ich will, dass wir wieder erfolgreich werden", sagte Lahm nun. Der 34-jährige Münchner bestätigte, dass er nach der Kritik mit Löw telefoniert habe.
Lahm hofft auf EM 2024
Für Lahm sei derzeit das Wichtigste, "dass wir die EM nach Deutschland holen". Er ist Botschafter der Bewerbung um die Europameisterschaft 2024 und wird Organisationschef, falls sich Deutschland am 27. September gegen die Türkei durchsetzt und das Turnier ausrichten darf.
"Ich glaube, die Euro 2024 im eigenen Land ist auch eine große Möglichkeit für die Nationalmannschaft, ein neues Wir-Gefühl zu entwickeln", sagte Lahm. Bewusst möchte er sich vom Sommermärchen 2006 abheben. Bei der Bewerbung um die EM 2024 sei alles transparent gewesen. "Und wenn ich etwas anderes hören sollte, wäre ich der erste, der sagt: Ich bin raus", so Lahm. (sg/dpa)
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